Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion der Fliegen

Invasion der Fliegen

Titel: Invasion der Fliegen
Autoren: Ulf Blanck
Vom Netzwerk:
Generationen in Rocky Beach ansässig und wurde heute nach langen Modernisierungsarbeiten offiziell neu eröffnet.
    »Ich finde das total klasse, dass Sie uns mitnehmen, Mister Andrews«, bedankte sich Peter und legte den Gurt an.
    Bobs Vater bog auf die Hauptstraße ein und erklärte: »Nun ja, diese Reportage ist sicherlich keine der interessantesten. Da werden viele Leute stundenlange Reden halten und am Ende gibt es ein kaltes Büfett.«
    »Das mit dem Büfett klingt aber sehr interessant«, bemerkte Justus, der noch nichts gegessen hatte.
    Bobs Vater lachte. »Selbst das wird wohl nicht so spannend werden. Ich denke, da gibt es nur Sachen, die in der Fabrik hergestellt werden. Also, Wurst: Fleischwurst, Jagdwurst, Blutwurst, Grützwurst, Wurst in Dosen, Wurst in Scheiben und, und, und …«
    »Justus ist das Wurst, Papa. Der isst alles, wenn er Hunger hat. Und eigentlich hat Justus immer Hunger«, grinste Bob und fast alle mussten lachen.
    »Lassen wir uns überraschen«, schmunzelte Bobs Vater. »Viel mehr weiß ich auch nicht. Ich weiß nur, dass diese Wurstfabrik eine der modernsten Anlagen der Welt sein soll. Alles geht vollautomatisch und am Ende kommen die fertig verpackten Wurstdosen heraus.«
    Sie mussten quer durch die Stadt fahren, kamen aber schnell voran. Um diese Zeit war kaum jemand auf den Beinen.
    Bob blätterte in einem Prospekt der Fabrik: »Guck mal, auf diesem Bild sieht man eine der Wurstmaschinen. Stellt euch vor, man fällt oben in diesen Trichter rein. Dann gibt das ein großes Gematsche  und  unten  kommt  man  verpackt  in

    Dosen wieder raus.« Bob machte schmatzende Geräusche und grinste Justus an. »Aus dir würden die bestimmt über 200 Dosen bekommen. Ich stell mir gerade vor, wie das aussieht: Justus in Dose. Garantiert aus Bodenhaltung und jetzt besonders günstig.« Er wollte gerade laut loslachen, bemerkte aber, dass er der Einzige war, der das lustig fand.
    Sein Vater schien es überhört zu haben und bat Bob das Handschuhfach zu öffnen. »Dort muss meine Reportertasche sein. Kannst du die bitte herausholen, wir sind bald da.«
    Justus beugte sich nach vorn. »Eine Reportertasche?«, fragte er neugierig. »Was ist denn da alles drin?«
    »Du kannst ja mal reingucken«, bot ihm Bobs Vater an und zählte auf: »Das Wichtigste ist der Schreibblock an der Seite. Dann hab ich noch einen Fotoapparat eingepackt, meinen Terminkalender und irgendwo dazwischen muss mein Presseausweis stecken.«
    »Und was ist das?«, fragte Justus und hielt ein kleines Gerät in die Luft.
    Bobs Vater sah in den Rückspiegel. »Das ist mein Diktiergerät. Wenn es schnell gehen muss, spreche ich meine Reportage auf Band und schreibe es später einfach ab. Das Interview mit Bertholt von Bock, dem Fabrikbesitzer, werde ich auch damit aufnehmen. Im Grunde genommen ist es ein kleiner Kassettenrekorder.«
    Die drei Freunde untersuchten interessiert das Gerät. Bobs Vater fuhr währenddessen fort: »Als Reporter ist man immer auf der Suche nach ungewöhnlichen Geschichten. Ständig muss man die Augen offenhalten nach Dingen, die einem sonderbar vorkommen. Am Anfang jeder Reportage steht Neugierde. Wenn ich nicht neugierig auf eine Geschichte bin, wie sollen es dann meine Leser sein? Der alte Mann da vorn an der Ampel zum Beispiel. Was er da unter dem Arm trägt, könnte ein verpacktes Surfbrett sein. Vielleicht will er es seinem Enkel zum Geburtstag schenken? Aber vielleicht ist er auch der älteste Wellenreiter Kaliforniens? Das wäre dann eine tolle Schlagzeile: ›Opa Tattrig nimmt jede Welle mit‹.«
    Alle lachten und winkten dem alten Mann zu. Der schüttelte verständnislos den Kopf und überquerte die Straße.
    »Eigentlich sind Reporter und Detektive sehr ähnlich«, bemerkte Justus nach einer Weile. »Beide suchen nach Antworten auf ihre Fragen.«
    »Kennst du einen Detektiv?«, wollte Bobs Vater wissen.
    Justus grinste seine beiden Freunde an: »Ich kenne sogar drei Detektive.«
    Zu diesem Zeitpunkt wusste Bobs Vater noch nicht, dass sich in seinem Wagen das jüngste Detektivteam der Welt befand: Justus, Peter und Bob aus Rocky Beach – die drei ???.

Applaus für Bock
    In diesem Moment erreichten sie das Gelände der Fabrik. Über dem Werkstor hing ein großes Schild mit der Aufschrift: ›Bock Wurstwaren KG‹. Rechts und links standen aus Stein gehauen ein riesiges Schwein und ein Rind. Der Eingang war festlich geschmückt und viele Menschen in feiner Kleidung standen in kleinen Gruppen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher