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Internat Lindenberg - Freundschaft in Gefahr

Internat Lindenberg - Freundschaft in Gefahr

Titel: Internat Lindenberg - Freundschaft in Gefahr
Autoren: Mathias Metzger
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kann es schließlich nicht weitergehen.“
    Leonie sah ein, dass Hanna Recht hatte. Sie wartete eine günstige Gelegenheit ab, wo sie Sophie einmal allein, ohne Nina, antraf.
    „Bist du noch sauer, weil ich über deine Musik hergezogen bin?“, wollte sie wissen. Sophie schüttelte energisch den Kopf. Sie hatte den Vorfall anscheinend vergessen, aber trotzdem lag etwas Merkwürdiges in der Luft. Das Gespräch nahm eine Wendung, die Leonie gar nicht passte. Denn Sophie wollte auf einmal unbedingt wissen, worüber sie in ihrem Wettbewerbsaufsatz schrieb. Und damit wollte Leonie nicht herausrücken. Was sie bis jetzt geschrieben hatte, war einfach noch nicht gut genug, um es mit anderen zu teilen. Aber Sophie hörte nicht auf, sie zu löchern, und das nervte langsam.
    „Geht es in deinem Aufsatz auch um Leute, die du kennst?“, wollte Sophie wissen.
    „Ja, schon. Aber warum seid ihr eigentlich so neugierig?“
    Sophie atmete tief durch. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und fragte Leonie dann direkt: „Kommen wir auch drin vor?“
    Leonie hatte sich fest vorgenommen, Sophie keine pampigen Antworten mehr zu geben. Aber jetzt ging sie ihr schon wieder gewaltig auf die Nerven. Die Frage war völlig abwegig! Leonie hielt es gar nicht erst für nötig, sie zu beantworten. Stattdessen belehrte sie Sophie unterkühlt: „Natürlich kommt in so einem Aufsatz niemand mit seinem richtigem Namen vor, das ist bei solchen Texten nicht üblich.“
    Ein Nein hörte sich anders an. Also doc h … Sophie war alles andere als beruhigt. Im Gegenteil, die Puzzlestücke fügten sich langsam zusammen. Und zwar so, wie Angelika es vorhergesagt hatte.

Offenheit und Vertrauen
    Leonie war ratlos. Sie war viel zu grob zu Sophie gewesen. Das wusste sie selbst am allerbesten. Aber sie hatte sich doch tausendmal entschuldigt. Und selbst wenn sie sich nur hundertmal entschuldigt hätte, war das wirklich ein Grund, so komisch zu reagieren, wie das Sophie und Nina jetzt taten?
    Nur noch auf beleidigte Leberwurst zu machen und nicht mehr normal mit ihr zu sprechen, war völlig übertrieben, das stand fest. Leonie und Hanna diskutierten stundenlang herum, wo das Problem liegen könnte, aber sie kamen zu keiner Lösung.
    Auch Sophie war ratlos. Nach ihrem letzten Gespräch mit Leonie war sie fast überzeugt, dass ihre Freundin etwas verheimlichen wollte.
    „Irgendwas stimmt da nicht, ich weiß aber nicht so recht, was“, meinte Sophie zu Nina. „Das ist mehr so ein Gefühl im Bauch. Ganz sicher bin ich mir nicht.“
    „Wir müssen das klären“, sagte Nina. „Ich habe auch so ein komisches Gefühl bei der ganzen Geschichte. Aber wenn wir ihr das nächste Mal begegnen, dann lass mich reden. Ich glaube, ich rege mich im Moment nicht so leicht auf wie du.“
    Die Gelegenheit ergab sich gleich nach dem Mittagessen, bei dem sie allen verfänglichen Themen ausgewichen waren. Nina und Sophie wussten, dass Hanna jetzt unterwegs war. Sie wollten sich Leonie allein vorknöpfen und statteten ihr einen unangemeldeten Besuch ab. Zunächst waren Nina und Sophie erleichtert, denn Leonie schien sich ehrlich zu freuen, dass sie vorbeikamen.
    „Sag mal, Leonie“, begann Nina sofort, ohne lange um den heißen Brei herumzureden. „Du nimmst doch an diesem Schreibwettbewerb tei l …“
    Leonie verdrehte die Augen. Was hatten die nur immer mit ihrem Wettbewerb? Aber sie beschloss, ganz ruhig zu bleiben.
    „Ja, das weißt du doch. Und?“
    „Worum geht es da eigentlich?“
    „Na ja, man schreibt was und schickt es ein“, erklärte Leonie grinsend. „Und dann gibt es eine Jury, die das bewertet und es gibt Preise un d …“
    Nina atmete tief durch. Für solche Mätzchen hatte sie jetzt keinen Nerv. Aber sie zwang sich zur Ruhe.
    „Das meine ich nicht. Worüber schreibst du denn? Kann ich es mal lesen? Vielleicht kann ich dir ja helfen?“
    „Nein, nein“, entgegnete Leonie hastig. „Das geht niemanden etwas an!“ Als sie merkte, dass sie vielleicht ein bisschen zu ruppig gewesen war, fügte sie noch hinzu: „Nein, ich meine, ich will nicht, dass das jemand liest, bevor es die Jury von diesem Wettbewerb zu sehen bekommt. Da bin ich eben abergläubisch.“
    Zumindest das mit dem Aberglauben war schlecht gelogen, das merkte Nina sofort. Leonie war alles andere als abergläubisch. Sie wollte ihre Arbeit also um jeden Preis geheim halten, das war offensichtlich. Und sie war alles andere als begeistert, dass Sophie und Nina sich dafür interessierten. Wenn
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