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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder
Autoren: Caroline Graham
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derjenige, der ihr das Zeug gegeben hat - falls es ihr überhaupt jemand gegeben hat -, neben ihr gesessen und ihr beim Sterben zugesehen haben.«
      »So ungefähr. Die arme Seele. Kein schöner Gedanke.«
      »Mord ist nie schön.«
      Doktor Bullard überflog noch einmal den Bericht. »Offenbar hatte sie lange nichts gegessen. Das könnte den Prozeß beschleunigt haben. Im Magen wurden keine Schierlingssamen gefunden. Das spricht dafür, daß ein Destillat verwendet wurde.«
      »Ja. Ich habe deswegen, kurz bevor Sie kamen, in der Pathologie angerufen. Sie sagen, daß es in Alkohol, Äther oder Chloroform löslich ist.«
      »Nicht in Wasser?«
      »Nein.«
      »Das würde bedeuten, daß sie es getrunken hat, sonst hätte es auf den ersten Blick nicht wie ein natürlicher Tod ausgesehen.«
      »Ja, das denke ich auch«, stimmte Barnaby zu. »Alles andere wäre zu riskant gewesen. Selbst eine achtzigjährige Frau kann sich bis zu einem gewissen Grad zur Wehr setzen, wenn ihr jemand ein mit Chloroform getränktes Tuch aufs Gesicht preßt. Es hätte Kampfspuren im Zimmer gegeben. Gegenstände wären umgefallen oder kaputtgegangen. Der Hund hätte Radau gemacht.«
      »Das erklärt die Stauungen in den Lungenflügeln.« Doktor Bullard tippte mit dem Zeigefinger auf das Papier. »Ein bißchen zu auffällig, auch wenn sie, wie Lessiter sagt, mit Bronchitis zu tun hatte. Aber wir sollten nicht zu streng mit dem alten Lessiter ins Gericht gehen. Ich kenne kaum einen Arzt, der daran denkt, eine Leiche auf Schierlingsgift zu untersuchen, solange alles nach einem normalen, wenn auch plötzlichen Tod aussieht. Trotzdem«, er grinste breit, »wäre ich gern Mäuschen, wenn Sie ihm von dieser Entdeckung erzählen.«
     
     

* 4
     
    »Es besteht keine Notwendigkeit, so zu fahren, als müßten Sie sich für die Formel i qualifizieren, Sergeant.«
      »Entschuldigung, Sir.« Troy verlangsamte schmollend das Tempo. Was für einen Sinn hatte es überhaupt, bei der Polizei zu sein, sich Tag für Tag mit langweiligem Papierkram und blöden Leuten mit ihren bescheuerten Fragen abzuquälen, wenn man nicht ab und zu mal aufs Gas treten, die Sirene einschalten und wie der Teufel durch die Gegend rasen konnte? Und der Rüffel von vor ein paar Tagen (der, wie er meinte, vollkommen ungerechtfertigt war) nagte immer noch an ihm. Er kannte die Regeln genauso gut wie jeder andere, aber wie viele Polizisten gingen schon jeder kleinsten Kleinigkeit nach, die ihnen im Dienst unterkommt? Verdammtes Pech, daß die alte Schachtel ausgerechnet bei ihm gelandet war. Und jetzt rannten sie im Kreis herum, nur weil eine andere alte Schachtel abgekratzt war. Das einzig Erfreuliche an der ganzen Sache war, daß Detective Chief Inspector Barnaby, dieser Wichser, sich damit noch mehr zum Narren machte ... Sergeant Troy hatte nicht die geringste Ahnung von dem, was im Autopsiebericht stand, als er in die Church Lane einbog und den Wagen vor der Hausnummer Dreizehn parkte.
      Barnaby traf Miss Bellringer in ihrer unordentlichen Küche beim Fischschneiden an. Wellington saß auf dem Kühlschrank und sah interessiert zu, wie das Messer durch den Fisch schnitt. Sein verknautschtes Gesicht drückte äußerste Zufriedenheit aus. »Er frißt kein Dosenfutter«, erklärte Miss Bellringer überflüssigerweise, dann setzte sie unvermittelt hinzu: »Soviel ich gehört habe, ist eine Autopsie vorgenommen worden.« Barnaby konnte seine Überraschung nicht verbergen. Er war in einem Ort aufgewachsen, der nicht viel größer als Badger's Drift war, und wußte, wie gut das Nachrichtensystem in kleinen Gemeinden funktionieren konnte, aber er war beeindruckt von der Geschwindigkeit, mit der sich diese Neuigkeit herumgesprochen hatte. Er vermutete, daß der Bestattungsunternehmer sofort überall herumerzählt hatte, daß Miss Simpsons Leichnam von einem Gerichtsmediziner abgeholt worden war. »Das stimmt. Morgen gibt es eine gerichtliche Untersuchung. Sind Sie bereit, Miss Simpson zu identifizieren?«
      »Aber...« Sie wurde blaß und legte das Messer auf das Brett. »Warum?«
      »Das ist leider Vorschrift nach einer Obduktion«, erklärte Barnaby.
      »Aber ... können Sie das nicht machen?«
      »Ich fürchte, das geht nicht. Ich kannte sie nicht zu Lebzeiten, verstehen Sie ?« Er schwieg eine Weile. »Ich könnte Mr. Rainbird darum bitten.«
      »Nein, tun Sie das nicht. Er ist ein gräßlicher Kerl.« Sie überlegte lange. »Also gut -
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