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Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn

Titel: Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn
Autoren: Peter Robinson
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gewesen sein, beispielsweise als Geschenk. Das würde auch das Geschenkpapier erklären, das wir gefunden haben.«
      »Aber warum sollte jemand einer Frau etwas schenken, was sie nicht mag?«, warf Susan ein.
      Banks zuckte mit den Achseln. »Dafür könnte es eine Reihe von Gründen geben. Vielleicht war es jemand, der ihren Geschmack nicht genau kannte. Oder sie könnte für Veronica Shildon bestimmt gewesen sein. Ich will nur sagen, dass die Sache mit der Platte merkwürdig ist und wir sie überprüfen sollten. Außerdem ist es seltsam, dass jemand die Platte auflegt und sie sich endlos wiederholend laufen lässt. Caroline hätte sie nicht aufgelegt, wer hat es also getan und warum? Vielleicht haben wir es sogar mit einem Psychopathen zu tun. Die Musik könnte seine Visitenkarte sein.«
      »In Ordnung«, sagte Gristhorpe nach kurzem Schweigen. »Susan, gehen Sie doch mal bei Pristine Records vorbei und schauen Sie, ob die etwas über die Platte wissen.«
      Susan machte sich eine Notiz und nickte.
      »Alan, du und Sergeant Richmond, ihr versucht, etwas aus Veronica Shildon herauszukriegen.« Er hielt inne. »Wie beurteilst du ihre Beziehung?«
      Banks kratzte an der kleinen Narbe neben seinem rechten Auge. »Sie haben zusammen gelebt. Und zusammen geschlafen, soweit ich das sagen kann. Bisher hat es noch niemand ausgesprochen, aber ich denke, es ist ziemlich offensichtlich. Christine Cooper hat das Gleiche angedeutet.«
      »Vielleicht bringt uns das auf eine Spur«, meinte Gristhorpe. »Ich habe keine Ahnung von lesbischen Beziehungen, aber alles Außergewöhnliche sollten wir unter die Lupe nehmen.«
      »Ein eifersüchtiger Liebhaber oder so etwas?«, meinte Banks.
      Gristhorpe zuckte mit den Achseln. »Was weiß ich. Ich glaube nur, dass es sich lohnt, ein bisschen in dieser Richtung zu ermitteln.«
      Während das Treffen sich auflöste und sich alle zum Gehen anschickten, kam ihnen Sergeant Rowe mit einem Formular in der Hand auf dem Flur entgegen.
      »Im Gemeindezentrum ist eingebrochen worden«, verkündete er und wedelte mit dem Blatt. »Wer übernimmt das?«
      »Nicht schon wieder!«, stöhnte Banks. Dies war der dritte Einbruch in zwei Monaten. Vandalismus wurde nun in Eastvale genauso zum Problem, wie er es im Rest des Landes zu sein schien.
      »Doch«, sagte Rowe. »Müllmänner haben bemerkt, dass die Hintertür aufgebrochen wurde, als sie vor einer halben Stunde den Müll abholten. Ich habe bereits die Mitglieder der Laienspielgruppe unterrichtet. Das sind die Einzigen, die im Moment im Haus zu tun haben. Mit Ausnahme Ihrer Frau, Sir.«
      Rowe bezog sich damit auf Sandras neuen Teilzeitjob als Leiterin der neuen Galerie von Eastvale, in der sie Ausstellungen mit regionaler Kunst, Skulptur und Fotografie organisierte. Wie gewöhnlich hatte der Kunstausschuss von Eastvale Subventionen beantragt und eigentlich mit bedeutenden Kürzungen, wenn nicht mit einer totalen Ablehnung gerechnet. Aber aufgrund eines bürokratischen Schnitzers oder einer großzügigen Laune der Finanzbehörde war ihnen in diesem Jahr ganz unerwartet die doppelte Summe zugesprochen worden, die sie beantragt hatten, und nun suchten sie nach Wegen, das Geld auszugeben, bevor es jemand zurückverlangen könnte. Doch Monate vergingen und sie erhielten keinen Brief, der mit den Worten »Wegen eines behördlichen Versehens sehen wir uns leider gezwungen ...« begann. Also wurde der große Raum im ersten Stock des Gemeindezentrums in Beschlag genommen und zu einer Galerie umgestaltet.
      »Ist da oben was beschädigt worden?«, fragte Banks.
      »Wissen wir noch nicht, Sir.«
      »Wo ist der Hausmeister?«
      »Im Urlaub, Sir. Ist über Weihnachten zu den Schwiegereltern nach Oldham gefahren.«
      »In Ordnung, wir kümmern uns darum. Susan, gehen Sie kurz dort vorbei, bevor Sie zum Plattenladen gehen, und schauen Sie nach, was los ist. Das dürfte nicht lange dauern.«
      Susan Gay nickte und machte sich auf den Weg.
      Banks und Richmond bogen um das Polizeirevier herum in Richtung King Street. Früh am Morgen hatte es zu schneien aufgehört; eine gut fünfzehn Zentimeter hohe Schneedecke lag auf den Straßen, aber der Himmel war immer noch bedeckt und versprach noch mehr Niederschlag. Die Luft war kühl und feucht. Auf den Hauptstraßen hatten Autos und Fußgänger den Schnee bereits in braungrauen Matsch verwandelt, in den engen, gewundenen Seitenstraßen zwischen Market Street und
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