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Insel aus Stein: Mittsommerglück (German Edition)

Insel aus Stein: Mittsommerglück (German Edition)

Titel: Insel aus Stein: Mittsommerglück (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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Frage, dieser Mann hatte etwas. Und er war, gelinde gesagt, ziemlich ungehobelt.
    Im Grunde ärgerte sie sich bereits darüber, dass sie ihn nicht gleich mit einigen klaren Worten in seine Schranken gewiesen hatte. Eigentlich war sie niemand, der sich ein solches Benehmen so einfach gefallen ließ.
    Doch als sie hinter Malin Gustavson aus der Küche getreten war und plötzlich Dale Prescott Auge in Auge gegenüberstand, hatte ihr Herz wild zu hämmern begonnen, und ihre Knie waren mit einem Mal butterweich geworden. Blieb nur zu hoffen, dass sie sich auf ihrer Anreise nicht irgendeinen heimtückischen Virus eingefangen hatte. Eine Erkältung – oder Schlimmeres – war so ziemlich das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte.
    Seufzend erhob sie sich vom Bett und machte sich daran, den Inhalt ihres Koffers in die rustikale Kommode zu räumen, die ihr laut Malin Gustavson zur Verfügung stand. Wenn sie Glück hatte, würde sie ihre Sachen schon in ein paar Tagen wieder einpacken. Es konnte ja unmöglich allzu lange dauern, einen Blick auf Prescotts Manuskript zu werfen und ihm vielleicht hier und da ein paar Tipps zu geben – was für sich genommen im Grunde schon lächerlich genug war. Seit wann war sie Autorin? Doch James Berkeley, der Verlagsleiter, hatte darauf bestanden, dass sie diese Sache persönlich in die Hand nahm. Und letzten Endes war ihr nichts anderes übrig geblieben, als sich seinem Wunsch zu fügen.
    Noch vor einem Jahr, bei Mackenzie, hätte sie ein derartiges Anliegen mit Sicherheit noch konsequent abgelehnt. Doch sie arbeitete nicht mehr bei Mackenzie und war auf den Job bei Dolphin Books angewiesen. Im Grunde konnte sie wirklich froh sein, überhaupt noch einmal eine Anstellung als Lektorin bekommen zu haben. Ihre Kündigung hatte damals für ziemlichen Wirbel in Verlagskreisen gesorgt, und seitdem hatte sie einen gewissen Ruf.
    Frustriert knallte sie die Schublade der Eichenkommode zu. Verdammt, sie würde es ihnen allen schon noch zeigen. Ja, es stimmte, dass sie gegen die eherne Regel verstoßen hatte, niemals Berufliches und Privates miteinander zu vermischen. Sich von Liam Mastersons Charme einwickeln zu lassen, war der größte Fehler ihres Lebens gewesen. Und sie hatte daraus gelernt.
    Fürs Erste konnten ihr Männer im Allgemeinen gestohlen bleiben – doch ehe sie sich noch einmal mit einem Exemplar dieser selbstverliebten, arroganten Gattung namens Schriftsteller einließ, würde sie lieber das Keuschheitsgelübde ablegen und als Nonne einem Kloster beitreten, so viel stand fest.
    “In drei Teufels Namen, Carl, bist du nun mein Agent oder nicht? Es ist mir völlig egal, wie du das anstellst, aber diese Frau muss von meiner Insel verschwinden – und zwar so schnell wie möglich!”
    Für einen Moment herrschte Schweigen am anderen Ende der Leitung, dann hörte Dale seinen Agenten Carl Dawson leise seufzen. “Das ist nicht so einfach, wie du es dir vorstellst, Dale. Das Manuskript für deinen neuesten Roman ist schon seit sechs Monaten überfällig. Und ich darf dich daran erinnern, dass du selbst dem Besuch eines Lektors von Dolphin Books zugestimmt hast.”
    Dale lachte bitter auf. “Dann darf
ich
dich vielleicht daran erinnern, dass mir diese Idee von Anfang an nicht gefallen hat, Carl. Du hast mich praktisch genötigt, so sieht’s doch in Wahrheit aus!”
    “Jetzt sei doch mal realistisch”, entgegnete Dawson scharf. “Was hast du denn erwartet? Dass die Jungs vom Verlag geduldig Däumchen drehend darauf warten, bis du dich endlich bequemst, deine vertraglich vereinbarte Leistung zu erbringen? Himmel, Dale, du hattest einen fixen Abgabetermin! Mit Engelszungen habe ich auf James Berkeley eingeredet, um dir wenigstens eine Verlängerung der Frist um zwei Monate zu verschaffen! Wenn er im Gegenzug darauf besteht, dass du einen seiner Lektoren wenigstens einmal einen Blick auf die erste Rohfassung deines Manuskriptes werfen lässt, kannst du ihm das wohl kaum verdenken.”
    “Aber ich will diese Frau nicht auf Svergå haben, verstehst du? Es geht einfach nicht!”
    “Tut mir leid, alter Kumpel, aber in dieser Angelegenheit kann ich dir einfach nicht helfen. Es ist deine Entscheidung. Schick die Lektorin meinetwegen fort – aber mach mir hinterher keine Vorwürfe, wenn Dolphin Books daraufhin die Zusammenarbeit mit dir aufkündigt.”
    Dale schluckte hart. “Das würde James Berkeley nicht wagen! Er verdient sich schließlich dumm und dämlich an mir!”
    “Irrtum! Er
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