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Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Titel: Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)
Autoren: Andrea Wölk
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geglaubt, diesem Zustand in Paris entfliehen zu können. Aber sie hatte sich getäuscht. Sie kam sich stattdessen noch einsamer und noch verlorener vor.
Mehr als einmal hatte sie ihr Handy zur Hand genommen und war in Versuchung geraten, Shia anzurufen, doch sie hatte jedes Mal aufgelegt, bevor die Verbindung zustande kam. Schon allein, um ihm nicht die Genugtuung zu geben, dass er Recht behalten hatte, dass sie sich hier nicht wohl fühlen und sie die Krieger vermissen würde. Sorgfältig hatte sie ihre Empfindungen vor Shia geheim gehalten, hatte sich ihm verschlossen. Vielleicht sollte sie die bittere Pille der Enttäuschung schlucken und wieder nach Hause fliegen. Gefangen im Widerstreit ihrer Gefühle, erhitzte sie Wasser, um sich einen Tee aufzubrühen; vielleicht beruhigte er ihre Nerven.
Gerade als sie die Tasse an ihre Lippen führte, hörte sie das schwache Klopfen an der Tür. Völlig ahnungslos, wer so spät an ihre Tür klopfte, öffnete sie vorsichtig.
»Ich habe dich vermisst, Sara.«
Sie sah überrascht auf. »Philippe ... wie hast du mich hier gefunden?«
Ein breites Lächeln trat auf sein Gesicht, und seine Augen blitzten verschwörerisch. »Nun, ich habe ein bisschen herumgefragt, und Paris ist auch nur ein Dorf, nur einen Tick größer vielleicht.«
Er schaute über ihre Schulter hinein in die Wohnung. Etwas verlegen folgte Sara seinem Blick. »Möchtest du hereinkommen?«
»Äh, wenn du nicht allein bist und ich ungelegen komme, kann ich auch ein anderes Mal wiederkommen.«
»Nein, das ist nicht nötig. Bitte komm doch herein.« Sie öffnete die Wohnungstür einen Spalt breiter, um ihn hereinzulassen. Auf den Rücken geschnallt trug er eine Rolle aus Nylon. Zögernd betrat er das Wohnzimmer, seinen Blick auf die unzähligen Bilder an den Wänden geheftet.
»Oh Mann, gar nicht so übel, deine Tauschwohnung.« Langsam drehte er sich um seine eigene Achse. »Scheint ja einiges zu verdienen, dein Dr. McArthur, oder?«, und als er Saras fragenden Blick bemerkte, ergänzte er: »Sein Name steht unten an der Klingel.«
Sara fühlte sich nicht ganz wohl in ihrer Haut und blieb wenig einladend am Fenster stehen. »Darf ich nach dem Grund deines Besuches fragen?«
»Oh, natürlich. Entschuldige, ich hatte gar nicht vor, dich hier zu überfallen. Aber da ich vergebens im Regen auf dich gewartet habe, dachte ich schon, du bist wieder abgereist.« Er nahm die Rolle von seinem Rücken und öffnete sie.
»Ich möchte nicht, dass du gehst, ohne das hier mitzunehmen.« Er reichte ihr ein zusammengerolltes Stück Leinwand und verzog seine Lippen zu einem kleinen Lächeln. Er sah ziemlich sexy aus, wie er sie von oben herab anblickte.
Zögerlich rollte Sara das Bild auseinander und blickte in ihr Gesicht. Es war eine gelungene Kohlezeichnung.
»Oh Philippe, es ist wirklich wunderbar.« Saras Porträt lag im Halbschatten, ihre Augen waren etwas traurig auf einen Punkt gerichtet, der für den Betrachter nicht sichtbar war. Ihre Locken umrahmten das zarte Gesicht wie ein hauchfeines Netz.
»Ich habe es für dich gemalt, du kannst es behalten.« Sara schüttelte energisch den Kopf. »Nein, Philippe, das kann ich nicht annehmen.«
Er machte eine lässige Handbewegung. »Kein Problem, ich habe noch eines davon.« Sein Lächeln war das eines kleinen Jungen, sehr charmant.
»Ich trinke gerade Tee, möchtest du vielleicht auch eine Tasse?« Sara ging in die angrenzende Küche und Philippe folgte ihr.
»Nein, ich will lieber das hier.« Er trat hinter Sara und hob ihr Haar an, um ihren schmalen Nacken zu küssen.
Sie hielt in ihrer Bewegung inne und schloss die Augen. Die Berührung war leicht, nicht bedrohlich.
»Was hältst du davon?«, flüsterte Philippe leise an ihrem Ohr und drehte sie langsam zu sich herum. Er hob ihr Kinn mit dem Zeigefinger an und küsste sie zart auf die Lippen. »Oder gefällt dir das hier besser?«
Ein kleines Lächeln trat auf Saras Gesicht. »Ihr Franzosen wisst genau, wie ihr eine Frau herumkriegt.« Sie entwandte sich geschickt seiner Umarmung und drückte ihm die volle Teetasse in die Hand. Schmollend hob er sie an seine Lippen und nahm einen Schluck. »Und ihr Amerikanerinnen wisst genau, wie man einen Mann wieder runterbringt.« Lächelnd ging er hinüber ins Wohnzimmer. »Du hast einen Freund, klar, wie konnte ich so dumm sein? Eine Frau wie du.« Er setzte sich auf das weiße Sofa in der Nähe des Fensters.
Sara schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe nicht einen,
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