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Individuum und Massenschicksal

Individuum und Massenschicksal

Titel: Individuum und Massenschicksal
Autoren: Jane Roberts
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einen gesellschaftlich annehmbaren Grund für den Tod zu liefern - der Grund ist gewissermaßen ein Kunstgriff derjenigen, die schon zu sterben beschlossen haben und zugleich das Gesicht wahren wollen. Das soll natürlich nicht heißen, daß solche Individuen sich in eurem Sinn zu sterben bewußt entschlossen haben. Derartige Entschlüsse bleiben oft (nachdrücklich) nur halbbewußt. Die Betreffenden mögen fühlen, daß sie ihren Lebenszweck erfüllt haben. Doch können derartige Entscheidungen auch auf einer anderen Art von Überlebenswillen beruhen als dem vom Darwinismus her geläufigen.*
    Was nicht verstanden wird, ist die Tatsache, daß ein Individuum sich zu leben entscheidet, bevor es ins Leben tritt. Ein Selbst ist nicht einfach das Wesen einer Persönlichkeit, die aufgrund zufälliger biologischer Abläufe Mensch geworden ist. Jeder Mensch, der geboren
    * Seths Durchsagen sind bemerkenswert klar und unzweideutig; aber gelegentlich kommt er auch einmal mit einem unbeholfenen, unbefriedigend oder unvollständig formulierten Satz durch. Bei solchen Gelegenheiten formulieren Jane und ich den Satz leicht um. Wenn ich noch während Seths Durchsage irgendeine Auslassung bemerke, frage ich sofort nach. In solchen Fällen macht Jane den Irrtum sofort ausfindig, wenn sie mein Manuskript der Sitzung durchliest.
    Abgesehen von solchen geringfügigen Abänderungen oder von persönlichen Informationen, die wir im allgemeinen weglassen, legen wir Seths Material so vor, wie wir es erhalten und nehmen - gelegentlich zum Leidwesen Dritter - keinerlei willkürliche Auslassungen vor. Wir halten es für wichtig, daß diese Durchsagen genau so vorgelegt werden, wie Jane sie bringt; denn schließlich ist die Art und Weise, wie sie dargeboten werden, ein grundlegender Teil des ganzen Seth-Phänomens. Und das Tempo des Diktats nicht minder. Ich möchte Sie daran erinnern, daß die Seth-Bücher gesprochene und keine geschriebenen Bücher sind und daß Seth ja keine Gelegenheit hat, das Manuskript zu revidieren. Offenbar sind es Janes Begabung und Übung als Schriftstellerin, die den Fortgang der Sitzungen bestimmen. Mehr als einmal hat sie gesagt: »Ich bin eine medial begabte Schriftstellerin und kein schriftstellerndes Medium.«
    wird, w ü n s c h t, geboren zu werden. Er stirbt, wenn dieser Wunsch nicht länger wirksam ist. Weder eine Epidemie noch eine Krankheit, noch eine Naturkatastrophe - auch nicht die verirrte Kugel aus dem Gewehrlauf eines Mörders - wird einen Menschen töten, der nicht sterben will.
    Man hat sich gern mit dem Willen zum Leben gebrüstet, doch selten hat sich die Wissenschaft der Psychologie mit dem ganz aktiven Willen zum Tode beschäftigt. In seinem natürlichen Ausdruck ist das nicht ein morbider, angstvoller, neurotischer oder feiger Versuch, dem Leben zu entfliehen, sondern eine entschieden positive, »gesunde«
    Beschleunigung eben eines anderen Überlebenswillens: Der Mensch hegt den inständigen Wunsch, die Körperwelt zu verlassen, so wie er einst das Haus seiner Kindheit zu verlassen wünschte.
    (23.44 Uhr.) Ich spreche hier nicht von dem Wunsch, Selbstmord zu begehen, der eine ganz bewußte Zerstörung des Körpers durch eigenmächtiges, gewaltsames Handeln bedingt. Idealerweise würde dieser Todeswunsch einfach die Verlangsamung der Lebensprozesse im Körper bewirken, die allmähliche Ablösung der Psyche vom Fleisch, in anderen Fällen wiederum, je nach Veranlagung des Individuums, ein unvermitteltes natürliches Aussetzen der Lebensprozesse im Körper.

    Ohne Störung sind das Selbst und der Körper so miteinander verwoben, daß ihre Trennung sich sanft und mühelos vollziehen würde.
    Der Körper würde automatisch den Wünschen des inneren Selbst folgen.
    Im Falle eines Suizids zum Beispiel handelt das Selbst gewissermaßen in Nichtübereinstimmung mit dem Körper, der noch seinen eigenen Lebenswillen hat.
    (Nach langer Pause, einer von vielen:) Ich werde noch mehr über den Suizid zu sagen haben; doch ist es nicht meine Absicht, einem Menschen, der sich selbst das Leben nimmt, Schuld zuzuweisen. In vielen derartigen Fällen wäre ohnehin ein natürlicher Tod infolge von »
    Krankheit« erfolgt. Oft hat ein Mensch, der zu sterben wünscht, ursprünglich nur einen Teil des Erdenlebens, beispielsweise die Kindheit, zu erleben beabsichtigt. Dieser Absicht kommt die Absicht der Eltern entgegen. Ein solcher Sohn oder eine solche Tochter könnte zum Beispiel von einer Frau geboren werden, die
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