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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht
Autoren: Julie Kenner
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lassen, zumal er hier nur als Berater fungierte. Stattdessen hatte er in der City im Wardman Tower ein kleines Büro angemietet, doch das lag im Moment für seine Zwecke viel zu weit entfernt.
    Verdammt! Egal, nach wem diese Frau den Abend über im Club gesucht hatte, zurzeit wollte sie ihn. Davon war er jedenfalls überzeugt, bis …
    „Claire?“
    Als links von ihm eine Männerstimme erklang, zog die Frau in seinen Armen, offenbar Claire, sich von ihm zurück, ihre Augen weit offen, ihre Miene wachsam.
    „Oh, Joe. Was für eine Überraschung, dich hier zu sehen.“
    Ty erkannte sofort, dass es keine Überraschung für sie war.
    „Ich habe dich von da hinten gesehen, da dachte ich, ich komme rüber und sage Hallo.“
    „Verstehe.“ Claire lächelte betont höflich. „Sehr lieb.“ Sie wedelte mit den Händen, als wüsste sie nicht genau, was sie mit ihnen tun sollte. „Frohes Neues Jahr.“
    „Dir auch.“ Joe wandte sich an ihn und streckte ihm die Hand hin. „Ty Coleman, es freut mich, Sie kennenzulernen. Ich bin Joe Powell. Von ‚Power Publicity‘.“
    Während Ty ihm die Hand schüttelte, versuchte er, den Namen einzuordnen. Ja, er hatte von Joe Powell gehört. Es hieß, Joe werde bald einer der wichtigsten PR-Agenten von ganz Texas sein. Er hatte schon ein paar Mal überlegt, ob er über seine Assistentin nicht ein Treffen mit ihm vereinbaren sollte.
    Anscheinend brauchte er Lucy damit nicht mehr zu behelligen, denn es war offensichtlich, dass Joe nicht herübergekommen war, um Claire zu begrüßen, sondern um sich ihm vorzustellen.
    „Hören Sie“, sagte Joe. „Ich will Ihnen nichts vormachen, ich bin heute hierhergekommen, weil ich gehofft hatte, Sie zu treffen.“
    Bingo, dachte Ty, doch dann bemerkte er Claires Verwirrung. Offenbar wusste Joe besser als sie, wer er war. Das überraschte ihn und gefiel ihm zugleich. Wann hatte eine Frau sich das letzte Mal nur zu ihm als Mann hingezogen gefühlt und nicht zu dem bekannten Clubbesitzer?
    Joe lächelte Claire an. „Ich schätze, ich hätte auch dich bitten können, uns bekanntzumachen, aber mir war nicht klar, dass du Mr Coleman kennst.“
    „Ja, also …“
    Sie hob die Augenbrauen, als wüsste sie nicht, was sie als Nächstes sagen sollte. Ty hatte keine Ahnung, was ihn dazu veranlasste, aber er nahm ihre Hand und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Handfläche. „Unsere Beziehung war bislang ein bisschen turbulent.“
    Claire öffnete den Mund, sagte jedoch nichts.
    Ty sah ihr an, dass sie sich fragte, ob sie zugeben sollte, dass es keine Beziehung zwischen ihnen gab, oder ob sie einfach mitspielen sollte.
    Gerade als er annahm, sie werde die Wahrheit sagen, tauchte eine schlanke Rothaarige auf Stilettos neben Joe auf und ergriff strahlend lächelnd seine Hand.
    „Turbulenz ist mir nicht fremd“, sagte Joe. „Das ist Bonita.“
    Claire sah ihn fassungslos an.
    Die junge Frau lächelte noch herzlicher. „Ich bin Joes Freundin.“
    In ihrem Kopf drehte sich alles, doch das konnte nicht nur am Champagner liegen. Woher kannte Joe den Namen ihres Traummanns? Ty Coleman. Der Name sagte Claire etwas, aber in ihrem beschwipsten Zustand konnte sie ihn nicht einordnen.
    Und wie kam Joe zu dieser Freundin? War dies derselbe Joe, der erst kurz vor Weihnachten einen Annäherungsversuch bei ihr gemacht hatte?
    Andererseits war Bonita es gewesen, die sich als Joes Freundin bezeichnet hatte. Vielleicht sah Joe das Ganze anders?
    Einen Moment lang grübelte Claire darüber nach, dann verdrängte sie diese Gedanken. Es spielte im Grunde keine Rolle, ob Bonita seine Freundin, seine Verlobte oder seine aus dem Katalog bestellte Braut war. Sie wollte nur, dass die beiden verschwanden. Es war ihr egal, wieso Ty für Joe von Interesse war. Sie wusste nur, dass der Mann sich ernsthaft für sie interessierte, und sie wollte ihn ganz für sich allein haben.
    Anscheinend war an positivem Denken doch etwas dran, denn Joe trat einen Schritt zurück, als wolle er sich verabschieden, und Claire führte in Gedanken schon einen Freudentanz auf, doch der fand ein abruptes Ende, als Bonita Joes Arm umklammerte und ihn festhielt.
    „Du solltest sie einladen, Sugar.“
    „Honey, ich bin mir nicht sicher, ob dies der richtige Zeitpunkt ist.“
    Claire wusste, dass Joe sich keine Gelegenheit entgehen ließ, um einen potenziellen Kunden zu umgarnen. Sie vermutete, dass Bonita und er dieses kleine Spielchen abgesprochen hatten.
    „Ich werde Sie anrufen lassen, um für
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