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In nur einer Nacht (Gay-Romance) (German Edition)

In nur einer Nacht (Gay-Romance) (German Edition)

Titel: In nur einer Nacht (Gay-Romance) (German Edition)
Autoren: Isabelle Callaghan
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Hofknicks, was in der Aufmachung etwas seltsam anmutete. „Magst du denn nicht, wie ich aussehe?“
    „Nein!“, kam es unumstößlich zurück. „Du siehst aus wie meine Exfreundin auf der Pirsch.“ Noch bevor er das letzte Wort ausgesprochen hatte, wurde ihm plötzlich der Zusammenhang zwischen der Erscheinung seiner Eltern und dieser hier klar. Das hieß, er hatte nicht geträumt, oder aber der Albtraum ging einfach weiter. Wenn dem so war, dann durfte er künftig keine schwere Kost vor dem Schlafen gehen zu sich nehmen, vor allem keinen Truthahn essen.
    Gekränkt zog die Geistererscheinung einen Schmollmund, nur um binnen weniger Sekunden wieder fröhlich zu grinsen. „Ist mir egal, ob es dir gefällt oder nicht. Hauptsache mir gefällt es. Also können wir endlich los?“
    „Los? Es ist mitten in der Nacht, wohin zum Henker willst du um diese Uhrzeit hin?“, beschwerte er sich und zwickte sich unauffällig ins Bein. Der folgende Schmerz war allgegenwärtig, was er mit einem lauten und zornigen Zischen quittierte. Also schlief er nicht!
    Neugierig musterte ihn der Geist der vergangenen Weihnacht und kicherte wieder.
    „Hör’ damit auf!“ Missgelaunt starrte er sie an.
    „Womit?“
    „Na damit!“ Nathan wurde allmählich sauer und drehte sich um. Sein Weg führte ihn in die angrenzende Küche. Allerdings hatte er nicht einmal die Schwelle übertreten, da tauchte die Geistergestalt unmittelbar vor ihm auf. „Ohhh … du heilige Scheiße! Erschreck mich gefälligst nicht so!“
    „Beim nächsten Mal pass ich besser auf.“ Sie lachte und nahm ohne Umschweife seine Hand.
    „Lass mich los“, schnaubte er und versuchte sich aus dem Griff zu befreien. Zu seiner größten Überraschung besaß Leah jedoch weitaus größere körperliche Kräfte als er, sodass er keine Chance hatte, ihr zu entkommen. „Was soll das? Verschwinde endlich!“
    „Hast du deine Eltern nicht gehört?“, fragte sie ihn in einem Ton, als würde sie mit einem fünfjährigen Kind reden. „Du sollst den Geist der Weihnacht kennenlernen, der dich schon vor Jahren verlassen hat. Ich zeige dir ein Weihnachtsfest, an dem du glücklich warst.“
    „Was soll das für …“, fing er an, aber weiter kam er nicht. Ein silbriges Leuchten hüllte ihn von Kopf bis Fuß ein, und im nächsten Moment stand er nicht mehr in seiner Wohnung, sondern in einem antik eingerichteten, großen Salon. An den meterhohen Fenstern hingen schwere dunkelgrüne Samtvorhänge. Das Licht von einem prachtvoll geschmückten Weihnachtsbaum mit brennenden Kerzen und eines knisternden Kaminfeuers erhellten den Salon. Der Baum maß mindestens vier Meter und reichte mit der glitzernden Sternenspitze knapp bis unter die edle Holzdecke. Silberne Kugeln, Lametta und unzählige kleine Sterne verzierten den Weihnachtsbaum; insgesamt eine wahre Augenweide.
    Nathan erkannte diesen Raum. Der Salon lag in Bennett Manor und war derzeit unbewohnt. Welche Landstreicher hatten es gewagt ins Herrenhaus einzubrechen und hatte es auch noch gewagt, den kostbaren Weihnachtsschmuck vom Speicher zu holen? Wutschnaubend wollte er schon die Einbrecher suchen, damit er sie hochkant auf die Straße befördern konnte, als ihn der Geist an der Schulter packte und zur leicht geöffneten Tür drehte. Als hätte sie seine Gedanken gelesen, flüsterte sie ihm ins Ohr: „Das war Weihnachten vor dreiundzwanzig Jahren. Kannst du dich daran erinnern?“
    „Was … wie …“, stammelte er und war tatsächlich um Worte verlegen.
    Als Kind hatte er diesen Raum geliebt. Hier hatte er immer mit seinem besten Freund Finlay Clarks Verstecken und Wettrennen gespielt. Aber das war lange her. Was in drei Teufels Namen sollte er hier? Noch während Nathan darüber nachdachte, sah er in den Augenwinkeln einen kleinen blonden Jungen, nicht älter als sechs Jahre, vorsichtig vom Flur in den Salon schleichen. Die stahlblauen Augen des Kleinen glänzten vor Vorfreude.
    Leise, sodass ihn nicht einmal die Bediensteten hörten, tapste er auf nackten Füßen zum Weihnachtsbaum und legte den Kopf in den Nacken, um die glänzende Spitze noch sehen zu können. Vor Ehrfurcht öffnete er den Mund und schien jedes prächtige Detail des Weihnachtszaubers in sich aufzusaugen.
    Nathan stand da und wusste immer noch nicht, was er hier sollte. Das alles war Humbug! „Du, Kleiner …“ Er räusperte sich und kam einige Schritte näher. „Du solltest längst im Bett sein. Wenn du mein Sohn wärst, würde ich dir mal ordentlich
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