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In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

Titel: In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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auf den Pfahl, der sich tiefer und tiefer in den Enddarm schob. Und Martin begann zu schreien. Er warf den Kopf hin und her, Speichel spritzte und unverständliche Töne kollerten aus seinem Mund.
    Vincent arbeitete konzentriert, bis er den Körper in eine ganz leichte Schräglage gebracht hatte, was verhindern sollte, dass der Pfeil lebenswichtige Organe oder sogar das Herz durchbohrte. Dann entriegelte er die Mechanik und mit einem schmatzenden Geräusch sauste der Körper des Gefangenen einen halben Meter tief am Pfahl hinab, während der Aufgespießte zappelte wie ein mit einem Strohhalm aufgeblasener Frosch und durchdringend kreischte.
    Das faszinierte Vincent.
    Noch nie hatte er das Verhalten eines menschlichen Körpers in dieser Situation studieren dürfen. Er hatte davon gehört, darüber gelesen, aber die Realität übertraf alle Phantasien.
    Obwohl gefesselt, zuckte der Leib des Mannes hin und her, wie ein begeisterter Hund, der in fünf Richtungen gleichzeitig will, während Vincent die Sitzkrallen nach hinten zog, sodass der einzige Halt, den der geschundene Körper nun noch hatte, aus glitschigem Holz bestand. Stück für Stück zuckte Fleisch nach unten, bis die Spitze das Schlüsselbeins brach und trocken knackend aus der rechten Schulter austrat. Hier verengten sich die Knochen derart, dass der Körper nicht tiefer rutschen konnte, der Pfahl zu viel Widerstand bekam.
    Paul Martin verdrehte die Augen, seine Zunge baumelte ihm dick aus dem Mund, seine Kehle brachte nur noch jammernde, greinende Töne zustanden. Der Mann musste unvorstellbare Schmerzen leiden, doch er wurde nicht ohnmächtig.
    Ohnmacht war ein Mythos, wusste Vincent. Psyche und Physis ertrugen mehr, als einem Kinofilme weismachen wollten. Schmerzen hielten wach, egal, ob eine Amputation vorgenommen, jemanden gehäutet oder gepfählt wurde. War noch genug Blut im Gefäß, dachte der Körper nicht daran, sich zur Ruhe zu begeben. Eine befreiende Ohnmacht war die Vorstufe zum Tod, denn das Gehirn fuhr seine Funktionen auf Null, was für gewöhnlich das Ende bedeutete.
    Paul Martins Mund öffnete sich, er spuckte eine kleine Ladung Blut, sein Brustkorb hob und senkte sich, und ein Schrei brach aus dem Gepfählten, wie Vincent ihn noch nie gehört hatte. Es war nicht der Satz, der eine neue Satz, der noch nie gesprochen worden war, dafür war es ein neuer Laut, der direkt aus der Hölle kam, aus der Mitte von Dantes Inferno, aus dem Herzen der Dunkelheit. Ein Schrei, bei dem Vincent sich nicht gewundert hätte, hätte Paul Martin seine Zähne ausgespuckt oder seine Zunge, oder beides und obendrein die nach außen gestülpte Speiseröhre.
    Erstaunt nahm Vincent etwas wahr, das noch nie geschehen war.
    In seinem Schutzanzug bekam er eine Erektion. Er tastete zu seiner stählernen Härte und fand, dass es Zeit sei, etwas ganz besonderes auszuprobieren.
    Paul Martin hörte auf zu schreien und seufzte nur noch. Er bewegte sich nicht mehr, aber hinter den glühenden Augen loderten Irrsinn, Schmerzen und ... Neugier. Das waren die Momente, in denen das Opfer alles realisiert hatte, die Endgültigkeit für sich annahm und zuhörte.
    Vincent fragte: »Geht es Ihnen besser?«
    Paul Martins Lippen schnappten auf und zu.
    »Sehen Sie auf meine Hose, Herr Martin«, sagte Vincent, öffnete den Hosenschlitz und wog seinen Penis auf der Handfläche. Er umfasste ihn und staunte über die erregende Wirkung des Latex auf der Haut. »Wir Männer onanieren gerne. Die meisten beginnen mit dreizehn und machen es bis zu ihrem Tode. Sogar im hohen Alter, wenn keine noch so saftige Fotze mehr inspiriert, kann die eigene Hand noch eine verlässliche Gespielin sein. Durchschnittlich masturbiert ein gesunder Mann dreitausend Mal in seinem Leben. Vielleicht zweitausend Mal vollzieht er, wenn er ein erfülltes Liebesleben hat, den Akt mit Weiblein, Männlein oder beiden. So gesehen ist der Schwanz tatsächlich unser bester Freund. Was täten und wären wir ohne ihn?«
    Langsam und genüsslich rieb er seine Erektion. Die aufgeflammte Lust erschütterte ihn.
    »Nur schade, dass viel zu viele Männer zuerst mit dem Schwanz denken und dann mit dem Verstand. So wie Sie es getan haben, Herr Martin. Wofür Sie jetzt büßen.«
    Paul Martin schluchzte verständnislos. Liebe Güte, dieser Lkw-Fahrer war langweilig. Ein Wunder, dass er nicht tätowiert war.
    »Holt ihr Brummifahrer euch deshalb während der Fahrt einen runter, weil ihr so gerne mit dem Schicksal spielt, aus purer
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