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In einer zartlichen Winternacht Hor auf die Stimme deines Herzens

In einer zartlichen Winternacht Hor auf die Stimme deines Herzens

Titel: In einer zartlichen Winternacht Hor auf die Stimme deines Herzens
Autoren: Miller Linda Lael
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sie sich dort heimisch.
    Ransom und seine Stuten weideten ganz in der Nähe. Olivia und Meg brachten ihnen täglich Heu und wurden gute Freundinnen. Carly saß auf einem Strohballen und genoss die Weite der Landschaft.
    Im Frühjahr, wenn im Hochland kein Schnee mehr lag und frisches Gras wuchs, würde die kleine Herde der stolzen Pferde in die Freiheit entlassen werden.
    „Du wirst ihn vermissen“, sagte Meg einmal, als Olivia gerade Heuballen von der Ladefläche des Pick-ups warf, nachdem Carly die Bindfäden durchgeschnitten hatte, die das Stroh zusammenhielten.
    Olivia schluckte und nickte. Bewundernd betrachtete sie den stolzen Hengst, der mit geblähten Nüstern zu den Bergen hinüberschaute und auf den Duft von Frühling und Freiheit zu warten schien. An warmen Tagen war er besonders rastlos und galoppierte mit wehendem Schweif am Zaun entlang.
    Meg wusste, dass Olivia und Brad den legendären Hengst längst hätten verkaufen können. Verschiedene Züchter hatten atemberaubende Summen für ihn geboten, aber das kam für die beiden nicht infrage. Ransom brauchte die Freiheit, und wenn seine Wunden erst verheilt waren, würde kein noch so hoher Zaun ihn aufhalten. Doch er schien zu spüren, dass es noch nicht so weit war. Bei den O’Ballivans gab es reichlich Futter und leicht zugängliche Wasserstellen, und dort oben in den Hügeln wäre er im Winter noch zu schwach, um die Wölfe abzuwehren. Trotzdem sehnte er sich nach dem Leben, für das er geboren war.
    Meg wollte nicht an den Tag denken, an dem sie sich von dem Pferd verabschieden musste.
    Wie Olivia und Carly tröstete auch sie sich damit, dass Brad aus der Ranch ein Heim für herrenlose Maultiere, Esel und Pferde machen wollte. Auch Vollblüter, die im Rennsport oder in der Zucht aussortiert worden waren, hieß er willkommen. Im Frühjahr würden die zuständigen Behörden und diverse Tierschutzvereine die ersten Schützlinge nach Stone Creek vermitteln.
    „Was meinst du, wo Angus ist?“, fragte Carly, nachdem sie erst Brad besucht und dann ihre eigenen Pferde auf der Triple M versorgt hatten. „Ich habe ihn seit Monaten nicht mehr gesehen.“
    „Schwer zu wissen“, erwiderte Meg vorsichtig.
    „Vielleicht hat er auf der anderen Seite zu tun. Schließlich muss er meinem Dad alles zeigen und so.“
    „Das kann sein.“ Wie oft hatte sie gewünscht, Angus würde sie endlich in Ruhe lassen. Aber jetzt, da er fort war, vermisste sie ihn.
    „Schade, dass er nicht mehr kommt“, sagte Carly leise. „Ich würde ihn gern fragen, ob er meinen Dad gesehen hat.“
    Meg legte den Arm um ihre kleine Schwester. „Ich bin sicher, deinem …
unserem
Vater geht es gut. Er hat jetzt keine Schmerzen mehr.“
    Carly lächelte traurig. „Das stimmt.“
    Im Haus wuschen sie sich rasch – Meg in der Küche und Carly im Badezimmer – und bereiteten das Abendessen zu. Sie ließen sich Salat und eine leckere Pastete schmecken. Meg räumte den Tisch ab und belud den Geschirrspüler, während Carly sich an ihre Schulaufgaben machte.
    Wie die meisten Kinder in ihrem Alter neigte sie dazu, aus heiterem Himmel Fragen zu stellen, die Meg überraschten. „Heiratest du Brad O’Ballivan?“, wollte sie dieses Mal wissen. „Wir sind oft bei ihm, und du übernachtest bei ihm, wenn ich bei Eve schlafe. Oder er kommt hierher.“
    Im Moment lief es zwischen Meg und Brad sehr gut – wahrscheinlich, weil er so viel mit seinem Film zu tun hatte. Wenn sie Zeit füreinander hatten, nutzten sie jede Gelegenheit, um miteinander Sex zu haben.
    „Er hat mir noch keinen Antrag gemacht“, antwortete Meg unbeschwerter, als sie sich fühlte. „Das ist übrigens eine ziemlich indiskrete Frage. Du bist erst zwölf, Carly!“
    „Ja, ich bin zwölf“, erwiderte Carly, „aber ich bin nicht dumm.“
    „Du bist ganz sicher nicht dumm“, bestätigte Meg und lachte, obwohl ihr nicht danach zumute war. Ihre sonst so regelmäßige Periode war seit zwei Wochen überfällig. Sie hatte bereits einen Schwangerschaftstest gekauft – vorsichtshalber in einer Drogerie in Flagstaff, denn in Indian Rock kannte sie fast jeder, und es hätte sich sofort herumgesprochen. Aber noch hatte sie nicht den Mut aufgebracht, ihn auch durchzuführen.
    Sosehr sie sich ein Kind wünschte, so inständig hoffte sie, dass der Test negativ ausfallen würde. Sie wusste genau, was geschehen würde, wenn sie schwanger war. Sie würde es Brad erzählen, und er würde darauf bestehen, sie zu heiraten, wie er es bei
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