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In einer zartlichen Winternacht Hor auf die Stimme deines Herzens

In einer zartlichen Winternacht Hor auf die Stimme deines Herzens

Titel: In einer zartlichen Winternacht Hor auf die Stimme deines Herzens
Autoren: Miller Linda Lael
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hast entschieden zu viele davon, und das kommt bei den Männern nicht gut an.“
    Meg ignorierte ihn einfach, nahm das in buntes Papier gewickelte Geschenk auf den anderen Arm und läutete an der Haustür ihrer Schwester. Hier kommt die neunzehnte Babyausstattung in neutralem Gelb, dachte sie.
Hätte ich doch bloß die silberne Rassel genommen. Tja, falls Sierra und Travis das Geschlecht ihres ungeborenen Kindes kennen und für sich behalten, dann sind sie eben selbst schuld.
    Die Tür ging auf, und Megs und Sierras Mutter schaute durch den Spalt. „Endlich!“, sagte Eve McKettrick und zog ihre Tochter herein. „Du kommst spät. Sierra wird jede Minute hier sein!“
    „Sie dürfte wohl kaum überrascht sein, Mom“, entgegnete Meg und legte ihr Geschenk zu den anderen, die einander in Form und Größe verdächtig ähnelten. „Draußen stehen etwa hundert Autos.“
    Eve schloss die Tür. „Du hast abgenommen und hast dunkle Ringe unter den Augen. Schläfst du genug?“
    „Es geht mir gut“, log Meg.
    „Das glaube ich dir nicht. Am liebsten wärst du doch zu Hause geblieben – im Schlafanzug, ohne Make-up und mit zerzaustem Haar, stimmt’s?“
    „Jetzt bin ich hier.“
    Meg streifte die Jacke ab, reichte sie Eve und schlenderte zu einer kleinen Gruppe von Frauen, von denen sie keine einzige kannte, obwohl sie als Kind jeden Sommer in Indian Rock verbracht hatte.
    „Es steht in sämtlichen Zeitungen“, sagte eine hochgewachsene gertenschlanke Frau, die viel zu viel Schmuck trug. „Brad O’Ballivan macht mal wieder eine Entziehungskur.“
    Bei dem Namen zuckte Meg zusammen und hätte fast das Glas Bowle verschüttet, das ihr jemand in die Hand gedrückt hatte.
    „Unsinn“, widersprach eine andere Frau. „Letzte Woche haben dieselben Blätter gemeldet, dass er von Außerirdischen entführt wurde.“
    „So, wie er aussieht, hat er ganz bestimmt auch Fans auf anderen Planeten!“, warf eine dritte ein und seufzte wehmütig.
    Meg wollte sich unauffällig entfernen, doch inzwischen versperrte die Gruppe ihr den Fluchtweg. Sie bekam ein flaues Gefühl im Magen.
    „Meine Cousine arbeitet drüben in Stone Creek bei der Post“, verkündete die nächste Frau. „Sie hat mir erzählt, dass Brad sich die Fanpost zur Ranch der Familie am Stadtrand nachschicken lässt. Also ist er weder in einer Suchtklinik noch auf einem anderen Planeten. Er ist
zu Hause
. Evelyn meint, sie müssen eine zweite Scheune allein für all die Briefe bauen.“
    Meg rang sich ein Lächeln ab.
    Plötzlich drehte sich die erste Frau zu ihr um. „Sie waren doch mal mit Brad O’Ballivan zusammen, nicht wahr, Meg?“
    „Das … ist lange her“, brachte Meg so gelassen wie möglich hervor, obwohl sie gerade Panik bekam. „Wir waren noch Kinder, und es war eine Sommerromanze …“ Hektisch schätzte sie die Entfernung zwischen Indian Rock und Stone Creek – höchstens vierzig Meilen.
Nicht weit genug.
    „Bestimmt ist Meg mit vielen berühmten Männern ausgegangen“, meinte eine der anderen Frauen. „Schließlich hat sie für
McKettrickCo
gearbeitet und ist mit dem Firmenjet durchs ganze Land geflogen …“
    „Damals war Brad noch nicht sehr bekannt“, sagte Meg mit matter Stimme.
    „Bestimmt vermissen Sie Ihr altes Leben, oder!?“
    Natürlich fiel es Meg noch immer schwer, von Vollgas auf Leerlauf umzuschalten, seit das Familienunternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden war und sie ihren Job in der Geschäftsleitung verloren hatte. Aber was sie definitiv nicht vermisste, waren die unzähligen Besprechungen und die Sechzigstundenwoche. Geld war nicht das Problem, denn ihr Erbe war schließlich gut angelegt.
    Noch während sie nach einer nicht allzu unhöflichen Antwort suchte, ging die Haustür wieder auf.
    Sierra kam herein und sah sich erstaunt um.
    „Überraschung!“, riefen alle.
    Ja, für mich, dachte Meg betrübt, denn Brad O’Ballivan ist zurück.
    Brad legte den Gang ein und fuhr zum Fuß des Hügels, wo sich die Straße gabelte – nach links, und er wäre in fünf Minuten zu Hause. Rechts ging es nach Indian Rock, aber dort hatte er nichts verloren, denn er hatte Meg McKettrick nichts zu sagen und wollte sie nie wiedersehen.
    Er bog nach rechts ab.
    Er hätte nicht erklären können, warum er es tat.
    Er fuhr einfach.
    Nach einem Moment brauchte er Ablenkung, schaltete das Autoradio ein und suchte, bis er einen Countrymusiksender fand. Seine eigene Stimme drang aus sämtlichen Lautsprechern.
    Die
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