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In den Ruinen von Paris

In den Ruinen von Paris

Titel: In den Ruinen von Paris
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Außenseiten der Gleiter erloschen, gleichzeitig begann in ihrem Inneren ein hoher, vibrierender Summton zu ertönen, und Charity begriff, daß die beiden Schiffe starten würden. »Was war das?« rief Skudder noch einmal. Barler zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht«, antwortete er nervös. »Aber es kam aus der Basis. Von der anderen Seite des Flusses.« Das grelle Heulen aus dem Inneren der Gleiter wurde lauter, während die Türen sich schlössen, obwohl längst noch nicht alle Ameisen an Bord der Schiffe waren. Charity und die anderen wichen hastig auf die andere Seite der Straße zurück, als die beiden Flugscheiben in die Höhe schössen. Eine Sekunde später explodierte eine von ihnen. Es ging so schnell, daß Charity nicht einmal Zeit fand, die Augen zu schließen, sondern direkt in den grellweißen Feuerball hineinblickte, in den sich das Schiff verwandelte. Ein ungeheures Dröhnen erklang, und im nächsten Augenblick überzog sich der Himmel mit einem Teppich aus brodelnden Flammen, aus dem Trümmer herabregneten, die wie brennende Meteore in den Wald und die Häuser einschlugen. Die Druckwelle riß sie alle von den Füßen. Charity fiel, rollte sich instinktiv über die Schulter ab. Noch ehe Barler überhaupt begriff, wie ihm geschah, war sie bei ihm, schmetterte ihm die Handkante gegen den Hals und entriß ihm das Gewehr. Blitzschnell hob sie den Laser, richtete seinen Lauf auf Barlers Stirn und stellte die Waffe gleichzeitig auf höchste Energieabgabe ein. »Eine Bewegung, und Sie sind tot«, sagte sie leise. Barler schien ihre Entschlossenheit zu spüren, denn er rührte sich nicht und hob ganz langsam die Hände und wich einen halben Schritt vor ihr zurück. »Bitte tun Sie es nicht«, sagte er ruhig. »Sie täuschen sich, Captain Laird. Ich bin nicht der, wofür Sie mich halten.« Charity zögerte. Instinktiv spürte sie, daß Barler zumindest in diesem Moment nicht log. Und daß es falsch gewesen wäre, ihn zu töten. Ihre Finger glitten über den Schaft der Waffe, fanden den kleinen Schalter, nach dem sie suchten, und legten ihn um. Barlers Augen weiteten sich vor Schrecken, als er begriff, was sie vorhatte, aber seine Reaktion kam zu spät: Charity drückte ab, und das Lasergewehr spieh einen kurzen, grellweißen Blitz aus, der Barlers Nervensystem auf der Stelle lähmte. Lautlos brach er in die Knie. Helen schrie auf und war mit einem Satz bei ihrem Vater, aber Charity riß sie zurück, als sie sich über ihn beugen wollte. »Ihm ist nichts passiert«, sagte sie hastig. »Er lebt. Ich habe ihn nur betäubt.« Helen schlug ihre Hand beiseite und funkelte sie an. Aber Charity gab ihr keine Gelegenheit, irgend etwas zu sagen, sondern schob sie mit einer energischen Bewegung zur Seite und richtete die Waffe auf den Bewußtlosen. »Kommen Sie ihm nicht zu nahe«, sagte sie. »Ich bin nicht sicher, ob er wirklich bewußtlos ist.« Auf Helens Gesicht erschien ein fragender Ausdruck. »Wie meinen Sie das?« Statt zu antworten, befahl Charity Skudder mit einer Kopfbewegung, auf sie aufzupassen, und ließ sich dann vorsichtig neben Barler auf die Knie sinken. Ihre Finger glitten über seinen Hals und tasteten nach seinem Puls, der ruhig und sehr gleichmäßig ging. Sie war immer noch nicht sicher, ob er wirklich bewußtlos war oder nur den Ohnmächtigen spielte - aber dieses Risiko mußte sie in Kauf nehmen. Sie stand wieder auf, drehte sich zu Helen um - und stieß einen gellenden Warnschrei aus! Hinter Helen und den anderen war ein halbes Dutzend Ameisen erschienen. Und es waren keine gehorsamen Arbeiter mehr, sondern Krieger, die mit angelegten Waffen herangestürmt kamen! Einer von Barlers Männern trat den Kreaturen entgegen, hob die Hand und brach mit einem überraschten Keuchen in die Knie, als das Geschöpf seine Laserwaffe auf ihn richtete und abdrückte. Helen schrie entsetzt auf, während sich Net gedankenschnell auf Jean warf und ihn zu Boden riß und Gurk schreiend im Gebüsch verschwand. Charity warf Skudder ihren Laser zu, fuhr herum und nahm die Waffe an sich, die Barler sich über die Schulter gehängt hatte. Plötzlich wimmelte es überall von Ameisen. Während Skudder, Charity und die Handvoll von Barlers Männern, die den unerwarteten Angriff überlebt hatten, das Feuer erwiderten und die Ameisen niederstreckten, stürmten aus dem Botschaftsgebäude immer mehr und mehr schwerbewaffnete Insektenkreaturen heran. »Zurück!« schrie Charity. »Verteilt
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