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In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen
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wenn sie die kurze Zeit nicht ausnutzte, die ihr blieb und das Beste daraus machte, wäre sie für immer vorüber.
    Die Mädchen machten sich mit großen Körben am Arm auf den Weg. Sie hatten ihr Haar geflochten, trugen einfache weiße Kopfbedeckungen und schlichte braune Tuniken aus Leinen. Wie Diamanten glänzten die Tautropfen auf dem Gras, als sie über die Grasbüschel und durch den wilden Thymian zu dem Bach liefen, wo Lillyth Storchschnabel für ihre Mutter sammelte.
    »Ist Storchschnabel nicht ein komischer Name?«, fragte sie Edyth.
    »Dort drüben blüht Ochsenauge, das ist auch ein komischer Name«, antwortete Edyth.
    »Blumen haben komische Namen, wenn du erst einmal darüber nachdenkst. Es gibt auch Gänsebart und Mäuseohr«, lachte Lillyth.
    »Ich kenne eine Blume, die hat einen noch komischeren Namen. Die Leibeigenen nennen sie Löwenzahn Bettseucher, ich frage mich, warum nur.«
    Die Mädchen bogen sich vor Lachen.
    »Sie sollen das Wasser aus der Blase holen, wenn es nicht mehr so recht läuft, daher hat die Blume den komischen Namen.« Lillyth lachte noch immer.
    Sie kamen an ein Kornfeld, das noch abgeerntet werden musste. Das Korn bog sich im Wind, und die sonnendurchflutete Luft des Herbstes ließ Erde und Himmel sanft erscheinen. Edyth pflückte blaue Kornblumen, und Lillyth sammelte Mohn. Der Duft der Blumen stieg ihnen in die Nase, als der Wind hindurchfuhr, und die Schmetterlinge flogen auf. Sie ruhten sich einen Augenblick im Schatten einer Hecke am Rande des Feldes aus, in dem herrlich tiefen Gras, und Lillyth fand, dass die Schönheit der Erde die Schatten aus ihren dunklen Gedanken vertrieb.
    Sie hörten Stimmen hinter der Hecke, und Lillyth legte schnell einen Finger auf die Lippen, damit Edyth schwieg. Sie lauschten und hörten einen Jungen, der mit einem Mädchen sprach.
    »Faith, wir werden uns nicht mehr lange auf dem Feld treffen müssen, unsere Hütte ist beinahe fertig.«
    »Morgan, ich liebe dich so sehr«, antwortete sie. »Aber solltest du nicht eigentlich jetzt die Schweine hüten?«
    »Ich habe meine Arbeit heute gewechselt, weil ich wusste, dass du zur Ernte auf dem Feld sein würdest. Edmund hat gesagt, er sei zu alt, um seinen Rücken beim Mähen des Kornes anzustrengen. Er hat mir angeboten, sich um die Schweine im Wald zu kümmern, aber ich musste ihm versprechen, ihn abzulösen, ehe die Abenddämmerung anbricht. Es ist komisch, dass die meisten Menschen sich vor dem Wald fürchten. Ich bin so sehr daran gewöhnt, dass ich die Arbeit liebe.«
    »Du bist so tapfer.« Faith seufzte.
    Das Kompliment ermunterte Morgan, sie in seine Arme zu nehmen. Er strich ihr über das zerzauste goldbraune Haar und küsste ihre roten Lippen. Morgan versuchte nicht einmal, seine Leidenschaft vor ihr zu verbergen. Ihre Berührung hatte ihn sofort erregt, und er drückte sie ins Gras hinter der Hecke, bis sie sich ihm natürlich und willig öffnete.
    Lillyth und Edyth hielten beide die Luft an. Beide Mädchen waren sehr daran interessiert zu sehen, was hinter der Hecke vor sich ging. Es dauerte nicht lange, bis der junge Mann erschöpft auf dem Boden lag. Als er Anstalten machte, zu gehen, hielt Faith ihn fest. »Nein, Morgan, bleibe noch ein wenig bei mir. Mir gefällt die Zeit danach viel zu sehr.«
    Es war offensichtlich, dass die beiden einander sehr liebten. Ihre Vereinigung war wunderschön und natürlich gewesen, und sie waren so sehr darauf bedacht, einander glücklich zu machen, dass es die beiden jungen Frauen überhaupt nicht abgestoßen hatte. In der Tat war es Lillyth wegen des körperlichen Teils der Ehe jetzt viel leichter ums Herz.
    »Ich kann es gar nicht erwarten, bis ich verheiratet bin, Lillyth.« Edyth seufzte. »Die Bauern wissen gar nicht, wie glücklich sie sein können. Sie können einander lieben, ohne verheiratet sein zu müssen.«
    »Es ist wahr, dass wir sehr genau beobachtet werden, um sicherzugehen, dass unsere Jungfräulichkeit erhalten bleibt, aber ich bin sehr froh darüber. Es ist viel einfacher, den Regeln zu folgen, die für uns festgelegt wurden«, meinte Lillyth.
    »Es war gar nicht einfach für mich, an dem Abend, an dem Walter zurückgekehrt ist. Weißt du eigentlich, wie das ist, wenn dich ein Mann anfleht, mit ihm zu schlafen und er dich die ganze Zeit über küsst und auf eine Art und Weise berührt, die dich sehr verletzlich macht?«, flüsterte Edyth.
    Lillyth errötete, als sie an Aedward dachte. Sie wusste aus eigener Erfahrung, dass das, was
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