Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Reich des Wolfes

Im Reich des Wolfes

Titel: Im Reich des Wolfes
Autoren: David Gemmell
Vom Netzwerk:
Männern besaß, hatte er Schwierigkeiten, seine Aufgabe zu erfüllen. Der arme, dumme, tote Bodalen.«
    »Tot?« flüsterte Karnak.
    »Tot«, wiederholte Zhu Chao. »Ich habe ihn in eine verzauberte Festung geschickt. Du würdest bestimmt nicht gern sehen, was aus ihm geworden ist. Deshalb werde ich es dir zeigen.«
    Der Zauberer schloß die Augen, und in Karnaks Kopf drehte sich alles. Er starrte in eine schwach erleuchtete Kammer, in der ein Wesen wie aus einem Alptraum gegen eine junge Frau und den Gladiator Senta kämpfte. Er sah, wie Senta zu Boden ging und wie ein zweiter Arenakrieger, Angel, zum Angriff ansetzte. Dann verblaßte das Bild.
    »Ich würde dir gern mehr zeigen, aber leider mußte ich gehen«, sagte Zhu Chao voller Bosheit. »Aber das Ungeheuer war Bodalen -und ein paar meiner Männer, durch Magie verschmolzen.«
    »Ich glaube dir nicht«, sagte Karnak.
    »Das dachte ich mir. Also, Drenai, zeige ich dir zu deiner Erbauung eine andere Szene aus Kar-Barzac.«
    Wieder verschwamm ihm alles vor Augen, und Karnak stöhnte, als er sah, wie Bodalen und die anderen Krieger in der Kristallkammer in Schlaf fielen, wie ihre Körper sich zu winden begannen und verschmolzen ...
    »Nein!« schrie er und zerrte wild an den Ketten, die ihn hielten.
    »Oh, ich genieße deine Qual, Drenai«, sagte Zhu Chao. »Und hier ist noch eine Quelle der Pein für dich. Morgen wird Galen deinen Freund Asten töten, und die Drenai werden, wie schon die Gothir, unter die Herrschaft der Bruderschaft kommen. Und auch Ventria. Drei Reiche unter einem Herrscher. Mir selbst.«
    »Du vergißt Waylander«, schnaubte Karnak. »Bei allen Göttern, ich würde meine Seele geben, um den Augenblick zu erleben, wo er dich tötet.«
    »Ehe die Nacht vorüber ist, wird meine Macht so groß sein, daß keine Klinge mich mehr verletzen kann. Dann werde ich diesen ... Drenaiwilden ... willkommen heißen!«
    »Heiße ihn jetzt willkommen«, tönte eine kalte Stimme auf der anderen Seite des Raumes.
    Zhu Chao fuhr herum. Seine dunklen Augen verengten sich, als er in die Schatten bei der Tür spähte. Ein Ritter trat hinter einer Säule hervor und nahm den Vollvisierhelm ab, den er trug.
    »Du kannst nicht hier sein!« flüsterte Zhu Chao. »Du kannst nicht!«
    »Ich kam mit den Männern herein, die den Toten brachten. Zu freundlich von dir, daß du sie ausgesperrt hast.«
    Der Attentäter trat näher, die Armbrust erhoben. Zhu Chao rannte nach links und sprang über die goldenen Drähte, um zur Mitte des Pentagramms zu kommen. Waylander schoß einen Bolzen auf den Hals des Zauberers ab, aber Zhu Chao drehte sich im letzten Moment um und riß die Hand hoch. Der Bolzen durchschlug sein Handgelenk - und er schrie vor Schmerzen. Waylander zielte. Doch der Zauberer duckte sich hinter den goldenen Altar und begann zu singen.
    Schwarzer Rauch waberte um den Altar, wirbelte hoch und formte eine massige Gestalt, mit Haaren und Augen aus grünem Feuer. Waylander schoß einen Bolzen in den gewaltigen Brustkasten, doch er drang einfach hindurch und prallte gegen die dahin-terliegende Mauer.
    Zhu Chao erhob sich und stellte sich vor das Wesen aus Rauch und Feuer. »Und was machst du jetzt, kleiner Mann?« höhnte er. »Was für armselige Waffen willst du jetzt benutzen?« Der Attentäter erwiderte nichts. Er hatte keinen Bolzen mehr; deshalb ließ er die Armbrust fallen und zog seinen Säbel.
    »Shemak!« kreischte Zhu Chao. »Ich verlange den Tod dieses Mannes!«
    Die Gestalt mit den Flammenaugen breitete die gewaltigen Arme aus, und eine Stimme wie ferner Donner grollte durch den Raum. »Du erteilst mir keine Befehle, Sterblicher. Du bittest um einen Gefallen, und du bezahlst dafür mit Blut. Wo ist die Bezahlung?«
    »Dort!« sagte Zhu Chao und deutete auf die angeketteten Männer.
    »Sie leben noch«, sagte der Dämon. »Das Ritual ist unvollständig.«
    »Ich werde dir ihre Stärke opfern, Herr, ich schwöre es! Aber zuerst, ich bitte dich, gib mir das Leben des Mörders Waylander.«
    »Es würde mir besser gefallen, zu sehen, wie du ihn tötest«, sagte der Dämon. »Soll ich dir die Kraft verleihen?«
    »Ja! Ja!«
    »Wie du willst!«
    Plötzlich schrie Zhu Chao vor Schmerzen auf; sein Kopf bog sich nach hinten. Sein Körper verrenkte sich und wuchs, dehnte sich, schwoll an. Seine Kleider fielen von ihm ab, als sich neue, dicke, harte Muskeln bildeten. Sein Körper verkrampfte sich, und seiner deformierten Kehle entrang sich ein schreckliches Stöhnen. Nase
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher