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Im Bett mit einem Highlander

Im Bett mit einem Highlander

Titel: Im Bett mit einem Highlander
Autoren: Maya Banks
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Männer waren allesamt angetreten und blickten ernst drein. So manche Stirn war vor Mitgefühl gefurcht. Sie alle hielten Crispen für tot, wenngleich niemand es wagte, Ewan auf diese Möglichkeit hinzuweisen.
    Nicht dass er dies nicht selbst schon in Erwägung gezogen hatte, aber er würde erst ruhen, wenn sein Sohn gefunden war - tot oder lebendig.
    Er wandte sich seinen Brüdern Alaric und Caelen zu. „Ich kann es mir nicht leisten, alle Krieger auf die Suche nach Crispen zu schicken“, sagte er leise. „Das würde uns angreifbar machen. Daher vertraue ich euch beiden mein Leben an - das Leben meines Sohnes. Ich will, dass ihr euch je einen Trupp Männer nehmt und in verschiedene Richtungen reitet. Bringt mir den Jungen zurück.“ Alaric, der Zweitälteste der McCabe Brüder, nickte ihm zu. „Du weißt, dass wir keine Ruhe geben werden, bis wir ihn haben.“
    „Aye , ich weiß“, erwiderte Ewan.
    Mit langen Schritten eilten die beiden davon und riefen ihren Männern Befehle zu. Ewan schaute ihnen nach, schloss dann einen Moment die Augen und ballte vor Wut die Hände zu Fäusten. Wer hatte es gewagt, sich seinen Sohn zu greifen? Drei Tage wartete er nun schon auf eine Lösegeldforderung, aber bislang war keine eingetroffen. Drei Tage lang hatte er jeden Zoll McCabe-Land durchkämmt, hatte sogar jenseits seiner Grenzen gesucht.
    War dies ein Omen? Stand ihnen ein Angriff bevor? Planten seine Feinde zuzuschlagen, solange er schwach war? Weil jeder verfügbare Krieger das Augenmerk darauf richtete, seinen Sohn aufzuspüren?
    Er biss die Zähne zusammen und ließ den Blick über die marode Burganlage schweifen. Acht Jahre lang hatte er gerungen, um seinen Clan am Leben und bei Kräften zu halten. Der Name McCabe hatte immer schon für Stärke und Stolz gestanden. Vor acht Jahren hatte der Clan einem schweren Angriff getrotzt. Verraten hatte sie ausgerechnet die Frau, die Caelen geliebt hatte. Ewan hatte seinen Vater und seine junge Gemahlin verloren, und ihr Sohn hatte nur überlebt, weil einer der Bediensteten ihn versteckt hatte.
    Als Ewan und seine Brüder damals zurückkehrten, war bis auf ein paar Ruinen nichts mehr übrig. Seine Leute hatte es in alle Winde verschlagen, seine Kampftruppe war beinahe ausgelöscht. Ewan war Laird geworden, doch es gab nichts, das er hätte übernehmen können.
    Es hatte Jahre gedauert, alles wieder aufzubauen. In den gesamten Highlands gab es keine besser ausgebildeten Kämpfer als die seinen. Unermüdlich schufteten er und seine Brüder, um zu gewährleisten, dass Alte, Kranke, Frauen und Kinder genügend zu essen hatten. Oft genug blieb für die Krieger nichts. Nach und nach waren immer mehr Menschen hinzugekommen, bis Ewan seinen ums Überleben kämpfenden Clan endlich aus der Krise hatte führen können.
    Bald würde er Muße haben, auf Rache zu sinnen. Nay , das war nicht richtig, denn allein der Gedanke an Rache hatte ihn die letzten acht Jahre überstehen lassen. Nicht einen Tag hatte es gegeben, an dem er keine Rachegedanken gehegt hatte.
    „Laird, ich bringe Euch Neuigkeiten über Euren Sohn.“
    Ewan fuhr herum. Einer seiner Krieger eilte auf ihn zu, die Tunika verstaubt. Offensichtlich war er gerade erst vom Pferd gestiegen.
    „Rede schon“, knurrte er.
    „Einer von den McDonalds ist vor drei Tagen auf Euren Sohn gestoßen, nahe der Nordgrenze Eures Landes. Er hat ihn sich gepackt, um ihn seinem Laird zu bringen und diesem zu ermöglichen, mit dem Jungen ein Lösegeld zu erlangen. Aber der Junge ist entkommen, und seitdem hat ihn niemand mehr gesehen.“
    Ewan bebte vor Wut. „Nimm dir acht Männer und reite zu McDonald. Überbringe ihm folgende Botschaft: Er wird denjenigen, der meinen Sohn ergriffen hat, vor dem Tor zu meiner Burg abliefern, oder er ist des Todes. Sollte er dem nicht Folge leisten, werde ich mir McDonald selbst holen. Ich werde ihn umbringen, und zwar sehr langsam. Und dass du mir nicht ein Wort dieser Botschaft unter den Tisch fallen lässt.“
    Der Krieger verneigte sich. „Aye, Laird.“
    Damit drehte er sich um und hastete davon. Ewan blieb mit einer Mischung aus Erleichterung und Ingrimm zurück. Crispen lebte, oder zumindest war er noch bis vor wenigen Tagen lebendig gewesen. McDonald war ein Narr, dass er den stillschweigenden Frieden zwischen ihnen brach. Die beiden Clans waren nicht verbündet, aber McDonald war bislang klug genug gewesen, sich nicht den Zorn des Ewan McCabe zuzuziehen. Mochte seine Burg auch bröckeln und sein
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