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Im Bann des Prinzen

Im Bann des Prinzen

Titel: Im Bann des Prinzen
Autoren: CATHERINE MANN
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er dann ein bisschen gereizt.
    „Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um auszuflippen, nur weil du eine Handtasche halten sollst.“ Sie fummelte an ihrem Schlüsselbund, um den richtigen Schlüssel zu finden.
    „Shannon, ich bin für dich da. Für dich und deine Handtasche.“
    Sie warf ihm einen bösen Blick zu. „Mach dich nicht über mich lustig.“
    „Ich dachte, dir gefällt mein Sinn für Humor?“
    Hatte sie das nicht auch mal gedacht? Wie sollte sie sich nur für immer von Tony – für sie würde er niemals Antonio sein – verabschieden? Ihre Schritte verlangsamten sich auf dem Weg zwischen den Hecken, die längst nicht so kunstvoll angelegt waren wie der Garten in ihrem alten Haus, das sie mit Nolan bewohnt hatte.
    Aber die Anlage war gepflegt und sicher.
    Dass Tony ihr Rückendeckung gab, verstärkte dieses Gefühl der Sicherheit, das wenigstens musste sie zugeben. Nachdem er eben doch tatsächlich von ihr verlangt hatte, sie solle packen, hatte er sich per Handy mit seinem Anwalt beraten. Aus dem, was sie von der Unterhaltung mitbekam, entnahm sie, dass sich die Neuigkeiten rasant schnell verbreiteten, ohne dass man bisher herausgefunden hatte, wie die Leute vom Global-Intruder der Familie auf die Spur gekommen waren. Tony blieb zwar ruhig, aber ihr sonst so unbekümmerter Liebhaber lächelte jetzt definitiv nicht.
    Tony wechselte ein paar Worte mit dem Bodyguard, während Shannon den Schlüssel mit zitternden Fingern ins Schloss steckte. Sie schloss auf und stieß mit der Babysitterin zusammen, die ihr die Tür hatte öffnen wollen. Die Studentin der Erziehungswissenschaften lebte nebenan, und auch wenn Courtney nur sieben Jahre jünger war, kam es Shannon so vor, als wäre es Ewigkeiten her, seit sie selbst eine Ausbildung zur Lehrerin an der Universität gemacht hatte.
    Shannon unterdrückte die aufkommende Panik. „Courtney, vielen Dank, dass du mich angerufen hast. Wo ist Kolby?“
    Die Babysitterin musterte sie neugierig – wer konnte es ihr verdenken? – und zeigte den schmalen Flur entlang zum Wohnzimmer. „Er schläft auf dem Sofa. Ich dachte, es wäre vielleicht besser, ihn bei mir zu behalten, falls irgendwelche Reporter draußen auftauchen.“ Sie warf sich ihren Rucksack über die Schulter. „Ich glaube nicht, dass sie sein Fenster ausfindig machen können, aber man kann ja nie wissen, oder?“
    „Danke, Courtney. Du hast es genau richtig gemacht.“ Shannon eilte den Flur entlang, um nach Kolby zu schauen.
    Ihr dreijähriger Sohn schlief auf dem Ledersofa, eins der wenigen Besitztümer, das sie nicht verkauft hatte, um die Schulden zu bezahlen. Kurz vor dem Verkauf ihres Hauses hatte Kolby nämlich mit einem Kuli ein Loch in die Armlehne gebohrt. Shannon hatte das Loch verklebt, dankbar, ein Möbelstück weniger kaufen zu müssen.
    Jeden Cent, den sie übrig hatte, musste sie für Notfälle beiseitelegen. Kolby zählte auf sie, ihr süßer kleiner Fratz in seinem Lieblingspyjama und der Kuscheldecke, die er bis zur Nase hochgezogen hatte.
    Erleichtert lehnte sich Shannon gegen den Türrahmen und drehte sich dann zu Courtney um. „Ich muss dich noch bezahlen.“
    Sie nahm Tony die Handtasche ab und wühlte darin herum, bis ihr Portemonnaie herausfiel, und die Münzen über den gefliesten Boden rollten.
    Was würde ein Dreijähriger denken, wenn er das Gesicht seiner Mutter in einer Nachrichtensendung sah? Oder Tonys? Die beiden waren sich nur wenige Male kurz begegnet, aber Kolby wusste, dass er Moms Freund war. Die Gedanken wirbelten in ihrem Kopf herum, während sie mit zitternden Fingern die Münzen aufsammelte und wieder hochkam.
    Tony legte ihr die Hände auf die Schultern. „Ich kümmere mich darum. Geh du zu deinem Sohn.“
    Abrupt fuhr sie herum. Ihre Nerven lagen blank, und die Erinnerung, dass Tony ihr am letzten Wochenende, kurz, nachdem sie sich geliebt hatten, Geld angeboten hatte, ließ sie aufbrausen. „Ich kann meinen Babysitter selbst bezahlen.“
    Tony hob die Hände und machte einen Schritt rückwärts.
    „Ist ja gut, Shannon, ich setze mich zu Kolby.“
    „Danke, dass du mich so schnell angerufen hast, Courtney.“ Sie zog einen zusätzlichen Zwanzig-Dollar-Schein aus dem Portemonnaie und bemühte sich, nicht zusammenzuzucken. Normalerweise halfen sie und eine andere alleinerziehende Mutter sich gegenseitig, was das Babysitten anging. Courtney war nur für Notfälle, die sie sich nicht häufig leisten konnte und wollte. „Ich weiß deine Hilfe zu
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