Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2
Autoren: cross
Vom Netzwerk:
war eine verletzliche Pose, diese aufrechte Haltung, bei der er Bauch und Hoden ungeschützt präsentierte und die auch seine entfalteten Schwingen angreifbar machte. Ein Leben in Gefangenschaft hatte Re leichtsinnig werden lassen, hatte seine Dschungelinstinkte geschwächt, die Erinnerungen der Drachengesänge gedämpft. Sein Blutdurst, kombiniert mit seinen durch Wiederholungen verstärkten Erfahrungen in der Arena, hatte ihn geblendet, ließ ihn die Gefahr nicht erkennen, da er seine Schwingen im Kampf entfaltete.
    Ich jedoch war nicht leichtsinnig.
    Durch die uralten Erinnerungen der Drachen, die ich in der Gewölbekammer der Viagand durchlebt hatte, hatte ich nur mit angelegten Schwingen gekämpft, wie ein frisch geschlüpfter Drache, dessen Schwingengelenke nur weicher Knorpel waren. Durch diese Drachenerinnerungen hatte ich gelernt, im Bodenkampf niemals meine Schwingen auszubreiten, weil sie sonst von einem Gegner gebrochen werden konnten.
    Und ebenfalls aus den Drachengesängen besaß ich die Erinnerung eines Kampfdrachen, der dazu ausgebildet war, im Flug auf die verletzlichen Schwingen seiner Widersacher zu zielen, die Haut von den Knochen zu reißen und die Gelenke mit einem gut gezielten Tritt seiner Klauen zu zerstören.
    Ich hatte keine Klauen, und ich war kein Drache. Aber ich hatte Donos Poliar.
    Ich stolperte auf Re zu, der mir entgegenglitt, mit ausgestrecktem Hals, die Hinterbeine zur Landung vorgestreckt, die Schwingen ausgebreitet. Bei jedem Schritt, den ich tat, schienen scharfe Eisscherben schmerzhaft durch meinen Oberkörper zu schneiden. Es fühlte sich an, als ob die zerbrochenen Enden meiner Rippen meine Eingeweide aufschlitzten.
    Ich packte den Poliar fester, konzentrierte mich darauf, weiterzulaufen, nicht über Steine zu stolpern, konzentrierte mich auf diese gelbbraunen Schwingen, die sich wie die Segel eines Schiffes in der Luft entfaltet hatten.
    Ich scheute nicht vor Res Zunge zurück, wie es der Drachenmeister getan hatte, am Vortag, bei seinem wahnsinnigen Angriff auf den Bullen. Nein, ich lief weiter, während mich Res lederner Gestank einhüllte, sein massiger Leib über mir schwebte und seine purpurnen und grünen Schuppen strahlend schillerten. Staubwolken erhoben sich, erstickten mich, und dann rannte ich blindlings weiter, zwinkerte hastig.
    Zu spät erkannte Re meine Absicht. Zu spät durchzuckten Instinkt und Drachenerinnerung die Kampflust, die in ihm brannte. Als seine Hinterbeine auf dem Boden landeten, die gewaltigen Krallen die Erde zerfurchten und noch mehr Staub aufwirbelten, versuchte er, seine Schwingen anzulegen und mir mit seinem gewaltigen Körper seitlich auszuweichen.
    Der Staub drohte mich zu ersticken. Alles war Lärm, Chaos, blitzende Schuppen. Eine Schwinge in der Farbe sonnendurchfluteten Bernsteins tauchte unmittelbar vor mir auf, die schwarzen Schwingenkrallen waren gekrümmt.
    Ich ließ meinen Poliar mit aller Kraft auf den Flügel herabsausen, auf das besonders empfindliche Gelenk, das sich etwa im ersten Drittel der Schwinge befand. Re brüllte erneut, und auch ich schrie vor Schmerz bei dieser heftigen Bewegung und ließ meinen Poliar los. Re schwang herum, sank auf alle vier Beine und zog seine versehrte Schwinge nach.
    Im nächsten Moment tauchte ich unter ihn, taumelnd vor Schmerz, und begann die verachtenswerte Arbeit einer Drachenhure.
    Das Ding muss sich über dir bewegen, heho! Und lass dir nicht so viel Zeit! Glaubst du, Re wird stillstehen, während du das machst? Du musst ran und weg, ran und weg, sonst wirst du zertrampelt!
    Eierkopfs Stimme hallte durch meinen Kopf, als Krallen sich neben mir bewegten, als Res Bauch über meinen Rücken kratzte. Sein Geruch war unvergesslich: Dung und Moschus, wiedergekäute Nahrung und Samen, heißes Leder und Drachengift. Es war ein obszöner, erdiger, wilder Geruch.
    Ich breitete die Arme so weit aus, wie ich konnte, und umarmte den stinkenden Hodensack, rieb meinen Körper an seiner ledernen Wärme. Vor Schmerz waberten rote Schleier vor meinen Augen. Ich glaube, ich schrie.
    Ein zitterndes, muskulöses Bein stampfte eine Handbreit von meinem rechten Fuß entfernt auf den Boden. Die Kraft dieses Aufpralls ließ den Boden erzittern und schien mich hochzuheben; mein gesenkter Kopf krachte mit voller Wucht gegen Res pralle Hoden, und mein Hals knirschte schrecklich.
    Der Zusammenprall machte mich benommen, und ich verlor einen Augenblick die Orientierung.
    Ein ledriges Knie prallte gegen mich, und ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher