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Im Bann der Liebe

Im Bann der Liebe

Titel: Im Bann der Liebe
Autoren: Linda Lael Miller
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plötzlich wieder als Anwalt und nicht mehr bei Pinkerton zu arbeiten. »Setzen Sie sich«, bot sie steif an, aber sie konnte ihr Verhalten nicht ändern. Wenn doch nur Aubrey zurückkäme, denn der Officer zusammen mit dem seltsamen Verhalten Hollisters beunruhigten sie sehr.
    Der Anwalt setzte sich in den Schaukelstuhl am Kamin, in dem ein Feuer brannte, während Fitzsimmons lieber stehen blieb. Susannah machte einen vergeblichen Versuch, ihrer Panik Herr zu werden, indem sie die Hände vors Gesicht schlug. Mr. Hollister versuchte, ihr in die Augen zu sehen.
    »Hat Ethan den Mann getötet«, fragte er dann, »oder Aubrey?«
    »Ethan kommt als Sündenbock gerade gelegen«, wehrte Susannah mit einem spitzen Blick auf den Polizisten ab. »Und wie jemand Aubrey verdächtigen kann, ist mir absolut schleierhaft.« Sie konzentrierte sich auf den jungen, verwirrten Polizisten. »Haben Sie vergessen, dass er so schwer zusammengeschlagen wurde, dass er fast gestorben wäre? Oder denken Sie, dass er seine Angreifer selbst angeheuert hat?«
    Ehe einer der Männer antworten konnte, öffnete sich die Tür, und Aubrey kam herein. Er füllte den Raum sofort mit seiner Überlegenheit. Er hatte den Mantel ausgezogen, aber sein Gesicht war vor Kälte gerötet. Ethan folgte ihm.
    »Nun, Hollister?«, drängte Aubrey, ohne auf den Polizisten zu achten. »Wollen Sie die Frage meiner Frau nicht beantworten?« Er trat an ein Tischchen, auf dem eine Karaffe mit Whisky und Gläser standen.
    Hollister seufzte. »Mrs. Parker war Ihre ... Freundin«, formulierte er so rücksichtsvoll wie möglich, und Susannah wusste, dass er ganz anders gesprochen hätte, wenn sie nicht dabei gewesen wäre. »Es könnte Ihnen recht gewesen sein, sie loszuwerden.«
    »Whisky?«, bot Aubrey gastfreundlich an und reichte seinem Ankläger ein Glas.
    Hollister zögerte und nahm dann an. »Sie wären nicht der Erste, der sich selbst ein Alibi verschafft«, fuhr er fort und nahm einen Schluck. »Prügel einzustecken ist im Vergleich zum Galgen für Mord immer noch angenehmer, und es besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Kerle, die Sie dafür angeheuert haben, nur ein bisschen zu eifrig waren.«
    Aubrey betrachtete sein Gegenüber nachdenklich, während sich auf Ethans Gesicht Wut abzeichnete. Susannah konnte ihn verstehen, wurde sie doch selbst ärgerlich.
    »Sie wollen wirklich, dass ich der Schuldige bin«, gab Aubrey verwirrt zurück. »Warum?«
    »Ich kann dir sagen, warum!«, rief Ethan mit einem Kopfnicken in Susannahs Richtung.
    Aubrey hob die Hand, um seinen Bruder zum Schweigen zu bringen. Seine Augen ließen Hollister nicht los, dessen Gesicht sich mehr und mehr rötete. Schließlich stand der Anwalt auf, sein Glas in der Hand. Er vermied es, Susannah anzusehen.
    »Es ist sicher richtig«, begann er mit Würde, »dass es mein Trachten war, Mrs. Fairgrieve für mich zu gewinnen, aber das war vor Ihrer Hochzeit, und ich bin kein rachsüchtiger Mensch. Außerdem lasse ich persönliche Gefühle meiner Arbeit nie im Wege stehen.«
    Susannah war durch diese Erklärung in Verlegenheit gebracht, und Ethans Gesicht verriet Skepsis, aber Aubrey schien so etwas wie Mitleid mit Hollister zu empfinden, statt die Aussage als Verrat eines Freundes zu begreifen. Er klopfte dem Mann auf die Schulter.
    »Mein Bruder und ich haben einen Plan«, sagte er. »Wenn Sie ihn hören wollen, dann setzen Sie sich, und ich hole Ihnen noch einen Whisky.«
    Mr. Hollister wirkte erst unentschlossen, setzte sich dann aber, leerte sein Glas und reichte es Aubrey. Der Polizist lehnte ein Getränk ab.
    Während Aubrey das Glas nachfüllte, sah er Susannah an. »Ich glaube, Maisie braucht Hilfe mit dem Baby«, erklärte er sanft, aber so unwiderruflich, dass sie nicht widersprechen konnte.
    Das Letzte, was Susannah wollte, war jetzt das Zimmer zu verlassen, aber sie konnte nichts anderes tun. Sie hatte das Bedürfnis, nach Victoria zu sehen, obwohl sie sie bei Maisie in besten Händen wusste. Ellie hatte wahrscheinlich viel Hausarbeit zu erledigen, sodass sie über Hilfe froh wäre.
    Susannah erhob sich, glättete ihr Kleid und rauschte mit einem Nicken zu Hollister und Ethan aus dem Raum.
    Aubrey lächelte, denn er wusste, dass er eben in ihrem kleinen Scharmützel die Oberhand gewonnen hatte. Er hob fast triumphierend sein Glas.
    Susannah schloss die Tür fest hinter sich und ging in die Küche, wo Ellie gerade Kuchenteig ausrollte. Jasper saß ruhig auf dem Fußboden und spielte mit
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