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Im Bann der Gefuehle

Im Bann der Gefuehle

Titel: Im Bann der Gefuehle
Autoren: Annie West
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teures Parfum, Gewächshausblumen und jede Menge Geld. Stars, Schauspieler, Designer, Großunternehmer … alles, was die australische High Society zu bieten hatte, war hier versammelt, zusammen mit vielen internationalen Prominenten.
    Und sie alle obliegen meiner Verantwortung, dachte Carys mit klopfendem Herzen. Mühsam konzentrierte sie sich auf die Worte des Oberkellners. Dieser Abend musste um jeden Preis ein Erfolg werden. Es stand so viel auf dem Spiel!
    „Gut. Ich werde sehen, ob uns noch jemand aus dem Restaurantbereich unterstützen kann.“ Mit einem freundlichen Kopfnicken entließ sie den Mann und drehte sich zu dem Haustelefon um, das hinter ihr an der Wand befestigt war. Gerade als sie die Kurzwahl des Restaurants eingab, erstarrte Carys plötzlich.
    Ein Prickeln jagte ihre Wirbelsäule entlang und legte sich wie ein eiserner Ring um ihren Nacken. Mit einem Mal fühlte sie sich splitternackt, obwohl ihr blaues, konservativ geschnittenes Kostüm einen verhältnismäßig langen Rock aufwies und ihre Strumpfhose beinahe blickdicht war.
    Mit steifen, zitternden Fingern hängte sie den Hörer zurück auf die Gabel und wandte sich dann auf dem Absatz um. Ganz langsam ließ sie ihren Blick suchend über die bunte, unübersichtliche Menge gleiten. Hotelmitarbeiter flanierten geschickt durch die kleinen Grüppchen, die sich teilweise auftaten und wieder zusammenflossen, und boten Kanapees und Getränke an.
    Die meisten Gäste trugen teure, handgearbeitete Masken und waren damit beschäftigt, Kontakte zu knüpfen oder sich und ihr Kostüm einfach stolz zu präsentieren. Ihnen würde niemand auffallen, der nicht in ihre ausgesuchten Kreise gehörte.
    Das passte Carys gut, denn sie hatte es nicht gerade auf eine eigene Rolle in diesem märchenhaften Spektakel abgesehen. Nicht, seit sie ihre Fantasien vom ritterlichen Prinzen begraben musste!
    Mit brennend roten Wangen sah sie sich um und hatte das Gefühl, etwas Vertrautes und Aufregendes würde irgendwo in der Nähe auf sie lauern.
    Carys schloss die Augen und versuchte, ihre Atmung zu beruhigen. Das alles lag in der Vergangenheit, und so sollte es auch bleiben. Sie würde nicht zulassen, dass ihre Erschöpfung ihr jetzt einen Streich spielte. Immerhin hatte sie hier einen wichtigen Job zu erledigen, zahlreiche Menschen verließen sich allein auf sie.
    Quer durch den riesigen Raum beobachtete er sie.
    Mit den Händen hielt er die Lehne eines Stuhls fest umklammert, und das Blut rauschte in seinen Ohren. Der Schock des Wiedersehens war so groß, dass Alessandro für einen Moment die Lider schließen musste, um die Kontrolle über sich zu behalten. Sonst wäre er womöglich ohnmächtig zu Boden gegangen.
    Sie war es. Nicht nur die Frau aus der Broschüre, sondern auch die, an die er sich mit jeder Faser seines Körpers erinnerte. Ein Bild tauchte vor seinem inneren Auge auf: wie sie sich mit durchgedrücktem Rücken und unregelmäßigen Schritten von ihm entfernte. Mit einem Koffer in der Hand, ein Taxi wartete auf sie, und im nächsten Augenblick verstaute der Fahrer ihr Gepäck im Wagen.
    Ein letzter visueller Eindruck: Kies spritzte auf, als das Taxi die Einfahrt seines Anwesens am Comer See hinunterbrauste. Und die Erinnerung an sein inneres emotionales Chaos – Wut, Erleichterung, Enttäuschung, Fassungslosigkeit.
    Und Schmerz. Unerträglicher Trennungsschmerz.
    Nur einmal in seinem Leben hatte Alessandro derart starke Empfindungen verspürt. Als Fünfjähriger, nachdem seine Mutter ihn für immer verließ, um mit ihrem Liebhaber ein Leben in Saus und Braus zu führen.
    Energisch schüttelte Alessandro den Kopf und vertrieb gleichzeitig seine trüben Gedanken, doch die verbitterte Stimmung klang in seiner Brust nach. Madonna mia! Er fühlte sich verletzt und tief getroffen. Wer war diese Frau, dass sie solche Gefühle in ihm wachrufen konnte?
    Ärger und Ungeduld trieben Alessandro schließlich voran. Das Warten war vorbei, heute Abend würde er seine lang ersehnten Antworten erhalten.
    Heimlich schlüpfte Carys aus einem ihrer Schuhe und bewegte ihre Zehen. Bald würde dieser Ball vorüber sein, aber dann musste sie die Aufräumarbeiten überwachen und die Modenschau für den nächsten Tag vorbereiten.
    Sie unterdrückte ein Gähnen und zuckte zusammen, als sich plötzlich eine warme, große Männerhand um ihre Hand legte. Sofort setzte Carys ein professionelles Lächeln auf und wollte sich zu dem Gast umdrehen, der die Grenzen überschritten hatte, indem
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