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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)
Autoren: Christine Guthann
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Paläste und Schlösser mit hohen Zinnen problemlos fertigen konnte.
    Die Stadttore Falgamonds waren hoch und geschwungen. In die dicken Bohlen waren die Figuren wilder Tiere geschnitzt worden. Das nördliche Tor stellte einen Hirsch dar, das südliche einen riesigen Schwan, das westliche ein schneeweißes Pferd (man hatte extra Kalkfarbe aus den Bergen dafür importieren lassen) und das östliche, welches Richtung Effèlan wies, zeigte einen Adler, der mit strengem Auge in die Wälder blickte, als könnte er so all das Böse, das aus dieser Richtung über Faranjoma hereinbrach, bannen.
    Die Wachtürme waren mit den langen, hellroten Bannern des Fürsten von Falgamond bestückt. Sie zeigten einen schwarzen Zentauren mit Pfeil und Bogen.
    Fay sah sie schon von weiter Ferne über dem Westtor wehen. Darunter das schneeweiße Pferd, mit dem gebogenen Hals. Lucy bemerkte nichts davon, denn sie saß vor Fay im Sattel und hielt die Augen geschlossen.
    Fay führte Levanda am langen Zügel hinter Philemon her und benutzte nun die breite Handelstraße. Es war ihr einerlei, ob sie von versprengten Ashjafal angegriffen wurden oder nicht. Die magischen Ritter hatten Falgamond bisher noch nicht einnehmen können, und so viel Fa y wusste, hielten sie sich zurzeit fern von der Stadt. Viele der Waldbewohner waren hierher geflüchtet, weil Falgamond gut bewacht wurde.
    Das letzt Stück der Reise, mit der bewusstlosen Lucy vor sich im Sattel, war für Fay ein harter Kampf mit dem Gewissen gewesen. Am liebsten wäre sie tatsächlich umgekehrt und nach Shidabayra zurückgeritten. Als sie nun die Banner von Falgamond vor sich sah, strömte wieder etwas Hoffnung in ihren erschöpften Geist zurück.
    Vielleicht gab es jemanden in der Stadt, der Lucy helfen konnte. Oder wenn sie zumindest ein Bett für die Nacht bekämen und sich gut ausruhen könnten, vielleicht ging es der Schwester dann bald von selbst wieder besser.
     
    Als Fay das westliche Stadttor erreichte, tauchten neue Probleme auf. Zwei Gardisten in dunklen Rüstungen kamen aus dem Wachturm gerannt. Der eine trug eine Hellebarde, der andere ein Schwert. Sie machten keine besonders freundlichen Gesichter und befahlen Fay, mit den Pferden anzuhalten.
    „Wer seid Ihr!“, bellte der eine Gardist und stellte sich den Windpferden in den Weg. Sein Blick wanderte zu Lucy, die immer noch reglos in Fays Armen lag.
    „Wir bitten um Unterkunft. Wir kommen aus Shidabayra und wurden in den Wäldern von Yspiria von Ashjafal angegriffen ...“, stammelte Fay. Normalerweise wäre sie dem Mann über den Mund gefahren. Was bildete er sich überhaupt ein, so mit der Prinzessin des Landes zu sprechen!
    Aber natürlich wussten diese beiden Gardisten nicht, wer sie waren, und vermutlich hatten sie noch nie zwei Frauen in der Rüstung der Wächter von Shidabayra gesehen.
    Die Männer redeten leise miteinander und warfen Fay geringschätzige Blicke zu.
    „Warum trägst du eine Rüstung, Weib!“, bellte schließlich der andere.
    Fay spürte, wie ihr die Zornesröte in die Wangen stieg. Sie presste die Lippen aufeinander und funkelte die Männer wütend an.
    „Es geziemt sich nicht für eine Frau, so vor den Toren Falgamonds aufzutauchen“, fuhr der Gardist fort.
    „Wir befinden uns im Krieg. Da kann man nicht wählerisch sein“, fauchte Fay. „Oder sollen meine Schwester und ich mit bloßen Händen gegen die Magischen Ritter kämpfen?!“
    Die Krieger redete n wieder miteinander. Ihre Blicke waren nun weniger feindselig und offenbar war Fays Erklärung nicht ganz von der Hand zu weisen.
    „Hast du hier Verwandtschaft, Mädchen?“, fragte der Erste etwas freundlicher.
    „Ich verbitte mir, in diesem Ton ...!“, legte Fay los, biss sich aber auf die Zunge, als sie den Unwillen der Männer in ihren Gesichtern aufflackern sah.
    „Ja“, sagte sie stattdessen knapp. „Wir sind Schwestern, und wir wollen zu unserer Tante. Sie stammt aus Shidabayra und lebt seit vielen Jahren hier in der Stadt.“
    Die Gardisten gaben den Pferden den Weg frei.
    „Aber ich muss dich warnen“, sagte der eine, während Fay die Stuten wieder in Bewegung setzte. „Der Fürst sieht es nicht gerne, wenn zwei Weiber in Rüstungen durch seine Straßen reiten. Schwerter gehören in die Hände von Männern.“
    Unter dem erheiterten Gelächter der Gardisten, ritt Fay mit der bewusstlosen Lucy in die erdrückende Hauptstraße von Falgamond ein. Sie kochte innerlich vor Wut und umklammerte Philemons Zügel mit der Rechten
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