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Illettrismus Version Open Doc

Illettrismus Version Open Doc

Titel: Illettrismus Version Open Doc
Autoren: France Carol
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war? So genau wollte er aber gar nicht darüber nachdenken, denn eines war ihm heute mehr als klar geworden: Er musste sich Silas so schnell wie möglich aus dem Kopf schlagen, denn der Kerl übte eine Faszination auf ihn aus, die ihn irgendwann in Schwierigkeiten bringen würde!
     
    Zwei Wochen später besuchte Boris seinen Freund Tarek in dessen Bistro, dem ‚Cosmopolitan‘. Er durchquerte den Gastraum in Richtung des Büros, das er nach kurzem Anklopfen unaufgefordert betrat. 
    Am Schreibtisch saß jedoch zu seiner Verwunderung nicht wie angenommen Tarek, sondern… Silas, der ihn nun ebenso verblüfft anblickte.
    „Was machst du denn hier?“, fragte Boris etwas ungehalten, kam aber nicht umhin zu bemerken, wie diese grünen Augen hinter der randlosen Brille ihn wieder magisch anzuziehen schienen.
    „Ich arbeite hier“, entgegnete Silas und senkte den Blick wieder auf die Papiere, die vor ihm auf dem Tisch lagen.
    „Aha, hast du dich etwa auf Osteuropäer spezialisiert? Erst Mikail und nun also auch Tarek. Das wird dem guten Rolf aber gar nicht schmecken. Ich glaube mich zu erinnern, dass er von den Leuten aus dem Ostblock nicht sehr viel hält.“
    Boris konnte sich diese Bemerkung einfach nicht verkneifen und sah auch sofort, dass er damit ins Schwarze getroffen hatte, was ihm aber gleich leid tat, denn eigentlich konnte Silas ja nichts für das Verhalten seines idiotischen Freundes.
    „Es tut mir leid, was Rolf gesagt hat und wie er sich dir und deinen Kollegen gegenüber verhalten hat. Er ist manchmal etwas ungeschickt im Umgang mit anderen Menschen“, erklärte Silas, nachdem dieser Vorwurf einen Moment unangenehm im Raum gestanden hatte.
    „Ungeschickt nennst du das? Na hör mal, der wollte mich kaufen, damit du es mir besorgen kannst? Und jetzt komm mir ja nicht mit ‚ er hat es nicht so gemeint ‘ , denn es war mehr als deutlich “, erwiderte er und spürte ,  wie sich Wut in ihm  breitmachte .  
    Silas blickte ihn verunsichert an und suchte offenbar nach den richtigen Worten.
    „Ja. Du hast recht. Er hat sich aufgeführt wie ein Idiot und es war nicht in Ordnung, wie er über dich und deine Landsleute geredet hat.“
    „Wie war die Poolparte?“, wechselte Boris das Thema. Er hatte keine Lust weiterhin über den arroganten Schnösel zu reden.
    „War ganz okay.“
    „Aha. Ihr habt es wohl richtig krachen lassen, was?“ Es war ihm selbst ein Rätsel, weshalb er sich das antat, denn eigentlich wollte er wirklich nicht wissen, wie oft und mit wem der andere gefickt hatte.
    „Du erwartest von mir doch jetzt keine detaillierten Angaben, oder?“
    „Seit wann bist du denn so zugeknöpft? Ich dachte ihr zwei geht mit so etwas locker um?“ Er konnte nicht verhindern, dass sein Tonfall abfällig klang, was auch Silas nicht zu entgehen schien.
    „Ich finde nicht, dass es dir zusteht, dich über unsere Art der Beziehung zu äußern, denn weißt du, jedes Mal einen anderen zu ficken, hat in anderer Leute Augen auch nicht gerade etwas Heroisches.“
    „Manchmal mache ich auch Ausnahmen und ficke denselben Kerl ein zweites Mal.“ Die Worte hatten weniger einen informativen Charakter, sondern klangen vielmehr nach einer Offerte, wie Boris selbst erkennen musste.
    „Soll das ein Angebot sein?“, frage Silas offensichtlich überrascht.
    Achselzuckend blickte Boris auf den anderen hinunter und erkannte, dass dieser nachdenklich die Stirn runzelte. „Ich würde bei dir durchaus eine Ausnahme machen.“
    Einen Moment herrschte absolute Stille, bis Silas schließlich sagte: „Wann und wo?“
    Boris konnte sich ein breites Gewinnerlächeln nicht verkneifen und antwortete: „Das überlasse ich dir, mein Hübscher.“
    Sein Lächeln wurde erwidert, wobei Silas auf die Uhr blickte und dann sagte: „In zwei Stunden bei mir, okay?“
    Mit einem Nicken erklärte sich Boris damit einverstanden. Silas kritzelte etwas auf einen Zettel und wollte diesen an ihn weitergeben, doch er nahm ihm diesen nicht ab, sondern fragte: „Was ist das?“
    „Meine Adresse“, antwortete Silas und wedelte mit dem Papier in seine Richtung.
    „Die kannst du mir auch sagen, ich werde sie ganz bestimmt nicht vergessen“, entgegnete Boris, während er den Zettel nun doch nahm und ihn zerknüllte, um ihn demonstrativ in den Abfalleimer zu werfen.
    Erstaunt blickte Silas dem Zettel nach und dann wieder zu ihm, nannte dann aber seine Adresse und wollte noch etwas
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