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Ich will dich ganz und gar. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)

Ich will dich ganz und gar. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)

Titel: Ich will dich ganz und gar. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)
Autoren: Trinity Taylor
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kann ich dich nicht hier sitzen lassen, bedeck’ doch wenigstens deine hübschen Brüste.«
    »Aha, also doch der Samariter, den die Frauen so lieben«, sagte Shawn geringschätzig, als er in diesem Moment voll bekleidet aus dem Bad trat. »Na, dann will ich mal nicht stören. Wir sehen uns später, Süße.« Damit verließ er pfeifend das Zimmer.
    Wieder starrte ich ihm hinterher, bis das Pfeifen verklungen war. »Kannst du das verstehen?«, fragte ich geistesabwesend.
    »Ich weiß ja nicht, was vorgefallen ist. Aber nun komm, zieh dir wenigstens eine Kleinigkeit über. Ich heize meine Schlafzimmer nie und es ist kalt hier.« Er reichte mir mein Kleid, das ich automatisch entgegennahm und auf meinen Schoß fallen ließ. »Ich glaube, es ist aus.«
    »Ach nein. Nicht doch, Herzchen. Nicht immer alles gleich so schwarz sehen. Zieh dein Kleid an und begleite mich mit nach unten. Da wirst du schon wieder auf andere Gedanken kommen.
    »Ich hab’s in deinem Schlafzimmer, in deinem Bett, mit einem Kerl getrieben«, sagte ich noch immer tonlos.
    »Das ist nicht schlimm. Ich schlafe sowieso seit diesem Monat wieder im mintgrünen Zimmer. Mach schon, zieh dir etwas an und komm.«
    Ich leistete Ryans liebevollem Befehl folge und bemerkte, wie er mich beim Anziehen beobachtete. Auch wenn ich wusste, dass er schwul war, so stellten sich meine Brustspitzen auf. Mein Körper sah eben nur den Mann in ihm.
    Arm in Arm kamen wir die Treppe hinunter und mischten uns unter die Leute, die nichts von unserem Wegbleiben bemerkt hatten. Nur ungern ließ Ryan mich zurück, und nur ungern blieb ich alleine am Rande des Geschehens stehen, doch es wäre kindisch gewesen, überall mit ihm hinzutapsen. Meine Augen suchten die Grüppchen von Menschen nach Shawn ab. Ich fragte mich, ob er gegangen war, denn ich konnte ihn nirgends entdecken.
    »Du stehst auf der falschen Seite, wenn du Shawn suchst«, sagte Ryan und hielt mir einen Mojito hin.
    »Danke«, sagte ich und nahm einen Schluck vom Cocktail. »Was meinst du mit falscher Seite?«
    »Er steht drüben beim Buffet und hält Volksreden.«
    »Aha, na dann …«
    »Halt, Schätzchen, warte!« Ryan ergriff meine Hand und hielt mich zurück. Verwundert blickte ich ihn an.
    »Du solltest besser nicht zu ihm gehen. Er … er ist ziemlich betrunken, hab ich das Gefühl. Bitte bleib hier.«
    »Nein! Ich gehe zu ihm. So erfährt man die Wahrheit am Ehesten.« Entschlossenen Schrittes schob ich mich durch die Leute und entschuldigte mich ein- bis zweimal. Endlich erreichte ich meinen Freund. Doch was er sagte, klang nicht wirklich wie mein Freund. Ich nahm mir einen Teller und das letzte Besteck und tat so, als wollte ich mich vom Buffet bedienen. Wortfetzen drangen an mein Ohr: »… so gut, die Kleine.« Ein anderer sagte etwas und er antwortete lachend. »Na klar, die hab ich geknallt, dass ihr Hören und Sehen verging. Gewimmert und um Gnade hat sie gebettelt, wie ein Hündchen.« Er lachte und die anderen mit.
    Ich war entsetzt über das, was meine Ohren mir gerade zutrugen. Automatisch sah ich hoch. Shawn war von vier Männern umgeben, die lachten, bis auf einen. Dieser Eine guckte mit geradem Blick zu mir und ich fühlte mich sofort ertappt. Mein Herz machte einen Satz und hämmerte dann gnadenlos in meiner Brust weiter. Doch ich schaffte es nicht, den Blick von diesem Mann zu lösen. Was dachte er? Vielleicht, dass genau ich es bin, von der da gehöhnt wird oder stellte er sich die Frage, ob ich wirklich wimmere?
    »… am liebsten hat sie es im Arsch. Ja, glaub mir. Dafür tut sie wirklich alles! Mann, geht die ab … Aber am geilsten macht sie es, wenn ich mit der Peitsche und einem Sattel komme …«
    Das war genug! Genug von schlimmen Unwahrheiten und genug Essen auf meinem Teller. Ich wandte mich ab und ging in die Küche, wo ich den Teller auf die Fensterbank stellte und mich zur Cocktailbar begab. Ich wollte mir auf diese neuen Erkenntnisse über mich, von denen ich nicht die leiseste Ahnung hatte, ordentlich die Kante geben. Dafür nutzten doch sowieso die meisten Leute eine Party: um mal ordentlich zu saufen! Gerade, wenn es so ein verlockend reichhaltiges Alkoholangebot gab, wie hier. Ich stürzte meinen Mojito hinunter und bestellte sofort einen neuen. Mein Blick traf, während ich auf das neue Getränk wartete, den von Ryan. Er winkte und lachte, weil ihn gerade ein hübscher junger Mann an der Hand zur Tanzfläche zog. Sie tanzten miteinander und hatten, so wie es aussah, jede
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