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"Ich habe nach dir gewonnen!": Weisheitsgeschichten für einen anderen Blick auf das Leben (German Edition)

"Ich habe nach dir gewonnen!": Weisheitsgeschichten für einen anderen Blick auf das Leben (German Edition)

Titel: "Ich habe nach dir gewonnen!": Weisheitsgeschichten für einen anderen Blick auf das Leben (German Edition)
Autoren: Kristina Reftel
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sollte. Sein Vater setzte sich auf Tommys Bettkante und schaute ihn ernst an.
     
    »Das ist dein Traum, Tommy«, sagte er. »Du musst entscheiden, wie wichtig er für dich ist.«
     
    Am nächsten Tag gab Tommy denselben Aufsatz noch einmal ab. »Sie können bei dieser Note bleiben, und ich bleibe bei meinem Traum.«
     
    Dreißig Jahre später erzählte Tommy diese Geschichte zwanzig Kindern, die zu ihm zu einem Malkurs gekommen waren.
     
    »Das erzähle ich euch, nachdem ihr nun in einem Haus auf dem Land seid, das ich selbst gebaut habe. Und morgen will ich euch die Ausstellung zeigen mit Bildern, die ich gemalt habe. Über dem offenen Kamin habe ich meinen Aufsatz eingerahmt aufgehängt. Das erinnert mich daran, dass ich meine Träume nicht aufgeben soll.
     
    Und ihr sollt euch auch von niemandem eure Träume stehlen lassen.«
    E twas bricht zusammen,
damit etwas Neues werden kann.

Ein kaputter Spiegel
    Auf Kreta gibt es eine griechisch-orthodoxe Akademie und einer der Initiatoren der Akademie heißt Alexander Papalopos.
     
    In der Akademie hielt Alexander Papalopos eines Tages ein Seminar über Kirche und Gemeinschaft. Kurz vor der Kaffeepause ermunterte Alexander die Zuhörer, Fragen zu stellen, wenn es noch irgendetwas gäbe, was sie wissen wollten.
     
    Die meisten schauten sich im Saal um und hofften, dass keiner eine Frage stellen würde. Viele wollten jetzt endlich eine Tasse Kaffee trinken und brauchten eine Pause.
     
    Doch ein Mann hob die Hand: »Können Sie mir sagen, was der Sinn des Lebens ist?«
     
    Im Saal wurde es vollkommen still und die meisten lächelten ein wenig. Das war ja nun keine so richtig kleine Frage, um sie in
wenigen Minuten kurz vor der Kaffeepause zu beantworten.
     
    Doch Alexander Papalopos nahm die Frage ernst. »Als ich klein war und auf den Straßen Kretas spielte, fand ich einmal einen kaputten Spiegel. Ich sammelte alle Teile auf und versuchte, sie wieder zu einem ganzen Spiegel zusammenzusetzen, aber das ging nicht besonders gut. Da warf ich alle Teile, bis auf das größte Stück, weg. Das hob ich auf und benützte es, um damit »Sonnenstrahlen einzufangen« und mit dem Lichtreflex dunkle Stellen auszuleuchten. Hier habe ich das Stück«, sagte er und nahm es aus der Innentasche seines Blazers. »Ich benütze es immer noch, um mich daran zu erinnern, dass man Licht im Dunkeln schaffen kann.«
     
    Es vergingen einige Jahre, da erhielt Alexander Papalopos einen Brief von dem Mann, der ihm die Frage nach dem Sinn des Lebens gestellt hatte.
     
    Der Brief lautete folgendermaßen: »Danke für Ihre Antwort und dafür, dass Sie sich Zeit genommen haben, auf meine Frage zu antworten! Die Antwort hat mein ganzes Leben verändert. Zur damaligen Zeit war ich sehr traurig und tat mich schwer, einen Sinn im Leben zu sehen. Ich bin Schriftsteller und neulich ist ein Buch von mir erschienen, in dem ich unter anderem über Ihre Antwort geschrieben habe. Als ein kleines Dankeschön schicke ich einen Scheck für die Akademie mit dem Geld, das ich als Honorar für mein Buch erhalten habe.«
     
    Der Scheck belief sich auf 250 000 Dollar. Diese Summe ermöglichte es der Akademie, die langersehnte Bibliothek einzurichten.
     
    Vielleicht sollten sich mehr von uns darin üben, »Sonnenstrahlen einzufangen«, um damit das Dunkel zu erhellen.
     
    (Berichtet von Nina Karemo)

D iejenigen, die singen wollen,
finden immer eine Melodie.

Der klagende Mann
    Der Mann war weit gereist, um den weisen Mann in dem abgelegenen kleinen Dorf zu treffen. Die Reise war mühsam gewesen. Er hatte eine 400 km lange Busreise auf sich genommen auf einem Weg, der praktisch nicht vorhanden war, um dann auf eigene Faust durch einen dichten Wald zu gehen. Normalerweise hätte er sich niemals einer solchen Art Prüfung ausgesetzt. Aber er war fest entschlossen, den weisen Mann zu treffen, um zu erfahren, was er gegen alle seine Probleme tun könnte.
     
    Kaum stand er bei dem weisen Mann vor der Tür, da begann er auch schon mit seinem Klagelied.
     
    »Mein Leben ist vollkommen misslungen. Ich habe einen Job, bei dem ich mich nicht wohlfühle, aber ich habe keine gute Ausbildung, um mir eine andere Stelle zu suchen. Meine Kinder haben keinerlei Respekt vor
mir und ich glaube, dass meine Frau mir untreu ist. Nicht einmal mein Hund scheint mich zu mögen«, sagte der Mann resigniert.
     
    Der weise Mann hörte dem Mann zu, und als er endlich verstummte, fragte der weise Mann ihn: »Was denkst du über deine
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