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Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Titel: Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1
Autoren: Aufbau
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Lächeln. Ich will zurücklächeln, aber ich bin wie erstarrt. Mark will ihr wieder was zuflüstern, doch sie schüttelt den Kopf und schiebt ihn weg. Mein Gehör ist eigentlich viel besser als das menschliche, wenn ich es fokussiere, aber ihr Lächeln hat mich so durcheinandergebracht, dass da gar nichts mehr geht. Ich wollte, ich hätte gehört, was gesagt worden ist.
    Ich öffne und schließe die Hände. Meine Handflächen sind verschwitzt und fangen an zu brennen. Noch ein tiefer Atemzug. Ich sehe nur noch verschwommen. Fünf Minuten vergehen, dann zehn. Mrs. Burton spricht immer noch, aber ich höre nicht, was sie sagt. Ich drücke meine Fäuste zu, dann öffne ich sie wieder. Dabei bleibt mir der Atem in der Kehle stecken. Ein leichter Schimmer erscheint auf meiner rechten Handfläche. Ich sehe verblüfft, erstaunt darauf hinunter. Nach ein paar Sekunden wird das Leuchten heller.
    Ich schließe die Fäuste. Zuerst fürchte ich, einem der anderen könnte etwas zugestoßen sein. Aber was? Wir können nicht außer der Reihe getötet werden. So bestimmt es der Zauber. Aber bedeutet das auch, dass ihnen nichts anderes zustoßen kann?! Wurde einem die rechte Hand abgeschnitten? Ich habe keine Ahnung. Aber wenn etwas geschehen wäre, hätte ich es in den Narben an meinem Knöchel gespürt.
    Und erst jetzt dämmert es mir: Mein erstes Erbe bildet sich!
    Ich hole mein Handy aus der Tasche und schicke Henri eine SMS: kmr. Ich wollte komm her tippen, aber mir ist zu schwindlig,um mehr zu schreiben. Ich balle die Hände und lege sie in den Schoß. Sie brennen und zittern. Ich öffne sie noch einmal – die linke Handfläche ist knallrot, die rechte schimmert immer noch. Ich werfe einen Blick auf die Uhr an der Wand und sehe, dass die Stunde fast vorbei ist. Wenn ich hier rauskomme, kann ich einen leeren Raum suchen, Henri anrufen und ihn fragen, was los ist. Ich fange an, die Sekunden runterzuzählen, sechzig, neunundfünfzig, achtundfünfzig. Es fühlt sich an, als würde gleich etwas in meinen Händen explodieren. Ich konzentriere mich aufs Zählen. Vierzig, neununddreißig. Jetzt brennen meine Hände so sehr, als würden kleine Nadeln in die Handflächen gesteckt. Achtundzwanzig, siebenundzwanzig. Ich öffne die Augen und starre geradeaus, konzentriere mich auf Sarah und hoffe, das lenkt mich ab. Fünfzehn, vierzehn. Sie anzusehen, macht es schlimmer. Die Nadeln fühlen sich jetzt an wie glühende Nägel, die in einem Ofen erhitzt wurden. Acht, sieben.
    Es läutet. Augenblicklich springe ich auf und renne an den anderen vorbei aus dem Klassenzimmer. Mir ist schwindlig, ich bin unsicher auf den Beinen, laufe durch den Gang und habe keine Ahnung, wohin. Ich spüre, dass mir jemand folgt. Ich ziehe meinen Stundenplan aus der Tasche und suche meine Spindnummer. Zum Glück ist mein Spind gerade neben mir auf der rechten Seite. Ich bleibe davor stehen und lege den Kopf an die Metalltür. Dann schüttle ich ihn, weil mir plötzlich klar wird, dass ich bei meiner Hast, aus dem Klassenzimmer zu kommen, meine Tasche mit dem Handy darin liegen gelassen habe.
    Und dann schubst mich jemand. »Was ist los, du harter Knochen?«
    Ich stolpere ein paar Schritte und blicke auf.
    Mark steht da und grinst mich an. »Stimmt was nicht?«
    »Alles okay.« Mir schwindelt; ich habe das Gefühl, gleichohnmächtig zu werden. Und meine Hände brennen. Was immer geschieht, es gäbe keinen unpassenderen Moment als diesen.
    Mark schubst mich wieder. »Nicht ganz so tough, wenn keine Lehrer in der Nähe sind, was?«
    Ich kann mich nicht mehr aufrecht halten, stolpere über meine eigenen Füße und falle auf den Boden.
    Sarah tritt vor Mark. »Lass ihn in Ruhe.«
    »Das hat nichts mit dir zu tun«, entgegnet er.
    »Richtig. Du siehst, wie ein neuer Schüler mit mir spricht, und sofort versuchst du, dich mit ihm zu schlagen.
Das
ist nur ein Beispiel dafür, warum wir nicht mehr zusammen sind.«
    Ich versuche aufzustehen. Sarah beugt sich herunter und will mir helfen, doch sowie sie mich berührt, flammt der Schmerz in meinen Händen erneut auf. Es fühlt sich an, als würde der Blitz durch meinen Kopf schlagen. Ich drehe mich um und laufe davon, in die entgegengesetzte Richtung vom Astronomieraum. Ich weiß, dass jeder mich in diesem Moment für einen Feigling hält, aber mir ist, als würde ich sonst ohnmächtig. Später werde ich Sarah danken und mich mit Mark auseinandersetzen. Im Moment muss ich nur ein Zimmer finden, das ich abschließen kann.
    Ich
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