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Ich begehre dich noch immer

Ich begehre dich noch immer

Titel: Ich begehre dich noch immer
Autoren: Joan Elliott Pickert
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noch das andere, immer darum bemüht, es allen recht zu machen und irgendwo deinen eigenen Platz zu finden. Und dann lernte ich dich im ersten Jahr auf der High School kennen. Der komische Mark Maxwell, dessen Mutter abgehauen war, als er noch ein kleiner Junge gewesen war, und der von einem Alkoholiker von Vater aufgezogen wurde, der sich am Ende selbst ausradierte, indem er volltrunken gegen einen Baum fuhr.”
    Er nickte langsam. „Du hattest deine Mission gefunden, nicht wahr? Du hattest Mitleid mit dem komischen schlaksigen Jungen und wurdest sein Mädchen. Das gab dir endlich einen ganz neuen Status. Du hattest doch tatsächlich einen Freund, und das war mehr, als Jessica oder Alice von sich behaupten konnten. Und du schafftest sogar, vor deinen Schwestern deine Unschuld zu verlieren. Weitere Extrapunkte für dich.”

    „Oh, Mark, bitte nicht!” Emilys spürte, dass ihre Augen sich mit Tränen füllten. „Ich habe dich geliebt, so sehr ein siebzehnjähriges Mädchen lieben kann. Unsere Freundschaft war nicht schmutzig oder schäbig. Wir brauchen uns nicht dafür zu schämen. So war es wirklich nicht.”
    „Nein? Jedenfalls fiel es dir sehr leicht, deine Liebe abzudrehen wie einen Wasserhahn, als ich kaum ein paar Monate fort war. Und dann hast du mich fünf Jahre später einfach umgebracht und als Engel in den Himmel geschickt. Wenn das nicht beweist, wie sehr du mich geliebt hast! Sei nicht albern, Emily! Du hast mich ausgenutzt, um aus deinem täglichen Einerlei zu fliehen. Du wolltest etwas besitzen, was deine Schwestern nicht hatten. Aber du bist dabei ein wenig zu weit gegangen, nicht wahr? Ich meine, du hast sogar ein uneheliches Kind zur Welt gebracht. Das konnten Jessica und Alice nicht übertreffen.”
    „Nicht”, flüsterte sie. „Bitte, Mark.”
    „Die Wahrheit tut weh, aber das lässt sich leider nicht ändern. Nun, ich habe dir noch ein paar Wahrheiten zu sagen. Erstens: Ich bin Trevors Vater. Zweitens: Ich bin gesund und munter. Drittens: Ich habe vor, meinem Sohn möglichst bald zu sagen, wer ich bin.”
    Emily stand zitternd auf und ging auf ihn zu, blieb aber abrupt stehen und presste die Hände auf ihren Bauch. Sie atmete tief durch, um das plötzliche Übelkeitsgefühl zu unterdrücken. „Hör mir bitte zu, Mark”, sagte sie mit unsicherer Stimme. „Ich weiß, dass du mich hassen musst, aber tu meinem … unserem Sohn nicht weh, nur weil du dich an mir rächen willst. Ich weiß, ich kann dich nicht von ihm fern halten, aber kannst du nicht nur sein Freund sein und ihn langsam näher kennen lernen, damit er Zeit hat, sich an dich zu gewöhnen? Und dann, wenn ihr eine Beziehung aufgebaut habt, werden wir einen Weg finden, ihm zu sagen … Oh, wie soll ich ihm nur beibringen, dass ich ihn angelogen habe?”
    „Schreib ihm doch einen verdammten Brief”, erwiderte Mark trocken und sprang auf. „Das kannst du doch so gut.”
    „Ich flehe dich an, konfrontiere Trevor nicht so plötzlich mit der Wahrheit. Denk daran, was es für ihn bedeutet, eine solche Neuigkeit zu erfahren. Kannst du nicht ihm zuliebe versuchen, es langsam anzugehen und zu vergessen, was ich dir angetan habe? Bitte, denk an Trevor.” Emily merkte in ihrer Panik nicht, dass ihr Tränen über die Wangen liefen. „Er ist noch ein Kind, das Zärtlichkeit, Freundlichkeit und Liebe braucht. Oh, Mark, bitte.”
    Mark stützte die Hände in die Hüften und starrte einen langen Moment lang an die Decke, bevor er seine aufgewühlten Gefühle wieder im Griff hatte und Emily kühl in die Augen sah.
    „In Ordnung. Wir machen es so, wie du willst. Fürs Erste. Und nur Trevor zuliebe. Ich will, dass du das weißt, Emily. Ich tue das für meinen Sohn, denn dir schulde ich nicht das Geringste.”
    Sie nickte hastig.
    „Ich werde morgen Abend mit dir und Trevor zu Abend essen.”
    „Was?” stieß sie hervor.
    „Du hast mich gehört. Du hast deinen alten Schulfreund eingeladen. So hast du mich doch ihm gegenüber genannt, oder? Es ist schließlich nichts Ungewöhnliches, einen alten Freund zum Essen einzuladen. Trevor und ich können dabei plaudern und uns ein bisschen miteinander anfreunden. Um wie viel Uhr?”
    „Ich …”
    „Um wie viel Uhr, Emily?”
    „Um sechs”, sagte sie resigniert. „Wir essen um sechs zu Abend.”
    „Schön. Ich werde da sein.” Mark drehte sich um und ging zur Tür.
    „Süßt du deinen Tee immer noch lieber mit Honig als mit Zucker?”
    Mark wandte sich abrupt um. „Lass das, Emily.
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