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Ice

Ice

Titel: Ice
Autoren: Inka Loreen Minden
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Botschaften waren erschreckend. Sollten die Outsider unsere Stadt einnehmen, wird bald nicht mehr genug Wasser für alle da sein. New World City hat das Problem mit Eindringlingen nicht, zumindest nicht so schlimm, da die Kuppel auf einer Insel errichtet wurde. Sie werden uns ein paar ihrer besten Warrior zur Verfügung stellen.«
    Der Senat plant, die Menschen da draußen anzugreifen? Es ist das erste Mal, dass ich davon höre. »Wird es Krieg geben?«, frage ich vorsichtig.
    »Möglich. Aber du brauchst keine Angst haben, vorher schicke ich dich zurück zu deiner Mutter.« Mit diesen Worten verlässt er mich, ohne sich noch einmal umzublicken.
    Ich bleibe allein in der Eingangshalle zurück. Das Untergeschoss wurde einem altenglischen Herrenhaus nachempfunden, mit einer breiten Treppe, hohen Decken und diversen Salons. Wir haben viel zu viel Platz und ich fühle mich wie immer ein wenig verloren. Und mein Gewissen meldet sich, weil die meisten Bürger in regelrechten Löchern hausen. Der Platz unter der Kuppel ist begrenzt, daher werden auch alle Männer bereits im Alter von zwölf Jahren sterilisiert, um unerwünschte Schwangerschaften zu vermeiden.
    Wenn es da draußen Menschen gibt – viele Menschen – und die sich vermehren können, muss ein Leben doch wieder möglich sein? Vater sagt, das seien keine Menschen, sondern Mutanten. Auf den Videos sehen sie aber normal aus. Vor jeder Show werden Bilder eingespielt, wie die Warrior die Outsider beim Versuch, über den äußeren Wall in die Stadt einzudringen, erschießen.
    Als ich Vater einmal darauf ansprach, erklärte er mir: »Du siehst es ihnen nicht an, aber ihre Gehirne sind durch die Strahlung verkümmert. Das sind wilde Bestien, die sich gegenseitig auffressen.«
    Ich erschaudere. Falls es diese Zombies schaffen, in White City einzufallen, wird nichts mehr so sein wie vorher.
    Plötzlich kommt Ice die Treppen heruntergelaufen. Er trägt ein ärmelloses T-Shirt und eine eng anliegende kurze Hose, über seiner Schulter liegt ein Handtuch. »Ist dein Vater weg?«
    Ich nicke stumm. Ist das ein Versuch, mit mir ein Gespräch zu beginnen? Er kann doch sicher hören, dass mein Vater weg ist.
    Mein Körper steht unter Strom. Endlich bin ich mit diesem sexy Kerl allein.
    Ohne mich weiter zu beachten, geht er an mir vorbei. »Falls du mich brauchst, ich bin im Fitnessraum.«
    Und wie ich dich brauche … Ich habe Lust auf dich. Warum ignorierst du mich?
    Männer!
    Ich mache auf dem Absatz kehrt und jogge nach oben in mein Apartment. Ab und zu benutze ich ebenfalls die Geräte im Trainingsraum. Mit Miraja habe ich sogar öfter zusammen Sport gemacht. Allerdings im Schlabberlook. Ich liebe es, bequeme Sachen zu tragen und nicht immer diese steifen, einengenden Kostüme – für gewöhnlich sieht mich hier ja keiner. Doch heute möchte ich Ice meine Vorzüge präsentieren und krame aus dem Schrank von ganz unten eine Pants, die kaum über meine Pobacken reicht. Dazu ziehe ich einen Sport-BH und ein Stretch-Shirt an. Meine Brüste spitzen frech hervor.
    Oh Gott, ist das nicht zu gewagt? Ich sehe aus wie eine Schlampe!
    Wenn ich mich bücke, rutscht die knappe Hose so weit über meine Hüften, dass mein schwarzer Stringtanga zum Vorschein kommt.
    Nicht zu viel nachdenken … Ich riskiere das jetzt einfach. Auch wenn Ice keine Injektionen mehr nimmt … Das kann ihn unmöglich kalt lassen.
     

 
    ***
     
    Als ich wenige Minuten später den großen Fitnessraum betrete, in dem allerhand Geräte stehen, wirft mir Ice als Erstes einen düsteren Blick zu, sagt jedoch nichts. Tut er nun unser heißes Liebesspiel als einmaligen Ausrutscher ab? Mal sehen, wie lange er diese Coolness aufrecht erhalten kann.
    Um mich aufzuwärmen, gehe ich kurz aufs Laufband und beobachte, wie er Liegestützen macht. Danach hockt er sich auf eine Hantelbank – ich setze mich auf das Gerät gegenüber und trainiere meine Innenschenkel. Dazu muss ich meine Beine weit spreizen und wieder zusammenführen.
    Oh Gott, mir ist das irgendwie peinlich und meine Wangen glühen. Was mache ich hier eigentlich?
    Seine Lider verengen sich.
    »Was?«, frage ich möglichst unschuldig, obwohl sich meine Kehle wie ausgedörrt anfühlt. »Stört es dich, wenn ich auch hier bin?«
    Kopfschüttelnd dreht er mir den Rücken zu, aber ich habe genau gesehen, was sich durch den engen Stoff seiner Hose abgezeichnet hat.
    Ich habe genug Beinübungen gemacht und schnappe mir kleine Hanteln. Damit stelle ich mich vor ihn,
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