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Titel: i 7f2e7d9c5fffb544
Autoren: Unknown
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am Arm packte und ein Messer benutzte, um die Haut ihres Unterarms einzuritzen. Der Vampir fauchte leise und beugte sich herab, um an dem hervorquellenden Blut zu lecken. Sein ganzer Körper zitterte, als er den Kopf hob, um Shay mit unverhohlener Gier anzusehen.
    »Das Blut ist teilweise menschlich, aber sie ist eine echte Shalott«, krächzte er.
    Geschmeidig hatte Evor seine rundliche Gestalt zwischen den Vampir und Shay geschoben und verscheuchte diesen mit einer Handbewegung. Widerstrebend verließ das untote Wesen die Bühne. Ohne Zweifel spürte der Vampir den drohenden Aufstand, der ihn erwartete, wenn er seinem Impuls nachgab, seine Zähne in Shay zu graben und sie leer zu trinken.
    Evor wartete, bis die Bühne geräumt war, bevor er sich hinter sein Pult stellte. Er ergriff seinen Hammer und hob ihn über den Kopf. Lächerlicher Trottel.
    »Zufrieden? Gut.« Evor schlug mit dem Hammer auf das Pult. »Das Mindestgebot beträgt fünfzigtausend Dollar. Zur Erinnerung, meine Herren, nur Bargeld lacht.«
    »Fünfzigtausend.«
    »Sechzigtausend.«
    »Einundsechzigtausend.«
    Shays Blick glitt erneut zu ihren Füßen, während die 17

    Stimmen ihre Gebote abgaben. Sehr bald würde sie gezwungen sein, sich ihrem neuen Gebieter zu stellen. Sie wollte nicht zusehen, wie sie sich um sie stritten wie eine Meute von Hunden, die nach einem saftigen Knochen gierten.
    »Einhunderttausend Dollar«, brüllte eine schrille Stimme im hinteren Teil des Raumes.
    Ein verschmitztes Grinsen bildete sich auf Evors dünnen Lippen. »Ein sehr großzügiges Gebot, sehr geehrter Herr.
    Noch jemand? Nein? Zum Ersten...zum Zweiten...«
    »Fünfhunderttausend Dollar.«
    Eine schneidende Stille erfüllte den Raum. Ohne sich dessen bewusst zu werden, was sie tat, hob Shay den Kopf, um in die Menge zu starren, die sich im Auktionsraum drängelte.
    Da lag etwas in dieser seidenweichen dunklen Stimme.
    Etwas... Vertrautes.
    »Treten Sie vor«, verlangte Evor, und seine Augen schim-merten rot. »Treten Sie vor, und nennen Sie Ihren Namen.
    Die Menge kam in Bewegung und teilte sich. Aus dem Schatten im hinteren Bereich glitt eine große, elegante Gestalt nach vorn.
    Ein Flüstern breitete sich im Raum aus, als das gedämpfte Licht das unwiderstehlich schöne Gesicht und das seidig silberne Haar enthüllte, das ihm über den Rücken fiel.
    Man erkannte auf den ersten Blick, dass er ein Vampir war.
    Kein Mensch konnte so sehr einem Engel ähneln, der kürzlich vom Himmel gefallen war. Oder konnte sich mit einer solchen Anmut und Geschmeidigkeit bewegen. Oder die Dämonen dazu bringen, vorsichtig und ängstlich zurück zuweichen.
    Shay stockte der Atem. Nicht wegen seiner überwältigenden Schönheit, seiner mächtigen Präsenz oder auch wegen 18

    seines auffälligen Samtumhangs, der seinen schlanken Körper umhüllte.
    Nein, es war die Tatsache, dass sie diesen Vampir kannte.
    Er war an ihrer Seite gewesen, als sie vor Wochen den Hexenzirkel bekämpft hatte. Und vor allem war er an ihrer Seite gewesen, als sie ihm das Leben gerettet hatte.
    Und jetzt bot er auf sie, als sei sie nicht mehr als ein Gegenstand, den er besitzen wollte.
    Seine Seele sollte in der Hölle schmoren.
    Viper war seit Jahrhunderten auf der Welt. Er war Zeuge von Aufstieg und Niedergang ganzer Reiche geworden. Er hatte die schönsten Frauen der Welt verfuhrt. Er hatte das Blut von Königen, Zaren und Pharaonen getrunken.
    Manchmal hatte er sogar den Lauf der Geschichte verändert.
    Nun war er übersättigt, abgestumpft und außergewöhnlich gelangweilt.
    Er bemühte sich nicht länger, seine Macht auszubauen. Er beteiligte sich nicht an Kämpfen mit Dämonen oder Menschen. Er bildete keine Allianzen und mischte sich nicht in die Politik ein.
    Sein einziges Anliegen war es, für die Sicherheit seines Clans zu sorgen und seine Geschäfte so profitabel zu halten, dass er sich den luxuriösen Lebensstil leisten konnte, an den er gewöhnt war.
    Aber irgendwie war der Shalott-Dämonin das Unmögliche gelungen.
    Es war ihr gelungen, ihm nicht mehr aus dem Kopf zu gehen, noch lange, nachdem sie leibhaftig verschwunden war.
    Seit Wochen hatte sie ihn in seinen Erinnerungen verfolgt 19

    und hatte selbst seine Träume heimgesucht. Sie war wie ein Dorn, der in seiner Haut stecken geblieben war und sich nicht entfernen ließ.
    Er war sich nicht sicher, ob diese Erkenntnis ihn erfreut, oder geärgert hatte, als er auf der Suche nach dieser Frau die Straßen von Chicago durchforstet
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