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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen
Autoren: Jack McDevitt
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könnten Sie und ich heute das gleiche Kunststück fertigbringen.«
    Nach vielleicht einem Viertelkilometer endeten die Spuren des Alien unvermittelt. Beide. »Wahrscheinlich hat hier ein Schiff gestanden«, vermutete Hutch.
    »Offensichtlich.« Der gefrorene Schnee hinter der Stelle war unberührt. Der Laufsteg umkreiste den Platz und ließ eine Fläche von der Größe eines halben Fußballfeldes in der Mitte frei. Richard umkreiste das gesamte Feld. Gelegentlich hielt er an und untersuchte den Boden. »Man kann Löcher erkennen«, sagte er und wies auf die Stellen. »Das Schiff muß auf Stelzen gestanden haben. Die Spuren verraten, wo das Wesen ausgestiegen ist. Es – sie – marschierte in die Richtung, aus der wir gekommen sind und ging in die Hügel, wo sie irgendwo einen Block aus Eis und Felsen aus einer Wand herausschnitt. Wir werden uns die Stelle ansehen. Sie muß die Statue gemacht, sie an Bord geschafft und zu ihrem jetzigen Standort geflogen haben.« Er blickte in Richtung der Figur aus Eis. »Dort hinten gibt es ebenfalls Löcher im Boden.«
    »Warum hat sie die Statue überhaupt dorthin geschafft und nicht in den Hügeln gelassen?«
    »Wer weiß? Warum stellt man etwas hierhin und nicht dorthin? Vielleicht wäre es zu einfach gewesen.« Er stampfte mit einem Fuß auf die Rampe. »Wir befinden uns in einem Tal. Man merkt es kaum, weil die Abhänge an den Seiten flach sind. Die Wölbung der Oberfläche ist zu stark. Aber das Tal ist da, und die Statue befindet sich genau im Zentrum.«
    Nach einer Weile marschierten sie zurück und folgten den Spuren in der anderen Richtung in die Hügel. Der Laufsteg führte durch tiefen Schnee und spannte sich über Schluchten. Die Fußabdrücke des fremden Wesens verliefen zweimal an fast senkrechten Wänden entlang nach oben und verschwanden schließlich. »Weiter oben setzen sie sich fort«, sagte Richard.
    »Antigravitation?«
    »Wird nicht für möglich gehalten. Aber wie würden Sie sonst all dies hier erklären?«
    Hutchins zuckte die Achseln.
    Sie betraten die Schlucht, aus welcher der eisige Felsen für die Statue stammte. Ein Block von der dreifachen Größe eines Menschen war sauber aus dem Fels getrennt. Die Spuren führten an der Stelle vorbei nach oben und verschwanden auf einer dicken Eisschicht. Ein wenig weiter tauchten sie erneut auf und führten über einen Kamm.
    Auf beiden Seiten ging es steil nach unten. Sehr steil und sehr tief.
    Richard stapfte schweigend über den Steg und war so in Gedanken versunken, daß er weder nach rechts noch nach links blickte. Hutch versuchte, ihn zu warnen. Das Energiefeld bot nur wenig Reibung, und die geringe Gravitation war trügerisch. »Sie könnten schon durch eine kleine Unachtsamkeit abheben. Sie würden zwar wie in Zeitlupe abstürzen, aber der Aufprall wäre trotzdem schmerzhaft.«
    Er grunzte und bewegte sich vorsichtiger, aber Hutch war nicht beruhigt. Zusammen wanderten sie über den Kamm des Hügels, bis die Spuren des Alien erneut aufhörten. Es war eine ziemlich gefährliche Stelle, doch der Anblick des Saturn und der steile Abfall des nahen Horizonts der kleinen Welt waren atemberaubend.
    Nach dem Durcheinander der Fußabdrücke zu urteilen, mußte sich das Wesen eine ganze Weile hier aufgehalten haben, bevor es zurückgegangen war.
    Richard starrte auf die Spuren.
    Die Nacht hing voller Sterne.
    »Sie ist hier heraufgekommen, bevor sie den Eisblock geschnitten hat«, sagte Hutch.
    »Sehr gut. Aber warum ist sie überhaupt hergekommen?«
    Hutchins ließ den Blick über das Gelände schweifen. Das Licht des Saturn leuchtete fahl. Die Ebene wölbte sich schwindelerregend von ihr weg.
    Der Anblick der kalten, klaren Sterne und der weiten Abgründe dazwischen bedrückte sie. Der Gasplanet war fest an seiner Position am Himmel verankert. Er hatte sich keinen Zentimeter bewegt, seit sie hier gestanden hatte. »Die Skulptur in der Ebene ist furchteinflößend. Nicht wegen ihrer Flügel oder der Klauen, sondern weil sie ganz allein ist.«
    Hutch begann langsam die Kälte zu spüren. Es war ein langer Weg zurück zum Schiff. (Die Flickingerfelder kühlten mit der Zeit aus. Es sollte eigentlich nicht sein, und es gab eine ganze Reihe von Tests, die das auch bewiesen. Aber das war nun einmal der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.) Ein halbes Dutzend Monde standen am Himmel: Titan mit seiner Kohlenwasserstoffatmosphäre, Rhea und Hyperion und einige der kleineren Satelliten, die nichts weiter waren als
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