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Hundert Facetten des Mr. Diamonds, Band 6: Blitzend (German Edition)

Hundert Facetten des Mr. Diamonds, Band 6: Blitzend (German Edition)

Titel: Hundert Facetten des Mr. Diamonds, Band 6: Blitzend (German Edition)
Autoren: Emma Green
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was er anpackt, und dem nur wenige Dinge verborgen bleiben. Außer Ihnen natürlich.“
    „Ich widerstehe, Sie flüchten. Allem Anschein nach gebe ich diesmal den Ton an …“
    „Geh nicht zu weit, Amandine … Zwing mich nicht dazu, dir zu beweisen, dass ich dich dominiere. Es genügt, wenn ich dich an mich drücke und meine Hand zwischen deine Schenkel schiebe, um es dir zu demonstrieren.“
    Hmm, kein Einspruch, Euer Ehren …
    Die Kellnerin unterbricht uns, als sie eine kleine Schüssel Popcorn auf den quadratischen Tisch stellt. Sie lässt es sich nicht nehmen, Gabriel mit den Augen zu verschlingen, doch dieser ignoriert sie gekonnt. Ich nehme einen Schluck von meinem Kir royal, während mein Liebhaber sein Geständnis abgibt …
    „Ich war 16 Jahre alt, als ich Eleanor während der Ferien in Chamonix kennengelernt habe. Es war das erste Mal, dass ich mich verliebt habe und ein Mädchen mich dermaßen in ihren Bann gezogen hat. Sie war schön wie der junge Frühling, sanft und intelligent. Eleanor war Künstlerin und hatte eine ganz besondere Art, sich durch ihre Gemälde und ihre Skulpturen auszudrücken. Sie ist niemals laut geworden und verabscheute jegliche Art von Konflikten und Gewalt. Nach zwei Jahren Fernbeziehung haben wir uns verlobt. Sie hat alles aufgegeben, nur um bei mir zu sein. Ich habe mein Studium in Frankreich begonnen und Eleanor hat sich an der Akademie für bildende Künste eingeschrieben. Wir waren unglaublich verliebt ineinander, immer zusammen, und dennoch habe ich gespürt, dass etwas nicht stimmt. Nach drei Jahren hat sie mir schließlich gestanden, dass sie schon seit Jahren krank ist. Als sie schwanger wurde, haben die Ärzte mir prophezeit, dass ich mich auf das Schlimmste gefasst machen muss. Ich habe sie angefleht, die Schwangerschaft abzubrechen und das Risiko nicht auf sich zu nehmen. Doch sie hat nicht auf mich gehört. Neun Monate lang hatte ich jeden Tag Angst um sie. Jeder Tag war zugleich ein Sieg und eine unheimliche Last. Schließlich hat sie unseren Sohn zur Welt gebracht, doch nur wenige Tage später ist sie für immer eingeschlafen. Das hat mich zerstört. Danach habe ich mir geschworen, nie wieder eine Person so sehr zu lieben und alleine über mein Schicksal zu bestimmen. Und dann bist du in mein Leben getreten …“
    Mir stockt der Atem. Gabriel hat mir gerade sein Herz ausgeschüttet, er hat mir seine Geschichte erzählt, ohne ein einziges Mal zu unterbrechen, während sein Blick ins Nichts gerichtet war. Schmerz und Entschlossenheit zeichnen sich auf seinem Gesicht ab. Er hat mir gerade das schönste Geschenk gemacht: Einen Teil von sich selbst, seiner gequälten Seele und seines geplagten Herzens.
    Sein Sohn …
    Virgile!
    Das Bild des schmollenden, rebellischen blonden Jungen kehrt zurück. Ich erinnere mich daran, dass ich mich in Los Angeles gefragt habe, was er dort wohl macht und zu wem er gehört. Warum war er so zurückhaltend, still und seltsam? Wahrscheinlich, weil seine Mutter bei seiner Geburt gestorben ist, und sein Vater zu sehr damit beschäftigt war, zu trauern, anstatt sich um ihn zu kümmern …
    „Virgile … Er ist dein Sohn?“
    Gabriel wirft mir einen unerbittlichen Blick zu, als ob die Erwähnung seines Sohnes die Grenze war, die ich besser nicht überschritten hätte.
    „Gabriel, ich muss es einfach wissen …“
    „Du verlangst zu viel von mir, es ist … schmerzhaft. Ich habe ihn nicht großgezogen, das ist mein schlimmstes Geheimnis.“
    Danach steht er auf, legt einen Geldschein auf den Tisch, mit dem wir zehnmal so viel hätten konsumieren können, nimmt mich bei der Hand und führt mich zu seinem grauen Mercedes. Die Wärme seiner Hand erweckt meinen Körper, der durch all diese widersprüchlichen Emotionen wie gelähmt war, zu neuem Leben. Während der Autofahrt bis zu mir nach Hause überkommt mich ein Gefühl der Erleichterung, aber auch der Anerkennung.
    Er ist zurückgekommen. Für mich …
    „Und dann bist du in mein Leben getreten …“ Hat er mir gerade beinahe gestanden, dass er mich liebt?
    Diesmal muss ich ihn nicht anflehen, mit in meine Wohnung zu kommen, ganz im Gegenteil … Ich habe kaum die Tür hinter uns zugemacht, da drückt er mich an sich und küsst mich lang und innig. Sein göttlicher Atem schmeckt leicht nach Irish Coffee und benebelt meine Sinne. Seine Zunge ist weich, zärtlich und streichelt meine, die nach mehr verlangt, sanft. Ich bin hin und her gerissen zwischen dem Gefühl der
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