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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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Luftröhre preßten und fühlte seinen
Willen unwiderstehlich von der Falle der Achataugen angezogen. Es stand ihm
nicht mehr frei, den Aneignungszauber zu lösen - um jetzt noch zu gewinnen, um zu überleben, mußte er sich
als der Stärkere
    erweisen und das Ka des Nachtwandlers verschlingen. Alles oder nichts. Er
setzte all seine Kraft für den Aneignungszauber frei.
      Vicki sah, daß Henry auf der anderen Seite der Tanzfläche in einen
Zweikampf mit einem großen, dunkelhaarigen Mann verwickelt war. Tawfik. Das mußte Tawfik sein. Sie spürte Mike neben sich, drückte ihm den Schlauch in die Hände und schrie: „Halt sie unten." Dann
stolperte sie in den Flur zurück, auf der Suche nach der Axt, die neben dem
Schlauch gehangen hatte.
    ,Vicki? Zum Teufel, was hast du vor?"
    Sie ignorierte ihn. Sie brauchte all ihre Kraft, um sich über die Tanzfläche zu schleppen, die schwere Axt ein zweischneidiger Stock, auf den sie sich stützen konnte. Bei der Plattform angekommen, zuckten ihre Beinmuskeln in einem Krampf, und Tawfiks Haar war nicht länger
schwarz, sondern grau.
    Vicki grub die Zähne in ihre Unterlippe und rang verzweifelt durch weit geblähte
Nasenlöcher nach Atem. Dann trat sie hinter Tawfik. Sie brauchte zwei Anläufe,
ehe es ihr gelang, die Axt zu heben.
    Die Sonne wurde zu einem glühenden Gewicht, tausend, hun derttausend Leben senkten sich auf ihn herab. Der Geruch seines eigenen
brennenden Fleisches legte sich über den Geruch von Blut. Ebenholzschwarze Tiefe versprach Linderung, ein
Ende. Henry schob sich am Hunger vorbei, um sie zu erreichen.
    Mit einem
satten Plopp grub sich die Axt in Tawfiks Rücken und sank bis zum Heft ein.
Vicki hatte ihre letzten Kraftreserven in den Schlag
gelegt. Jetzt glitten ihre Finger kraftlos vom Axtgriff, und das Gewicht ihrer
Arme, die sie einfach fallenließ, zwang sie zu einem unfreiwilligen Schritt
nach hinten. Ihre Hüfte prallte gegen die
Umrandung der Plattform, ihre Beine versagten ihr den Dienst,
    und sie sank
zu Boden, saß mehr oder weniger aufrecht gegen eine gepolsterte Stütze gelehnt.
    Tawfiks Kopf flog in den Nacken, und sein Mund öffnete sich, aber kein Laut drang heraus. Seine Hände um Henrys Hals lockerten sich und tasteten nach hinten. Rasch drehte er sich um, riß sich aus Henrys Umklammerung los, stolperte und fiel, der Rücken gegen den Schmerz
gekrümmt, die Lippen immer noch lautlos bewegend.
    Henry richtete sich auf und fletschte die Zähne. Nun endlich würde er sich nähren können.
    „Nein, Henry,
nicht!"
    Knurrend hob er den Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam. Nur
schwach erkannte er Vicki durch den Hunger hindurch und drehte sich um, um zu sehen, was sie da so voller Panik an starrte.
    In der Luft über dem Rande der Plattform brannten zwei rote Augen. Ein
schwacher karmesinroter Nebel erinnerte an einen Vo gelkopf, an dem seltsamerweise Flügel befestigt waren, und an den Körper einer Antilope.
    Tawfik streckte die Hand nach seinem Gott aus und bat mit zitternd
gespreizten Fingern stumm um Rettung.
    Die roten Augen glühten heller.
    Graues Haar wurde weiß, brüchig und fiel aus, um einen kahlen gelben Schädel freizugeben. Wangen fielen ein. Fleisch schmolz, und Haut spannte sich, spannte sich stärker, war fort. Der Reihe nach fielen die
winzigen Knochen von Tawfiks ausgestreckter Hand, als die Bänder verrotteten und ihren Dienst versagten.
    Schließlich gab es nur noch ein Häufchen Kleider, eine Axt und feinen
grauen Staub, der Asche hätte sein können.
    Die roten Augen waren verschwunden.
    „Bei euch alles soweit klar?"
    Henry streckte seine Hand über die Überreste hinweg aus und berührte
Vicki leicht an der Wange. In all seinen vierhundertfünfzig Jahren hatte er den
Hunger nie weniger gespürt. Vicki gelang es zu nicken. Gemeinsam wandten sie
sich Mike zu.
    „Uns geht es gut." Henrys Hals verkrampfte sich bei den Worten, und sie kamen
ohne Höhen und Tiefen aus seinem Mund. „Was ist mit Ihnen?"
    Celluci schnaubte. „Toll. Einfach toll." Er starrte auf die Asche, alle seine
Bewegungen waren genauestens kontrolliert und sehr abgehackt. „Wenn man alle
Umstände bedenkt. Warum hat es ..." Die Pause
füllte sich mit der gemeinsamen Erinnerung an rotglühende Augen. „... ihn nicht gerettet? Ich meine, es
hatte ihn immerhin erschaffen."
    Henry schüttelte den Kopf: „Ich weiß nicht. Ich denke, das werden wir nie herausfinden. Aber ich konnte Tawfiks Leben bis zur letzten Sekunde spüren. Er war sich
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