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Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit

Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit

Titel: Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
Autoren: Bella Andre
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würde damit durchkommen. Er starrte sie weiter an, und Wut und Kummer stiegen in ihm auf, immer stärker, bis sie alle anderen Empfindungen verdrängten. Jetzt bemerkte die Krankenschwester ihn doch. Sie sah ihn irritiert an, und er wandte sich ab.
    Genau in dem Moment kam Diannas Schwester durch die Türen der Intensivstation gestürmt und rannte direkt in ihn hinein.
    Und da begriff er, dass er die ideale Waffe bereits gefunden hatte.
    Dianna Kelley hatte seinen Bruder getötet.
    Er würde ihre Schwester töten.
    Als Dianna erwachte, tat ihr alles furchtbar weh, doch am schlimmsten waren die Kopfschmerzen. Irgendetwas stimmte nicht. Warum konnte sie weder Arme noch Beine bewegen?
    Mit großer Anstrengung gelang es ihr, die Augen zu öffnen, die sich so trocken anfühlten, als wären sie mit Ruß verklebt. Dianna blinzelte einige Male, um sie wieder freizubekommen. Da begriff sie, dass sie in einem Krankenhausbett lag. Aber wie war das möglich? Das Letzte, an das sie sich erinnern konnte, war die Fahrt zum Flughafen nach diesem fürchterlichen Streit mit ihrer Schwester im Café; sie war auf dem Weg zurück nach San Francisco gewesen.
    Sie hatte das seltsame Gefühl, dass jemand in der Nähe war und sie beobachtete, aber sie konnte nicht gut genug sehen, um die Gesichtszüge dieser Person zu erkennen. Sie konnte nur ausmachen, dass es sich um einen Mann handelte; er war groß, mit breiten Schultern und kurzem Haar.
    Ihr müder Geist setzte diesem fremden Mann sofort Sams Gesicht auf die Schultern. Zehn Jahre lang hatte sie versucht, ihn zu vergessen, aber jetzt war sie einfach zu müde, zu mitgenommen und von Schmerzen gebeutelt, um die Erinnerung an das attraktive Gesicht eines ganz bestimmten Feuerwehrmanns weiter verdrängen zu können – eines Feuerwehrmanns, der knapp eins neunzig groß war, mit mitternachtsschwarzem Haar und blauen Augen zum Dahinschmelzen.
    Konnte es wirklich Sam sein? War er gekommen, um sie zu besuchen? Oder war das nur wieder eine Halluzination? Hatte sie aus Verzweiflung wieder einmal ein Traumbild erschaffen?
    Ihr Herzschlag beschleunigte sich, genauso wie das leise Piepen der Apparate, an die sie angeschlossen war.
    Mit jedem Atemzug wurden die Beschwerden schlimmer. In Anbetracht der Drogenvergangenheit ihrer Mutter hatte sie sich nie erlaubt, mehr als ein paar Paracetamol zu nehmen, aber jetzt, in diesem Moment, brauchte sie mehr von dem Zeug, das ihr da in den linken Arm gepumpt wurde.
    Schon bald erschien eine Krankenschwester an ihrem Bett und murmelte etwas von einer weiteren Dosis Vicodin. Bevor Dianna herausfinden konnte, ob es wirklich Sam war, der da stand, oder nur eine ihren tiefsten Wünschen entsprungene Sinnestäuschung, rann ihr eine kühle Flüssigkeit durch die Venen und ließ sie in schmerzfreies Vergessen zurückgleiten.

 
    2
    Sam MacKenzie stand auf einem der hoch gelegenen Gipfel der Sierra Nevada und suchte die sich vor ihm ausbreitenden Berge nach Flammen und Rauch ab. Da er in den letzten vierundzwanzig Stunden ununterbrochen Brandschneisen freigeschaufelt oder sich mit der Kettensäge durch nicht enden wollende Anhöhen voller Buschwerk gearbeitet hatte, war er von Kopf bis Fuß mit einer dicken Schicht Ruß und Asche überzogen.
    Für einen Hotshot waren mehrere Tage ohne Schlaf nichts Ungewöhnliches, ebenso wie die langen Märsche mit fünfundzwanzig Kilo Gepäck auf dem Rücken, um zu den gewaltigen Flächenbränden zu gelangen, an denen sich alle anderen die Zähne ausgebissen hatten. Bei ihren Einsätzen ernährten sich die Männer über längere Zeit nur von hochkalorischem »Trockenfutter«, das noch nicht einmal der verfressenste Hund freiwillig zu sich nehmen würde. Hinzu kam die Unberechenbarkeit des Feuers; es konnte selbst die härtesten Männer an ihre Grenzen bringen – oder sie gar das Leben kosten.
    Doch all das war vergessen, wenn sie ein Menschenleben oder auch alte Baumbestände retten konnten. Außerdem war da noch dieses unbeschreibliche Hochgefühl, das sie jedes Mal überkam, sobald sie den Kampf mit einem dieser Waldbrände gewonnen hatten.
    Seit er denken konnte, hatte Sam MacKenzie ein Hotshot sein wollen – und es war noch immer sein Traumberuf.
    In das statische Rauschen des Funkgeräts mischte sich die Stimme von Logan Cain, dem Leiter der Crew: »Wie wär’s mit einem Hubschrauberflug? Es sieht zwar so aus, als hätten wir dieses Feuer in den Griff bekommen, aber mir wäre es lieber, wenn du dir die Sache noch mal von
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