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Hotel Galactic

Hotel Galactic

Titel: Hotel Galactic
Autoren: William Voltz
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nicht zu hören.
    »Von mir hat sie es!« stieß er hervor und schlug sich mit einer Faust gegen die Brust. »Ich habe das alles bezahlt, um mir ihre Liebe zu kaufen. Aber Hiram Grant ist kein Mann, der etwas teilt – nicht einmal seine Mätresse, Samuel Flachsbarth.«
    »Deshalb haben Sie mein Hotel zu ruinieren versucht«, erkannte Flachsbarth.
    Hiram Grant nickte grimmig.
    »Sie reagierten nicht darauf«, sagte er. »Sie trafen sich Tag für Tag mit Celia. Sie hatte kaum noch Zeit für mich. Aber das ist jetzt vorbei. Sie interessiert mich nicht mehr. Ich gehe. Aber all das, was Sie hier sehen, werde ich mitnehmen.« Grant lachte häßlich. »Bei ihren Talenten dürfte es Celia nicht schwerfallen, wieder zu einem solchen Haus zu kommen.«
    Flachsbarth machte drei Schritte auf den Konsul zu und schlug ihm ins Gesicht. Grant war viel zu überrascht, um zu reagieren. Er geriet aus dem Gleichgewicht und fiel über eine Couchlehne.
    »Ich möchte, daß du weißt, daß mir das alles nichts ausmacht«, sagte Flachsbarth zu Celia. »Aber es tut mir leid, daß ich eine derartige Auseinandersetzung heraufbeschworen habe.«
    Er verließ das Haus, während Grant noch bemüht war, wieder auf die Beine zu kommen.

 
11.
     
    Varlie weinte, als Flachsbarth sich verabschiedete und sogar Parkies verdrossenes Gesicht hellte sich für einen Moment auf. Worp und Pemm, die bereits vor Stunden mit der Abschiedsfeier begonnen hatten, lagen betrunken unter Worps Wagen und schliefen. Trotz aller Anstrengungen waren sie nicht wach zu kriegen.
    »Viel Gepäck haben Sie aber nicht«, bemerkte Hoskins Nakumara, als Flachsbarth mit seiner kleinen Kunststofftasche auf den neuen Gleiter des Hotels zuging.
    »Sie sehen mich in dem gleichen Zustand, wie ich nach Cradi gekommen bin«, sagte Flachsbarth lächelnd.
    »Wollen Sie sich noch von den Gästen verabschieden?« fragte Nakumara.
    Flachsbarth zögerte, dann kletterte er auf die vordere Sitzbank des Gleiters.
    »Ich verzichte lieber darauf«, sagte er. »Ich nehme nicht an, daß jemand besonders traurig ist.« Er öffnete seine Tasche und entnahm ihr ein kleines Päckchen, das er Nakumara überreichte.
    »Wenn im nächsten Jahr Mr. Aldruss mit seiner Frau nach Cradi kommt, übergeben Sie ihm das bitte«, sagte er.
    Nakumara wurde neugierig.
    »Was ist darin? Ein Geschenk?«
    »Eine Badehose«, erklärte Flachsbarth. »Die dazugehörige Geschichte können Sie sich dann von Aldruss erzählen lassen.«
    Nakumara blickte auf seine Uhr.
    »Wir haben noch Zeit«, sagte er.
    »Fliegen Sie schon los«, bat Flachsbarth. »Sie tun mir einen Gefallen, wenn Sie sehr langsam fliegen, damit ich noch einmal viel von diesem Planeten sehen kann.«
    »Haben Sie Ihre Flugkarte?« erkundigte sich Nakumara.
    »Ja«, sagte Flachsbarth. »Ich fliege mit dem gleichen Schiff zurück, mit dem ich gekommen bin. Dritter Klasse.«
    »Daran sind Sie selbst schuld«, sagte Nakumara. »Ich wollte Ihnen eine Karte für das Erste Deck besorgen.«
    Flachsbarth antwortete nicht. Der Gleiter hob ab. Nakumara flog flach über das Land hin. Da sie noch genügend Zeit hatten, flog er viele Umwege, kreiste über Tälern und Seen und schwebte an den Hängen langgezogener Berge dahin. Unter ihnen glitten cradianische Städte vorbei, Hotels, Straßen und einzelne Gebäude.
    »Ich komme mir vor wie ein Betrüger, daß ich Ihnen das Hotel abgekauft habe«, sagte Nakumara bedrückt.
    Flachsbarth lachte.
    Der Raumhafen tauchte unter ihnen auf. Die Silverbridge war bereits auf dem Landefeld niedergegangen.
    »Landen Sie da unten auf der Straße«, sagte Flachsbarth. »Ich werde den letzten Teil des Weges zu Fuß zurücklegen.«
    Der Gleiter setzte auf, und Flachsbarth verabschiedete sich von Nakumara.
    »Ich wünsche Ihnen viel Glück mit dem Hotel«, sagte er. »Sie können sicher sein, daß Sie in den nächsten Tagen damit in eine andere Preisgruppe kommen.«
    »Wirklich?« fragte Nakumara.
    Flachsbarth nickte entschieden. Wenn Grant hörte, was sich zugetragen hatte, würde er seine Maßnahmen rückgängig machen, denn schließlich lag auch dem Konsulat daran, mit guten Hotels für Cradi werben zu können.
    Flachsbarth blickte nicht mehr zurück und so sah er nicht, wie der Gleiter startete und mit zunehmender Geschwindigkeit hinter den Bergen verschwand.
    Vor dem Verwaltungsgebäude stand eine einsame Gestalt, die sich als Celia Pragnell entpuppte, als Flachsbarth näherkam.
    Sie winkte ihm entgegen.
    »Du bist doch hoffentlich nicht
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