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Horror Factory 09 - Die Todesuhr

Horror Factory 09 - Die Todesuhr

Titel: Horror Factory 09 - Die Todesuhr
Autoren: Robert C. Marley
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schmalen Gasse standen.
    »Um uns zu stärken.«
    »Das können Sie mir nicht weismachen«, sagte Poe. »Wir waren aus einem ganz anderen Grund hier. Nicht wegen des Essens und einem Glas Bier. Was war das für ein Mann? Er hat ihnen heimlich etwas zugesteckt. Warum waren wir hier, Mr Taylor? Und ich meine den wirklichen Grund, nicht irgendeine Lügengeschichte, die Sie mir auftischen.«
    Taylor ging ein paar Schritte schweigend neben Poe her. Dann sagte er: »Sie haben recht.« Und er sah sich sorgfältig nach allen Seiten um, ehe er mit gesenkter Stimme weitersprach. »Sam ist unser Kontaktmann in 1849. Wir mussten etwas abholen.«
    »Und was?«
    »Einen Schlüssel. Ohne ihn gelangen wir nicht zu Mr Night.«
    »Haben Sie denn keinen eigenen?«
    »Meine Güte, Poe. Für einen Mann von Ihrer Intelligenz stellen Sie verdammt viele Fragen«, sagte Taylor. »Ich habe das Temporameter . Aber um sicherzugehen, dass es nicht den falschen Leuten in die Hände fällt, benötigen wir einen Schlüssel. Ohne ihn lässt es sich nicht benutzen und ist völlig wertlos.«
    »Was zum Teufel ist ein Temporameter ?«
     »Das werden Sie gleich sehen«, sagte Taylor und beschleunigte seine Schritte. Poe kam kaum noch mit.
    Sie wanderten die fast menschenleere Fleet Street hinauf an St. Paul’s Cathedral vorbei und gelangten über schmale und verwinkelte Nebengassen schließlich zum Tower von London.
    In der Nähe der St. Katharine Docks blieb Taylor schließlich stehen. »Wir sind da, Mr Poe«, sagte er.
    »Und was tun wir hier?«
    »Wir werden jetzt eine Reise antreten.«
    »Eine Reise – ich verstehe nicht.«
    Taylor zog das Temporameter aus der Tasche und hielt es mit der rechten Hand in die Höhe, sodass das schwache Licht einer Straßenlaterne darauf fiel. »Hiermit.«
    Poe warf einen prüfenden Blick darauf. Es war ein kurioses, seltsam anmutendes Gerät, das kunstvoll gearbeitet war und kostbar aussah. Auf den ersten Blick kam es ihm vor wie eine übergroße Taschenuhr aus Messing, die man mit allerlei Verzierungen versehen hatte. »Was ist das?«
    »Das Temporameter «, erklärte Taylor. »Diese Uhr erlaubt es uns, vorwärts und rückwärts in der Zeit zu reisen.«
    »Das ist nicht Ihr Ernst.« Poe trat einen Schritt zurück, die hohe Stirn ungläubig in Falten gelegt. »Sie wollen sich einen Scherz mit mir erlauben.«
    »Würden Sie mir glauben, wenn ich Ihnen versicherte, dass dies nicht Ihre erste Reise dieser Art ist?«, fragte Taylor.
    »Gewiss nicht.«
    »Und doch stimmt es. Sie selbst haben das Temporameter bereits Hunderte von Malen benutzt.«
    Poe versuchte, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass das, was Taylor ihm sagte – so fantastisch und aberwitzig es sich auch anhören mochte –, der Wahrheit entsprach. Welche Wahl hatte er denn? Er befand sich hier mitten in London in einer finsteren, dreckverseuchten Hintergasse in einem Stadtteil, den er nie zuvor im Leben gesehen hatte. Ohne Taylor würde er nicht einmal zurück zum Bahnhof finden. Es blieb ihm gar nichts anderes übrig, als diesem Mann zu vertrauen. Ganz gleich wie unglaubwürdig ihm seine Geschichte vorkam.
    »Also schön, Mr Taylor«, sagte er letztlich. »Ich bin geneigt, Ihnen zu glauben. Aber dann erklären Sie mir wenigstens, wie dieser Apparat funktioniert.« Er sah ihn eindringlich an. »Ich muss darauf bestehen.«
    Taylor nickte. »Ich glaube nicht, dass Night etwas dagegen einzuwenden hätte.« Ein schwaches, unsicheres Lächeln huschte über sein Gesicht. »Immerhin werden Sie selbst es wieder und wieder benutzen.«
    »Genug der Rede«, sagte Poe und stemmte die Hände in die Hüften. »Nun?«
    Taylor räusperte sich und hielt das Temporameter in die Höhe. »Wie Sie sehen, hat die Uhr fünf Zifferblätter. Mit diesen fünf Rädchen stellen Sie den Zeitpunkt ein, an dem Sie ankommen wollen.« Und er drehte nacheinander daran. »Jahr. Tag. Stunde. Minute. Sekunde. Im Grunde ist es ganz einfach. Dann drücken Sie den Knopf auf der Rückseite.« Taylor führte es vor, und im unteren Drittel der Uhr tat sich eine winzige Öffnung auf. »Dort hinein stecken Sie den Zeitschlüssel.« Er zog ein flaches, dreieckiges Plättchen aus der Tasche, das mit Rubinen besetzt war, und führte es in die Öffnung ein. Zwei kleine, kunstvoll verzierte Bügel klappten wie Flügel aus dem Gehäuse heraus. »Daran müssen Sie sich festhalten, wenn es losgeht. Um das Temporameter zu starten, drücken Sie auf den mittleren der fünf Knöpfe.« Taylor lächelte
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