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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)
Autoren: David Weber
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anderen Geschichte zu tun, in … wo war das noch? New Tuscany? Und Spindle? Geht es in Wirklichkeit darum?«
    »Ausdrücklich gesagt hat das niemand«, erwiderte Lev. »Aber ich vermute das.«
    »Aber das ist doch dämlich!« Auch Sharon lehnte sich in ihrem Sessel zurück und fuchtelte erbost mit den Armen. »Das ist doch siebenhundert Lichtjahre weit von Mendelschon weg! Wie soll sich das denn auf uns hier auswirken?«
    Lev schätzte Sharon, doch im Augenblick fiel es ihm schwer, nicht enerviert die Augen zu verdrehen. Anders als die überwiegende Mehrheit auf Führungspositionen in dem multistellaren Konzern verhielt sich Sharon Selkirk den Offizieren der Handelsflotte gegenüber, die für sie Waren durch die Tiefen des Alls beförderten, stets höflich, ja sogar freundlich. Noch nie hatte sie Lev Wallenstein zum Vorwurf gemacht, dass er nun einmal kein Solarier war. Um ehrlich zu sein, war das sogar das Einzige, was ihn an ihr immer ein wenig geärgert hatte. Es war geradezu herablassend, ihm das nicht zum Vorwurf zu machen. Und sie war sich dessen nicht einmal bewusst. Sie behandelte ihn nicht anders als die Menschen ihres Heimatsystems.
    Darüber, wie sehr das Nicht-Solariern auf die Nerven gehen konnte, hatte sie sicher nie nachgedacht. Sie war eben einfach ein viel zu netter Mensch. Die Arroganz der Solarier – diese tief verwurzelte Überzeugung, sie seien allem und jedem haushoch überlegen – war allerdings Teil ihres Erbgutes: Sollys dachten darüber niemals nach. Und das war das Problem.
    »Hör mal, Sharon«, sagte Lev schließlich, »natürlich hat das, was in New Tuscany und Spindle passiert ist, nichts mit dir, mir oder Mendelschon zu tun. Aber dort sind eine Menge Leute ums Leben gekommen. Vielleicht ist dir nicht klar, dass die Beziehungen zwischen der Liga und dem Sternenimperium gerade den Bach runtergehen. Wirklich, das tun sie! Mit Blick auf diese neuen Befehle vermute ich, dass die Beziehungen noch deutlich schlechter werden, bevor sie sich vielleicht irgendwann wieder einmal bessern.«
    »Aber das ist doch verrückt!« Nun war es an Sharon, den Kopf zu schütteln. »Ich meine, natürlich ist es schlimm, dass da so viele Leute ums Leben gekommen sind. Und ich weiß auch nicht besser als du, was da eigentlich abgelaufen ist. Aber es kann doch niemand wollen, dass noch mehr Menschen ums Leben kommen! Das muss doch in den Griff zu bekommen sein, ehe noch mehr passiert!«
    »Ganz meine Meinung. Aber um ehrlich zu sein, sieht es absolut nicht danach aus. Ich vermute, die Regierung in der Heimat hat beschlossen, es sei an der Zeit, die Handelsflotte in Sicherheit zu bringen – sie nach Hause zu holen, bevor hier alles zusammenbricht.«
    »Ich fass es nicht, dass das ausgerechnet jetzt passiert!« Wieder schüttelte Sharon den Kopf. »Würden sich unsere Leute mit euren Leuten zusammensetzen, ließe sich die ganze Angelegenheit doch bestimmt irgendwie regeln! Mit ein bisschen Vernunft lassen sich doch immer Mittel und Wege finden, ein Problem zu lösen.«
    »Bedauerlicherweise erfordert das aber, dass beide Seite vernünftigen Argumenten zugänglich sind«, gab Lev zu bedenken. Überrascht riss Sharon die Augen auf. Sie wollte schon etwas erwidern. Doch sie verkniff es sich gerade noch rechtzeitig. Levs Lächeln fiel grimmig aus.
    Beinahe wär’s dir rausgerutscht, was, Sharon? , dachte er. Natürlich sollten wir alle vernünftig sein. Sicher hast du es ehrlich gemeint, als du meintest, mit Vernunft ließe sich immer eine Lösung finden. Bedauerlicherweise halten Solarier aber immer nur für vernünftig, wenn alle anderen die Dinge so sehen wie sie selbst. Dass zur Abwechslung vielleicht auch einmal die Liga Vernunft annehmen müsste, der Gedanke kommt euch gar nicht, oder?
    »Na ja, natürlich«, sagte Sharon und nahm davon Abstand auszusprechen, was ihr zuerst durch den Kopf geschossen war. Sie sah sogar ein wenig betreten drein. Doch dann verzog sie mürrisch das Gesicht.
    »Also machst du jetzt einfach kehrt und steuerst wieder Manticore an, ja? Einfach so?«
    »Um genau zu sein, mache ich jetzt kehrt und steuere Beowulf an. Von da aus geht es dann weiter nach Manticore«, korrigierte er sie. »Aber genau so sieht’s aus, ja.«
    »Und was ist mit unserem Vertrag?«
    »Das wirst du leider mit unserer Kundenabteilung besprechen müssen.« Bedauernd zuckte er die Achseln. »Es ist sogar gut möglich, dass du am Ende mit dem Außenministerium darüber wirst reden müssen. Meine Befehle kommen
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