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Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Titel: Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx
Autoren: David Weber
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Rivalität, denn sie besaßen für Handel, Ausdehnung und Kriegführung gleichermaßen einen unschätzbaren Wert.
    Nachdem man auf diese Weise wieder in den Besitz der kostbaren Segnung gelangt war, seine Nachbarn mit Krieg überziehen zu können, wurden mehrere sonnensystemüberspannende Staatswesen gegründet. Die meisten davon wuchsen verhältnismäßig friedlich heran, wie es die alte Solare Liga vorgemacht hatte; andere wurden unter größerem Zwang gebildet. Eins aber stand bald fest: Keine politische Gemeinschaft konnte es sich leisten, ihre Sicherheitsbedürfnisse zu übersehen.
    Außer dem Sternenkönigreich gibt es für Honor Harrington drei weitere größere Sternnationen: die Solare Liga, das Anderman-Reich und die Volksrepublik Haven. Das Anderman-Reich, obwohl wichtiger Handelspartner, hat (bislang) noch keinen direkten Einfluss auf die Überlebenschancen Manticores wie die Liga und die Volksrepublik, welche im Folgenden kurz skizziert werden.
     
    7.2. Die Solare Liga
     
    Die Solare Liga besteht aus den ältesten Siedlungswelten der Menschheit und umgibt das Sol-System in einem Radius von etwa achtundneunzig Lichtjahren. Obwohl Alterde der Hauptplanet der Liga ist, nimmt die Liga nur den Status eines Ersten unter Gleichen ein, denn ihre ehemaligen Kolonien blicken auf Jahrhunderte (wenn nicht sogar mehr als ein Jahrtausend) der Unabhängigkeit von der Mutterwelt zurück und waren nicht willens, ihre Souveränität aufzugeben, als die neue Sternnation sich konstituierte.
    Infolgedessen ist jede Mitgliedswelt der Solaren Liga innenpolitisch vollkommen autonom. Insbesondere besitzt der Ministerrat der Liga, die höchste Regierungsinstanz, keinerlei Weisungsbefugnis, was die Innenpolitik der Mitgliedswelten betrifft. Nur auf nationaler Ebene tätig, besteht der Ministerrat aus Delegierten aller Mitgliedswelten, und jede dieser Welten besitzt ein Vetorecht. Unter solchen Umständen müsste jede Zentralregierung es eigentlich sehr schwierig finden, einen stringenten politischen Kurs beizubehalten, doch es existieren ausgleichende Kräfte.
    Zum einen sind die meisten Ligaplaneten dicht bevölkert, wohlhabend und zufrieden. Sie verfolgen eine auf Konsens beruhende Innenpolitik, sowohl lokal als auch für die Liga als Ganzes, in denen Dispute, die ein Veto hervorrufen könnten, außerordentlich ungewöhnlich sind.
    Zum anderen arbeiten die Ligawelten ihre Reibereien größtenteils in den außenpolitischen Debatten ab, denn die Außenpolitik betrachtet man gemeinhin als ein Gebiet, auf dem ›Prinzipientreue‹ bewahrt werden kann. Die meisten Staatsleute der Liga sehen zwar deutlich, dass diese Attitüde eine zusammenhängende Militärpolitik und Diplomatie unmöglich macht, doch ist die Liga riesig: Mit der größten Ansammlung von Reichtum in der Geschichte der Menschheit (und einer Bürgerschaft, die zwei Drittel der Spezies Mensch umfasst), fühlt sie sich jeder äußeren Bedrohung gewachsen. Die Navy der Liga ist die größte der Galaxis, und der Gedanke, dass irgendeine denkbare Kombination äußerer Mächte die Sicherheit der Liga bedrohen könnte, ist völlig unvorstellbar.
    Und obwohl jede Mitgliedswelt ein Vetorecht besitzt, verfügt der Ministerrat des Weiteren über ein wirksames Gegenmittel: Mit einer Zweidrittelmehrheit kann der Rat jedem Planeten seine Mitgliedschaft in der Liga aberkennen. Dieses Mittel ist bislang nicht benutzt worden, doch allein durch die Androhung, es einzusetzen, hat sich im Laufe der Jahrhunderte manch halsstarriger Abgeordnete zur Räson bringen lassen.
    Obwohl die Liga aus genannten Gründen keine wirklich stringente Außenpolitik verfolgen kann, blickt sie auf eine fast ununterbrochene Expansionsgeschichte zurück. Von Zeit zu Zeit beantragt eine unabhängige Welt die Aufnahme in die Liga, und solche Ersuchen werden fast immer angenommen. Gleichzeitig ist der Liga jeder organisierte Imperialismus unmöglich. In gewisser Weise kann man die Liga als isolationistisch ansehen: Sie ist bereit, mit jedem Partner Handel zu treiben, und stellt nach wie vor die wichtigste Quelle für Siedler neuer Kolonien dar, doch gibt sie sich damit zufrieden, sich aus allen Machtkämpfen herauszuhalten, die in anderen Teilen der Galaxis herrschen. Dennoch haben die Größe der Liga, ihre Macht und ihre Gewohnheit, Anträge um Aufnahme zu erhalten, dem Gebilde das Gefühl verliehen, sein Schicksal stehe unverrückbar fest: Am Ende würden alle ihre Nachbarn den Vorteil der Ligamitgliedschaft
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