Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Titel: Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
erfahren.«
    Doch Jo starrte auf den Oberkörper eines bewusstlosen Mannes. Der schälte sich halb nackt aus Laub und Gras. Jo sah zunächst nur den Rücken, den Hals und einen Teil seines Kopfes. Doch das war genug. Der Kerl war kein Mensch. Der Kerl
war ein Monster. Er sah aus wie die Wesen, die man, wenn man Albträume hat, hinter den Schleiern der vermummten Soldaten vermutet, die Talleyrand dienten. Ja, Jo war sicher. Das musste einer dieser Soldaten sein. Und bevor jemand anderer seine Entdeckung teilte, deckte Jo ihn schnell wieder zu.
    Ich muss ein Held sein, versuchte er sich zu beruhigen. Doch wie sollte das gehen? Wie sollten sie gegen solche Wesen gewinnen. Sie hatten verloren. Das stand für ihn fest, und als Talleyrand diesen Gedanken - Wir haben verloren! - hörte, stieg der Mond über den Kraterrand. Der Schwarze Baron sah, wie Hoffnung die Gesichter von Aweiku und von Moses erhellte. Er sah ihre Augen, die zu leuchten begannen.
    »Oh«, raunte er. »Ist das schön. Ich platze vor Spannung. Nein, ich bin wie ein Flitzebogen gespannt, auf das, was jetzt kommt.«
    Die Augen der Eingeborenen hingen am Mond, und als dieser mit seinem ganzen Umfang über den Kraterkamm stand, wanderten alle Blicke zur Spitze der Nadel.
    Gleich musste er kommen. Gleich würde der Strahl zum Himmel aufsteigen. Gleich zog er sie und die Insel zu den Sternen hinauf. Die Männer und Frauen des vergessenen Volkes fassten sich bei den Händen. Sie schlossen die Augen. Sie begannen zu summen. Sie wiegten sich langsam und dann immer schneller. Gleich war es vollbracht …
    Doch als sie die Augen öffneten, erlosch ihre Hoffnung. Der Gesang verebbte, und als es ganz still war, sanken viele von ihnen ins Gras. Die Spitze der Felsnadel lag im Dunkel der Nacht … und Talleyrand hüstelte amüsiert.
    »Oh«, sagte er. »Das tut mir jetzt leid.Aber so wie es aussieht, kenne ich euer Geheimnis bereits.«

    Er spielte ganz beiläufig mit dem Beutel, in dem sich die vier Krebse befanden. »Und ihr könnt euch wohl denken, dass es mir nicht gefällt.« Er genoss seinen Triumph. »Deshalb habe ich mir erlaubt, ein paar Gegenmaßnahmen zu treffen. Bringt mir den Diskus!«, rief er und im selben Moment glitten drei vermummte Soldaten an Seilen von der Spitze der Nadel zu ihm herab.Talleyrand fing die Tasche, die ihm einer der drei zuwarf, und hob sie für alle sichtbar über den Kopf. »Ich habe den Diskus und die Rose und mit ihnen kehre ich, wenn meine Schiffe in Frankreich entladen wurden, wieder zurück. Ich komme mit noch mehr und noch größeren Schiffen, und ich gehe erst endgültig, wenn an der Stelle, an der diese Insel liegt, ein Schwarzes Loch im Meer sein wird. Der Eingang zur Hölle.« Er hüstelte noch einmal. Nein, er bekam vor Freude einen Hustenanfall. »Das Tor zu der Welt, in der für euch leider kein Platz mehr ist.«
    »Uhuhu!«, erklang eine Stimme hinter dem Schwarzen Baron. »Das ist echt fies von uns. Das ist echt gruselig.«
    Talleyrand stutzte und drehte sich um. Er blickte auf den vermummten Soldaten, dem die Stimme gehörte, und der ging zu einem seiner beiden Kumpane, die sich mit ihm von der Felsnadel abgeseilt hatten.
    »Dafür braucht man echt Nerven. Nerven wie der hier.« Er griff nach dem Schleier des vermummten Kollegen und zog ihm das Tuch vom Gesicht. »Nerven wie Strohhalme«, sagte er trocken, und Talleyrand starrte auf den aus getrocknetem Gras geschnürten Ballen, der anstelle eines Kopfes unter dem Turban hervorlugte.
    »Huh«, sagte der Sprecher, »der ist echt cool, und ich glaube, der andere ist ihm sehr ähnlich. Glaubst du mir, Gabi, oder
musst du erst in der Tasche da nachschauen. Na, komm schon. Es wird nicht dein Nachteil sein. Auch du solltest wissen, was du in Händen hältst.«
    Der Schwarze Baron griff sofort in die Tasche, und Moses und Aweiku beobachteten interessiert, wie seine suchenden Finger immer wieder ins Leere tasteten. Der Diskus war offensichtlich nicht da, und mit einem Blick auf einen dunklen, mit einer flachen Scheibe gefüllten Sack, der am Gürtel des vermummten Sprechers hing, zog der Franzose eine schwarze Murmel aus der Tasche.
    »Das war meine letzte, Gabi, aber ich geb sie dir gern.« Will nahm den Schleier vom Gesicht und grinste ihn an.
    Aweiku lachte. »Er ist wieder da! Kanaloa ist zurückgekommen!«
    »Das stimmt!«, lachte Will. »Ich bin wieder da. Ich bin kein Verräter und ich bin auch kein Feigling.«
    »Das werden wir sehen!«, röchelte der Schwarze
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher