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Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 7

Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 7

Titel: Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 7
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Einzelkabinen für Kate und ihre Begleiter gebucht. Da Kate und James noch nicht verheiratet waren, wäre es unschicklich gewesen, sie in einer Doppelkabine unterzubringen. Doch dadurch ließen sie sich nicht die Laune verderben.
    Nach dem Abendessen setzte sich Kate in ihrer Kabine an den Frisiertisch und bürstete sich ihre langen roten Korkenzieherlocken. Das Luftschiff hatte inzwischen abgelegt und bewegte sich mit monoton surrendem Motor über Kontinental-Europa hinweg in Richtung Britisch-Ägypten.
    Es klopfte an ihrer Tür.
    „Herein“, sagte Kate, obwohl sie momentan nur einen Unterrock aus dünnem Stoff trug. Sie musste sich gar nicht erst vergewissern, wer sie zu so später Stunde besuchte. Kate verließ sich in diesem Fall ganz auf ihr Gefühl. Und sie wurde von ihren Empfindungen nicht getäuscht.
    Es war James, der nun so lautlos und unauffällig wie ein Gespenst in ihre Kabine schlüpfte. Kates Verlobter hatte bereits seinen Gehrock abgelegt. Er trug nur noch Hosen, Hemd, Weste und Krawatte. Kate betrachtete im Spiegel, wie er langsam von hinten näher kam.
    „Mein Herr, Sie sind ja halbnackt“, sagte sie mit schelmischem Unterton in der Stimme. „Wollen Sie mich kompromittieren?“
    „Kompromittieren?“ James beugte sich zu ihr hinab. „Nun, Ihre Bekleidung ist auch alles andere als schicklich, meine Dame.“
    Kate hätte gerne eine kesse Antwort gegeben. Aber das war nicht ganz leicht, denn nun küsste James sie ganz leicht auf den Hals. Und die Berührung durch seine heißen Lippen raubte ihr den Atem, jedenfalls für den Moment. Kate schloss die Augen, weil sie jetzt nichts sehen wollte. Sie gab sich ganz den verwirrenden Gefühlen hin, die in ihrem Körper durch James’ Nähe verursacht wurden. Und sie wusste in diesem Moment nur allzu gut, warum sie diesen Mann liebte. Es gab einfach keinen anderen, der ihre Sinne so verwirren konnte.
    „Hat es dir die Sprache verschlagen?“, fragte James. Er begann, an ihrem linken Ohrläppchen zu knabbern. Er machte es ganz zart, die Berührung war nicht viel stärker als das Flattern von Schmetterlingsflügeln. Kate schmolz dahin. Und doch war sie keine Frau, die sich völlig willenlos in die Arme eines Mannes fallen ließ.
    Sie öffnete die Augen und erblickte James’ Gesicht ganz nah bei ihrem. Der Duft seines Sandelholz-Rasierwassers stieg ihr in die Nase. „Ja, es hat mir die Sprache verschlagen. Und dich werde ich jetzt auch zum Schweigen bringen.“
    Kate machte ihre vermeintliche Drohung wahr, indem sie die Lippen ihres Geliebten mit einem heißen Kuss verschloss. James schob ihren Unterrock hoch, und Kate spürte seine Hände ganz deutlich auf ihrer Haut. Dann tastete er sich mit den Fingerspitzen wohlig langsam zu ihren Brustwarzen vor.
    Die Einzelkabine an Bord des Luftschiffs „Admiral Nelson“ war nicht allzu groß. Daher hatten Kate und James es nicht weit vom Frisiertisch bis zum Bett. Glücklicherweise, denn beiden waren die Knie so weich wie Pudding geworden.
    Im Morgengrauen nach einer berauschenden Liebesnacht schlich Kates Verlobter in seine eigene Kabine zurück. Sie waren sich einig darüber, dass sie einen Skandal vermeiden wollten. Kate gab normalerweise nicht viel auf das Gerede und den Tratsch fremder Menschen. Aber sie machte schließlich keine Vergnügungsreise, sondern sollte in Indien als eine Art Galionsfigur der modernen technisierten Welt auftreten. Dann würde es keinen guten Eindruck machen, wenn man ihr gleichzeitig einen liederlichen Lebenswandel nachsagte. Auch in England selbst hatten sich viele Leute noch nicht damit abgefunden, dass Frauen berufstätig sein und ihr eigenes Geld verdienen konnten. Kate wollte es ihren Widersachern nicht allzu leicht machen.
    Abgesehen von James’ nächtlichen Besuchen in ihrer Kabine verlief die Luftschiff-Reise ohne Aufregungen. Die „Admiral Nelson“ legte einen kurzen Zwischenstopp im ägyptischen Alexandria ein, um neue Steinkohle für die Maschinen zu bunkern. Doch ansonsten erreichte das Luftschiff nach einer Gesamtflugzeit von ca. 48 Stunden endlich die indische Küste.
    Kate, James, Benson und Fletcher standen auf dem Promenadendeck, als hinter der unendlichen Wasserwüste des indischen Ozeans am Horizont ein schmaler brauner Strich Land erkennbar wurde. Im Näherkommen erblickte Kate Einzelheiten. Zum ersten Mal in ihrem Leben sah sie echte Palmen, die in den Grünanlagen standen wie die Eichen im Hyde Park. Es gab in Bombay große Verwaltungsgebäude und Hotels,
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