Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höllenscript

Höllenscript

Titel: Höllenscript
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ging sie hinweg, denn sie war ganz Ohr.
    »Ja, ich verstehe«, flüsterte sie zwischendurch. »Sie sind also dorthin gefahren, wo sich die alten Flußarme und einige kleinere Seen befinden.«
    »Genau.«
    »Kennst du die Gegend?«
    »Nein, Sheila, kenne ich nicht.«
    »Welchen Wagen haben sie genommen?«
    »Den Rover.«
    »Gut, dann fahre ich los.«
    »Aber bitte, Sheila, sei vorsichtig. Mach um Himmels willen keinen Mist. Laß dich nicht zu stark von deinen Gefühlen leiten, das kann auch für dich ins Auge gehen.«
    »Du brauchst keine Angst zu haben, Glenda, ich packe das schon. Manchmal schaffe ich mehr als andere.«
    »Das weiß ich, Sheila. Viel Glück.«
    »Das kann ich brauchen.« Sheila spürte den Schwindel und zugleich auch die weichen Knie. Sie ging mit langsamen Schritten durch den Wohnraum, weil sie einfach einen Kreis drehen mußte. Dabei gingen ihr Glendas letzte Worte noch durch den Kopf, wobei sie immer wieder mit den Fingern schnippte, als wollte sie sich selbst das Startsignal geben.
    Sie sprach mit sich, und mit sehr entschlossen wirkenden Schritten übertrat Sheila die Schwelle zum Flur.
    Obgleich sie es eilig hatte, wollte sie nichts überstürzen. Es wäre verkehrt gewesen, sich dem Ziel waffenlos zu nähern, und sie wußte genau, daß sich in Bills Arbeitszimmer so etwas wie eine ultimative Waffe befand, versteckt in einem Safe, dessen Kombination Sheila kannte.
    Sie schob ein schmales Regal zur Seite und stellte die Zahlenkombination ein.
    Es war still im Zimmer, so unnatürlich still. So zumindest empfand sie es.
    Sie konnte die Stille auch nicht mit der vergleichen, die normalerweise herrschte, wenn sich ihr Mann auf einer Dienstreise befand oder irgendwo recherchierte, das alles kannte sie. Aber in diesem Fall spürte sie schon das bedrückende Gefühl, denn in ihrem Magen lag ein Stein, und eine gewisse Furcht breitete sich immer weiter aus.
    Der Safe war offen.
    Sie griff hinein.
    Und sie fand zielsicher genau den Gegenstand, den sie gesucht hatte.
    Es war die Goldene Pistole!
    ***
    »Und so kam er mit seinem Heer aus den Schluchten der Finsternis, um die Welt des Lichts in seinen Bann zu ziehen und ihr seinen Stempel aufzudrücken…«
    »Verdammt«, flüsterte Bill. »Genau die Worte habe ich geschrieben. Sie wurden mir diktiert.«
    Wir hörten ihm nicht zu, denn wir erfuhren nun, was der Geist des Schwarzen Tods alles bewirken konnte, wenn sich die richtige Kreatur mit ihm abgab.
    Vor uns gab es zwar noch den Bunker, der zudem auch begrenzt war, aber nach den ersten Sätzen waren die Grenzen dabei, sich aufzuheben. Da flössen sie einfach weg, und Kuszew hatte uns demonstriert, was er damit meinte, die Schwelle oder Grenze zwischen Vergangenheit und Gegenwart aufreißen zu wollen.
    Unsere Blicke glitten tief hinein in eine andere Welt, die es eigentlich nicht mehr gab, weil sie untergegangen war, aber die Szene, die wir jetzt sahen, die mußte es noch vor dem Untergang gegeben haben, es sei denn, einige der Diener des Schwarzen Tods oder auch andere Dämonen hatten sich noch retten können.
    Sein Herr trieb tatsächlich aus den grauen Schluchten empor in die Höhe. Wir hörten dabei keinen Laut, aber die Skelette, die auf ihren Flugdrachen hockten, waren uns schon bekannt.
    Visionen oder echt?
    Diese Frage mußten wir uns einfach stellen. Es konnten durchaus Einbildungen sein, aber sie vermehrten sich, denn dieser verfluchte Kuszew las weiter.
    »Er schickte seine Boten, um sie auf dem Kontinent zu verteilen. Er wollte die Macht, sie sollten ihm dabei zur Seite stehen, denn er wollte den Himmel und auch die Erde besitzen. Er wußte, daß er Feinde hatte, nicht nur Menschen, die sehr stark waren, es gab auch andere, denn das Schicksal konnte es nicht hinnehmen, daß Atlantis so blieb. Es rumorte in den Vulkanen, es brodelte in den Tiefen der Meere, und der Ring der Katastrophe zog sich enger und enger. Nur wenige würden überleben, aber der Schwarze Tod gehörte zu ihnen…«
    Er sprach weiter. Wir hörten kaum hin, denn all seine Worte wurden augenblicklich in Taten umgesetzt. Was er ablas, sahen wir auch, denn da stiegen sie tatsächlich aus den Schluchten, den Sümpfen und den Öden dieses Kontinents empor.
    Eine wahre Invasion der schwarzen Skelette, die den Luftraum beherrschten, und ich mußte daran denken, daß sie damals einen starken Feind gehabt hatten.
    Es war der Eiserne Engel mit seinen Vogelmenschen gewesen, der letztendlich überlebt hatte, was bei seinen Freunden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher