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Höllenscript

Höllenscript

Titel: Höllenscript
Autoren: Jason Dark
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angeschaut und schon geahnt, welche Gedanken mich beschäftigten. »Was immer du auch fragen willst, John, ich habe keine Ahnung. Du glaubst nicht, wie oft ich mir den Kopf darüber zerbrochen habe, weshalb ich die Texte habe schreiben müssen – was der andere damit hat anfangen wollen, aber ich komme zu keinem Ergebnis. Es bleibt alles in einem diffusen Dunkel zurück. Das ist es doch, was mir Sorgen bereitet. Denn es ist noch nicht vorbei.«
    »Stimmt.«
    »Und geflohen ist dieser Kuszew auch nicht«, sagte Suko. »Ich kann mir zudem vorstellen, daß wir ihn kaum mehr als Menschen erleben werden, wenn überhaupt, sondern in seiner ursprünglichen Gestalt als Kreatur der Finsternis.«
    »Er war hier«, sagte Bill leise. »Er hat euch auch gesehen, und er hat nicht eingegriffen. Er weiß genau, was er tut. Ich habe sein Lachen gehört. Es klang verdammt nicht gut. So wie er lacht nur jemand, der genau weiß, was er will.«
    Ich stellte die Theorie zurück und kam auf die praktische Seite zu sprechen. »Den Bunker hier hast du nicht durchsucht, denke ich. Du hast nicht vielleicht einen Lageplan oder kennst dich hier aus?«
    »Nein.«
    »Das wäre was für uns«, meinte Suko. »Habt ihr denn seine Ausmaße nicht von draußen gesehen?«
    »Schon, Bill«, gab ich zu. »Aber wir haben nicht so sehr darauf geachtet.«
    »Zu groß sah er uns nicht aus«, meinte Suko.
    Da gab ich ihm recht, wandte allerdings auch ein, daß es Bunker gibt, die in die Erde gebaut sind.
    »Sorry«, sagte Bill. »Ich kann dir nicht helfen. Es mag auch hier so sein, muß aber nicht.«
    »Das läßt sich feststellen«, erklärte Suko.
    Bill schaute ihn starr an. »Willst du dich an eine Durchsuchung machen? Willst du das tatsächlich?«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Ihr könnt ja bleiben.«
    »Das hätte ich sowieso getan«, sagte ich, »denn ich möchte Bill wirklich nicht allein lassen.«
    »Unsinn, John, das andere ist wichtiger!« Unser Freund widersprach heftig.
    »Nein, wir sind wichtig. Wir als Menschen.«
    »Laß mir deine Beretta hier. Das reicht.«
    Ich zeigte ihm ein säuerliches Grinsen. »War es nicht so, daß du es versucht hast und es nichts brachte? Dieser Kuszew wurde von dir angeschossen, er überlebte trotzdem, weil er eine Kreatur der Finsternis ist. Da wird dir auch meine Waffe nicht viel bringen. Es sind schließlich die gleichen Kugeln.«
    Bill verdrehte die Augen. »Aber ihr könnt nicht hier stehenbleiben und darauf warten, daß sich etwas tut.«
    »Erstens können wir das, und zweitens mußt du endlich deine Kette loswerden.«
    »Wer von uns ist Herkules?« fragte er spöttisch.
    »Keiner. Aber wir können die Kollegen anrufen. Die Männer von der Feuerwehr schaffen das, glaub mir.«
    Bill wollte zwar widersprechen, er tat es trotzdem nicht, sondern zeigte sich auf eine gewisse Weise erleichtert. Er war ja froh, daß er Freunde hatte, die sich um ihn kümmerten.
    Obwohl wir nichts sagten, sprach uns Suko mit leiser Stimme an. »Seid mal ruhig, bitte.«
    Wir schwiegen, aber wir schauten ihn schon an, denn er stand in einer gespannten Haltung auf der Stelle. Suko hob seinen rechten Arm und streckte auch den Zeigefinger in die Höhe. »Ein Grollen«, flüsterte er.
    »Irgendwo dort hinten in der Tiefe des Tunnels.« Er hob die Schultern.
    »Was es genau ist, habe ich nicht heraushören können, aber wir wollen uns nichts vormachen. Wenn dieser Bunker einstürzt, dann kann man uns alle drei vergessen.«
    Es waren keine ermutigenden Worte. Die hätten auch nicht hierher gepaßt. Wir waren Realisten genug, um der Gefahr ins Auge sehen zu können, und nur Bill senkte den Kopf. Er brauchte uns nicht zu sagen, mit welchen Gedanken er sich beschäftigte. Er war derjenige, der hier nicht wegkam. Wir konnten fliehen und so einem möglichen Zusammenbruch entgehen, aber keiner von uns traf Anstalten.
    Suko und ich schauten in die Richtung, aus der das Geräusch gedrungen war. Wir sahen nichts. Diese verdammte Schwärze fraß einfach alles. Sie deckte das Innere des Bunkers zu. Sie war wie ein riesiger Unhold oder Schatten.
    Dann wieder.
    Jetzt hörte ich es auch.
    Aus der Tiefe der Finsternis hervor strömte uns dieses unheimlich klingende Geräusch entgegen. Eine finstere Drohung vor dem Tod. Das Grollen schien aus zahlreichen Donnerschlägen zu bestehen, die ineinander übergingen. Nicht peitschend oder krachend, sondern dumpf und weiterhin auch unheimlich. Zudem kam es näher…
    Sehr langsam nur, aber dennoch deutlich. Es bahnte
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