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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad
Autoren: K. H. Scheer
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er­klär­te dann:
    »Sa­ta­ra nennt man mich ge­wöhn­lich, Mr. Sat­cher. Car­der Sund­lay war ein Mann, der den wahn­wit­zi­gen Ver­such un­ter­nahm, un­se­re Ab­ma­chun­gen durch einen Flucht­ver­such ei­gen­mäch­tig zu bre­chen. Das Boot wur­de ver­nich­tet. Sund­lay konn­te sich ret­ten, aber er war ra­dio­ak­tiv ver­seucht. Man brach­te ihn zum neu­en Ma­ri­ne­hos­pi­tal von Kap Ken­ne­dy, wo er von Be­am­ten des FBI und von Agen­ten der GWA ver­hört wur­de.«
    Ich war blaß, so­gar sehr blaß ge­wor­den. Wo­her wuß­te er das? Kein Wun­der, daß er uns so miß­trau­isch ge­gen­über­stand.
    »GWA …?« flüs­ter­te Han­ni­bal. »Ver­dammt.«
    »Sie ken­nen die Or­ga­ni­sa­ti­on?«
    »Wer kennt sie nicht«, ent­geg­ne­te ich. »Ich bin eben­falls von mas­kier­ten Leu­ten ver­hört wor­den. Das war vor vier Jah­ren. Man konn­te mir aber nichts nach­wei­sen, zu­mal mei­ne Sa­che an­schei­nend ein FBI-Fall war. Es war we­gen Pro­fes­sor Swend­son. Sie kön­nen von mir den­ken, was Sie wol­len, aber vor die­sen Leu­ten ha­be ich einen ge­wal­ti­gen Re­spekt!«
    »Nur das?«
    »Nein. Ganz ge­wöhn­li­che Angst«, schleu­der­te ich ihm ins Ge­sicht.
    Han­ni­bal lach­te schrill auf, wäh­rend Daroun wie er­starrt wirk­te. Man­zo stand stumpf­sin­nig da. Es schi­en, als ach­te­te er über­haupt nicht auf un­se­re Wor­te.
    »Es könn­te sein, daß Sie ein GWA-Schat­ten sind«, über­leg­te Sa­ta­ra.
    Ich spiel­te mei­ne Rol­le wei­ter und be­nahm mich wie ein zu un­recht Ver­däch­tig­ter. Mei­ne Er­re­gung ent­lud sich in ag­gres­si­ven Ant­wor­ten. Ich ver­wahr­te mich ent­schie­den ge­gen die Un­ter­stel­lung und fand mein see­li­sches Gleich­ge­wicht wie­der.
    Der Ge­fühls­aus­bruch hat­te mir gut ge­tan. Erst­ma­lig in mei­nem Le­ben dank­te ich dem Chef für die stren­gen Maß­nah­men hin­sicht­lich un­se­rer Dienst­mas­ken. Wenn der In­der so viel wuß­te, hät­ten ihm un­be­kann­te Leu­te auch sa­gen kön­nen, wie der GWA-Ma­jor Thor Kon­nat aus­sah.
    »Las­sen wir das«, mein­te er un­ver­mit­telt. »Ich wer­de Un­ter­la­gen be­son­ders über Sie an­for­dern.«
    »Warum hal­ten Sie Bo­part nicht auch für einen GWA-Schat­ten?« frag­te ich.
    Han­ni­bal wur­de bei dem ge­ring­schät­zi­gen Blick ehr­lich blaß. Ich grins­te ge­gen mei­nen Wil­len, denn ei­ne sol­che mo­ra­li­sche Ohr­fei­ge hat­te der Zwerg noch nie er­hal­ten. Den Blick hät­ten Sie se­hen sol­len! Un­ser Leut­nant wur­de noch klei­ner!
    Ich hat­te ihm ja schon im­mer vor­ge­hal­ten, daß nur ein Phan­tast auf den Ge­dan­ken kom­men könn­te, in ihm einen GWA-Of­fi­zier zu ver­mu­ten. Der In­der war aber Rea­list und Lo­gi­ker.
    »Ich ha­be nichts da­ge­gen«, sag­te ich fried­lich. »Darf ich ei­ne Fra­ge stel­len?«
    »Bit­te!«
    »Wie mein­ten Sie das vor­hin? Das mit dem Glück?«
    Sei­ne bren­nen­den Au­gen wa­ren mir schon nicht mehr so un­an­ge­nehm. Man ge­wöhnt sich schließ­lich an al­les.
    »Ent­we­der sind Sie ein her­vor­ra­gen­der Schau­spie­ler mit um­fas­sen­den psy­cho­lo­gi­schen Kennt­nis­sen, oder ich täu­sche mich tat­säch­lich. Kom­men Sie.«
    Er trat vor einen großen Bild­schirm und gab ein Zei­chen. Als das Bild scharf wur­de, er­kann­te ich ei­ni­ge schwe­re Flug­schrau­ber der Na­vy. Der Ra­dar-Fern­bild­tas­ter war aus­ge­zeich­net, was ich auch nicht an­ders er­war­tet hat­te.
    Auf dem Schirm wa­ren nicht nur die Flug­schrau­ber zu se­hen, son­dern auch die wüs­te Eis­land­schaft der Ant­ark­tis.
    Sa­ta­ra nick­te noch ein­mal. Ei­ne Laut­spre­cher­stim­me gell­te auf:
    »… fünf Mi­nu­ten ha­be ich ge­sagt«, schrie ein Mann in eng­li­scher Spra­che. »Ge­ben Sie es auf. Sie sind völ­lig ein­ge­schlos­sen. Sie ha­ben noch ei­ne Mi­nu­te Zeit. Kom­men Sie da­nach nicht aus der Kup­pel, wer­de ich Sie mit ato­ma­ren Waf­fen an­grei­fen las­sen. Ich weiß, daß Sie mich hö­ren kön­nen. Sie ver­fü­gen über gu­te Funk­sprech­ge­rä­te.«
    Der Mann sprach noch wei­ter, aber der In­der ließ ab­schal­ten.
    »Nun, Mr. Sat­cher, wis­sen Sie, was da ge­schieht?«
    Al­le Bli­cke ruh­ten auf mir. Das Schwei­gen war
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