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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes
Autoren: Harald Evers
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Kuppe wieder hinab und berichtete den anderen, was er gesehen hatte.
    Jacko und Yo gesellten sich wieder zu ihnen.
    »Wir gehen in drei Gruppen«, ordnete Victor an, »je ein Magier bei jeder Gruppe. Ich gehe mit Lern und Enias, Jacko mit Herphram und Darius und Yo mit Rhemor und Foul. Wir verteilen uns da unten in den Kellern und kundschaften die Lage aus.
    Äußerste Vorsicht! Keinen Kampf, bevor ich es sage!«
    Die Männer nickten knapp – sie wussten, was zu tun war. Dies war nicht ihre erste Drakkenjagd.
    Victor nickte Rhemor zu. Augenblicke später spürte er schon, dass sich im Trivocum etwas tat – der Jungmagier hatte ein Aurikel geöffnet. Victor machte sich nicht die Mühe, das Trivocum mit seinem Inneren Auge zu betrachten. Er war noch immer nicht sehr geübt in dieser Disziplin; Rhemor hingegen hatte schon mehrfach bewiesen, dass er sie zu schützen vermochte. Enias gesellte sich zu ihnen, und gleich darauf lief auch Yo mit ihren beiden Begleitern los.
    Der Boden innerhalb der Festung war fast überall mit hohem Gras bewachsen, das eine gewisse Deckung bot. Vorsichtig arbeiteten sie sich voran und erreichten nach einigen Minuten die aufgerissene Stelle unterhalb des zerstörten Gebäudes. Lautlos drangen sie in das Innere der Burgkeller ein. Einen Wachposten gab es hier tatsächlich nicht. Die drei Gruppen trennten sich, nachdem sich schon zu Beginn zeigte, dass die Keller unterhalb der Festung sehr weitläufig sein mussten. Yos Gruppe ging voraus und verschwand bald nach links, über eine Treppe hinab in eine große, steinerne Halle. Als die beiden anderen Gruppen vor sich Licht erblickten, das von dem riesigen Loch im Innenhof stammen musste, wandte sich Jacko mit seinen beiden Gefährten nach rechts. Victor, Rhemor und Enias schlichen weiter geradeaus.
    Die Kellergewölbe selbst waren von enormer Höhe und Ausdehnung. Langsam fragte sich Victor, welche Art Menschen hier einst gelebt hatte. Die Treppenstufen waren überall so hoch, dass sie nur mit Mühe zu erklimmen waren. Doch Victor war nichts darüber bekannt, dass in der Höhlenwelt je ein Volk von Riesen gelebt hätte. Schließlich erreichten sie den Ort, wo von oben das Tageslicht in die Katakomben herabfiel – es war genau so, wie Yo erzählt hatte. Die Burgkeller waren tief, und irgendetwas musste vor Urzeiten einmal von ganz unten heraufgebrochen sein. Was immer es gewesen war, Victor vermochte es sich nicht vorzustellen. Es hatte einen gewaltigen Trichter der Zerstörung hinterlassen, der sich nach oben hin erweiterte. Sie befanden sich etwa fünfzig Ellen unterhalb des Innenhofes und konnten von der Stelle, an der sie jetzt standen, hinauf zum wolkenverhangenen Himmel blicken. An der gegenüberliegenden Seite des Trichters, gut zweihundert Schritt von ihnen entfernt, konnte Victor abzählen, dass sie sich hier im dritten Kellerstockwerk befanden, wenn man von oben zu zählen begann.
    Nach unten hin schien es jedoch noch mehr Stockwerke zu geben. Der Trichter reichte so weit hinab, dass sein Grund in der Dunkelheit verschwand. Noch nie hatte Victor von einer Burg gehört, die derartig tiefe Keller besaß; es schien fast, als hätte sich hier im Untergrund einmal eine ganze Stadt befunden. Er schauderte. Die Geheimnisse von Thoo kamen ihm im Augenblick noch unheimlicher vor als die paar Drakken, die hier herumgeistern mochten.
    »Sieh mal – da drüben ist eine Treppe!«, flüsterte Rhemor und deutete schräg nach rechts, quer über den Abgrund hinweg. »Sie sieht irgendwie… wichtig aus, findest du nicht? Vielleicht führt sie bis ganz hinunter.« Victor nickte. »Gut. Versuchen wir sie.« Sie eilten durch angrenzende Räume in Richtung der Treppe und fanden sie ohne Probleme. Die Treppe war steil und trotz ihrer übermäßig hohen Stufen sehr schmal. Schon jetzt kündigte sich an, dass der spätere Wiederaufstieg anstrengend sein würde.
    Zum Glück lag sie verborgen und außerhalb des Einblicks in die Hefe, sodass sie nicht befürchten mussten, während ihres Abstiegs von unten gesehen zu werden. Victor hielt nach den anderen beiden Gruppen Ausschau, konnte aber keine von ihnen entdecken.
    Seine beiden Begleiter hinter sich her winkend, machte er sich an den Abstieg. Das Licht schwand, je tiefer sie kamen, dafür aber verbesserte sich der Blick nach unten. Was zuvor nur Schwärze gewesen war, verwandelte sich nun in graue Schemen, und endlich, nachdem sie vier hohe Stockwerke hinabgestiegen waren, konnte Victor den Grund des Trichters
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