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Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2
Autoren: Entzweit Band 2
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hören würde, meine Liebe.« Ich stand auf. »I ch muss heute Abend noch viel lernen und will morgen noch trainieren, bevor ich mich mit Aurora treffe. Kannst du sie solange beschäftigen?«
    »W enn es sein muss«, stöhnte Willa.
    »A rbeite nicht zu viel«, sagte Matt, als ich zur Tür ging. »D u musst dir auch ein bisschen Spaß gönnen, schließlich bist du noch jung.«
    »I ch fürchte, für mich ist der Spaß erst mal vorbei«, sagte ich. Und ich meinte es sehr ernst.

26

    Noch ein Antrag
    W illa verabschiedete sich am frühen Abend. Sie sagte, sie müsse mit ihrem Vater essen, aber ich hatte den Verdacht, dass sie Aurora einfach nicht mehr ertrug.
    Wir hielten uns im Ballsaal auf. Die Oberlichter waren inzwischen repariert, aber die dicke Schneeschicht, die darauflag, ließ den Ballsaal dunkel und höhlenartig wirken. Aurora versicherte mir, ich müsse mir keine Sorgen machen , d er Schnee werde noch vor meiner Verlobungsparty entfernt.
    Sie flitzte durch den Saal und markierte die Stellen, an denen Tische und Zierpflanzen stehen würden. Ich half ihr, sooft sie mich ließ, also beinahe gar nicht. Dafür hetzte sie ihre Assistentin wie eine Irre durch den Raum.
    Als die Arme endlich ihren Feierabend antreten durfte, saß ich gerade am Flügel und spielte immer wieder die ersten Takte von »F ür Elise«, weil ich sonst nichts konnte.
    »D u musst Klavierstunden nehmen«, sagte Aurora. Sie knallte ihren dicken schwarzen Ordner, in dem sie alle Hochzeitsinformationen gesammelt hatte, auf den Flügel. »U nfassbar, dass du nicht Klavier spielen kannst. Was hattest du denn für eine Wirtsfamilie?«
    »S ie wissen genau, was für eine Familie ich hatte«, fuhr ich fort und spielte noch lauter, weil ich jetzt wusste, dass es sie nervte. »S ie haben meinen Bruder ja bereits kennengelernt.«
    »A propos Bruder«, sagte Aurora. Sie zog sich die Haarnadeln aus der Frisur und schüttelte ihre langen Locken aus. »D u musst aufhören, ihn als deinen Bruder zu bezeichnen. Das ist geschmacklos.«
    »I ch weiß«, sagte ich. »E s ist eine schlechte Angewohnheit.«
    »D u hast eine Menge solcher Angewohnheiten.« Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »U nd wenn du nicht die Prinzessin wärst, würde ich mir nicht die Mühe machen, dich darauf hinzuweisen.«
    »D anke für Ihre Bemühungen«, murmelte ich.
    »I ch erkenne den Sarkasmus, aber… gern geschehen.« Sie schlug den Ordner auf und blätterte darin herum. »F rederique von Ellsin hat leider nicht genug Zeit, um ein Kleid für die Party zu entwerfen, also bringt er morgen Mittag seine schönsten Modelle mit, damit du dir eines aussuchen kannst.«
    »P rima«, sagte ich, und meine Freude war echt. Frederique hatte das Kleid für meine Taufzeremonie entworfen und ich mochte ihn.
    »P rinzessin!«, zischte Aurora. »K önntest du damit aufhören?«
    »N atürlich.« Ich schloss den Klavierdeckel. »S ie hätten nur zu fragen brauchen.«
    »D anke«, sagte Aurora mit verkniffenem Lächeln. »A n deinen Manieren musst du noch arbeiten, Prinzessin.«
    »M eine Manieren sind ausgezeichnet, wenn es die Situation erfordert«, seufzte ich. »A ber ich bin müde und wir sind schon den ganzen Tag hier. Können wir morgen weitermachen?«
    »D u hast so ein Glück, dass ich dich meinen Sohn heiraten lasse.« Kopfschüttelnd knallte sie den Ordner zu. »D u bist unhöflich, undankbar und unweiblich. Deine Mutter hat uns wiederholt beinahe in den Ruin getrieben, und eigentlich sollte mein Sohn der Thronfolger sein, nicht du. Wenn er dich nicht aus unerfindlichen Gründen sympathisch fände, würde er dich stürzen und seinen rechtmäßigen Platz einnehmen.«
    »W ow.« Ich starrte sie mit großen Augen sprachlos an.
    »E s ist eine Schmach, dass er dich heiratet.« Sie schnalzte angeekelt mit der Zunge. »W enn jemand herausfindet, wie dieser Tracker Finn dich geschändet hat, würde das ganze Königreich über Tove lachen.« Sie fasste sich an die Schläfe und schloss die Augen. »D u hast so ein Glück.«
    »S ie haben vollkommen recht.« Ich stand auf und ballte die Hände zu Fäusten. »Z u meinem Glück ist Ihr Sohn nicht im Geringsten wie Sie. Ich werde den Thron besteigen, nicht Sie. Vergessen Sie Ihre Stellung nicht, Marksinna.«
    Sie wurde blass und blickte erstaunt zu mir auf. Dann blinzelte sie, als könne sie nicht fassen, was da gerade passiert war. Die Hochzeitsvorbereitungen waren für sie genauso anstrengend gewesen wie für mich, und einen Augenblick lang
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