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Hochzeit auf Sizilianisch

Hochzeit auf Sizilianisch

Titel: Hochzeit auf Sizilianisch
Autoren: Lucy Gordon
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dem Bild passen, das sie sich vom spartanischen Leben auf See gemacht hatte. Umso mehr entsprach es dem, wie sie sich immer den idealen Ort für ihre Hochzeitsnacht vorgestellt hatte.
    "Willst du dir nicht einen Badeanzug anziehen?" fragte Renato und musterte sie mit einem Blick, der Heather befürchten ließ, er könnte Gedanken lesen.
    "Ich habe vergessen, einen einzupacken", erwiderte Heather sichtlich verlegen.
    Wortlos ging Renato zu einer Kommode und zog eine Schublade auf, in der Heather eine ganze Sammlung von Badeanzügen erkennen konnte. Wie er in deren Besitz gekommen war, konnte sie sich unschwer vorstellen. Sicherlich stammten sie von Elena, Minetta, Julia und all den anderen jungen Frauen, die er vor ihr in diese Kabine geführt hatte.
    "Der müsste dir eigentlich passen", sagte Renato und hielt ihr einen weinroten Bikini hin.
    "Vielleicht sollte ic h lieber einen Einteiler anziehen." Die Vorstellung, sich dem Blick dieses erfahrenen wie zweifellos unersättlichen Mannes auszusetzen, schien ihr allzu gewagt. "Sonst bekomme ich noch einen Sonnenbrand."
    "Wir können uns ja im Schatten aufhalten", wandte Renato ein. "Außerdem bin ich gern bereit, dir den Rücken einzucremen."
    Heather musste einsehen, dass ihre Ausrede jämmerlich versagt hatte. Und so zog sie sich unwillig um, nachdem Renato sie allein gelassen hatte. Bevor sie die Kabine verließ, streifte sie jedoch vorsichtshalber den seidenen Morgenmantel über, den sie im Bad gesehen hatte.
    Renato saß am Heck des Schiffes unter einem großen Sonnensegel. Als er Heather sah, ging er ihr entgegen und führte sie zu einem kleinen Tisch, auf dem ein Weinkühler und zwei Gläser standen.
    "Wo möchtest du gern hinsegeln?" fragte er lächelnd, nachdem sie angestoßen hatten. "Afrika, Asien, Spanien oder Frankreich", zählte er begeistert mögliche Ziele einer Kreuzfahrt auf, während er in alle vier Himmelsrichtungen zeigte,
    "von Sizilien aus ist alles nur einen Katzensprung entfernt."
    "Ist das an einem Tag denn zu schaffen?"
    Heather musste sich gefallen lassen, dass Renato über ihre Unkenntnis laut lachte. "Leider nein", erklärte er ihr schließlich. "Wir werden uns mit einem Turn entlang der Küste begnügen und uns eine einsame Badebucht suchen. Es sei denn, du bist seekrank und möchtest lieber umdrehen."
    „Im Gegenteil", widersprach Heather bestimmt. "Ich fühle mich pudelwohl."
    "Dann zeige ich dir jetzt, wie man das Schiff steuert." Renato stand auf und reichte Heather die Hand.
    Am Ruderstand löste er den Skipper ab. Heather stellte sich neben ihn. Es war ein wunderbares Gefühl, im Wind zu stehen und die salzige Luft auf den Lippen zu schmecken.
    „Willst du dich nicht in die Sonne legen?" fragte Renato nach einer Weile.
    "Aber creme dich erst gründlich ein. Und denk an mein Angebot. Die Sonne hat hier unglaublich viel Kraft, und ich möchte vermeiden, dass du auf deiner Hochzeit mit Sonnenbrand erscheinst. "
    Auf dem Vorschiff fand Heather ein Badehandtuch und Sonnenöl. Als sie sich Arme und Beine einrieb, entging ihr nicht, dass Renato sie aufmerksam beobachtete. Plötzlich rief er den Skipper ans Ruder und war mit wenigen Schritten bei ihr. "Dreh dich um", forderte er sie ohne Umschweife auf.
    Heather streckte sich auf dem Bauch aus und legte den Kopf auf die verschränkten Arme. Als Renato ihr das Haar aus dem Nacken strich, schloss sie unwillkürlich die Augen und genoss das wohlige Gefühl, das die Berührung seiner Hände in ihr auslöste, die er mit großer Geschicklichkeit und erstaunlicher Sanftheit über ihren Hals und die Schultern gleiten ließ, bis eine angenehme Wärme ihren ganzen Körper durchfloss. In der Ferne hörte sie Möwengeschrei, und der gleichmäßige Rhythmus, mit dem das schwere Schiff in die Wellen eintauchte, versetzte sie in eine Trance, die sie alles um sich her vergessen ließ.
    Urplötzlich schreckte sie hoch, als wäre sie bei etwas Verbotenem ertappt worden. Sie hob den Kopf und blickte zu Renato, dem es offensichtlich genauso ging. Er wirkte wie entrückt, und erst Heathers unvermittelte Bewegung schien ihn in die Wirklichkeit zurückgebracht zu haben.
    „Ich muss wieder ans Ruder", sagte er mit schwacher Stimme, bevor er sich aufrichtete und zurück zum Heck ging.
    Heather streckte sich wieder auf dem Badehandtuch aus, doch es dauerte eine ganze Weile, bis sich ihr Puls wieder normalisiert hatte.
    Sie musste eingeschlafen sein, denn als sie aufsah, fiel ihr Blick auf eine kleine, menschenleere
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