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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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geantwortet.
    „Dann muss ich alles zurücknehmen, Miss Rose. Vergessen Sie, dass ich Sie je gefragt habe. Eines Tages werden Sie einen Ehemann finden, der sie Ihnen schenkt und Sie obendrein glücklich macht“, hatte er großmütig erwidert.
    „Ich habe einmal einen Mann geliebt, Sir Gyffard. Nein, er war genau genommen damals noch fast ein Junge. Unglücklicherweise kann ich mir nicht vorstellen, jemals einen anderen zu lieben, so sehr ich mich auch bemüht habe, ihn im Laufe der Jahre zu vergessen. Ihr Angebot würde mir die einzige Familie geben, die ich haben kann, da mir kein Mann mehr so viel bedeuten wird, wie der, den ich geheiratet hätte, wenn das Leben ein bisschen weniger grausam und die Umstände nicht so entsetzlich gewesen wären.“
    „Dann sollten wir beide ernsthaft über eine engere Verbindung nachdenken, während ich in Irland bin. Immerhin bin ich noch nicht zu alt, um Ihnen die Kinder zu schenken, nach denen Sie sich sehnen – sofern Sie sich mit dem Gedanken anfreunden können, nach Ihrer Jugendliebe einen so schwerfälligen und müden alten Mann zu ertragen“, hatte er mit diesem freundlichen Lächeln gesagt, das sie gewiss würde lieben lernen, wenn sie nur hart genug daran arbeitete.
    Ihr Innerstes sträubte sich dagegen, den Antrag überhaupt in Betracht zu ziehen, doch sie wünschte sich so sehr ein Kind, dass die vage Aussicht darauf sie einen Moment aus der Fassung brachte. „Lassen Sie es uns von beiden Seiten als eine Idee – und nicht mehr – betrachten, Sir Gyffard. Denn Sie könnten in Irland durchaus einer geeigneten Dame begegnen, die eine bei Weitem idealere Gattin darstellt als eine schlichte Gouvernante ohne Verbindungen oder Familie.“
    „Wir beide wissen genau, dass an Ihnen wenig Schlichtes ist, Miss Rose. Meine Marianne hat mir erzählt, dass eine unglückliche Liebesgeschichte hinter Ihrer Entscheidung stand, sich hier bei uns am Ende der Welt zu verstecken.“
    „Falls ich Ihren Vorschlag näher in Erwägung ziehe, werde ich Ihnen alles berichten, was es darüber zu wissen gibt, Sir Gyffard. Andernfalls würde ich zu diesem Thema lieber schweigen.“
    „Selbstverständlich, das bleibt ganz Ihnen überlassen“, hatte er das Gespräch ruhig beendet.
    Allein der Gedanke an die Unterredung in dem behaglichen altmodisch eingerichteten Zimmer ließ sie erschauern. Sie schob die Entscheidung vor sich her und konzentrierte sich ganz auf das Hier und Jetzt.
    „Ich bin mit meinem Los sehr zufrieden“, sagte sie zu Imogen. „Ich eigne mich nicht gut für die Ehe. Zu dir würde ein Leben als alleinstehende Frau hingegen gar nicht passen.“
    „Wenn ich ein besseres und freundlicheres Wesen hätte, würde ich es wahrscheinlich als meine Lebensaufgabe ansehen, die Kinder anderer Leute zu unterrichten, so wie Sie es tun.“
    „Aber nicht, wenn sie Näharbeiten erlernen wollen“, zog Sophie sie lächelnd auf.
    „Nein, eher Aquarellmalerei und die französische Sprache und natürlich den Gebrauch des Globus. Es gibt nichts Herrlicheres, als die Fahrten von Ferdys Schiff durch die Weltmeere zu verfolgen, und ich könnte die meisten Orte aufzählen, an denen er gewesen ist“, ereiferte sich Imogen fröhlich.
    „Auch wenn du dich für die unglaublichen Reisen deines jüngsten Bruders begeisterst, besteht wirklich keinerlei Notwendigkeit für dich, Gouvernante zu werden“, widersprach Sophie, die sich ganz sicher war, dass Imogen bald vor den Altar treten würde, und ihre Schwestern Viola und Audrey ihrem Beispiel folgen würden.
    Wenn sie Sir Gyffards Antrag ablehnte, würde sie früher oder später eine neue Stelle finden müssen. Und gewiss würde sie es nicht mehr so angenehm antreffen wie hier, wo ihre Schülerinnen sie liebten und sie von der Familie und den Bediensteten mit ungewöhnlicher Herzlichkeit aufgenommen worden war.
    „Timons Verlobte wartet bestimmt nur darauf, meine Schwestern und mich aus dem Haus zu werfen. Wenn sie erst einmal unter unserem Dach lebt, werden wir uns ewig anhören müssen, dass Mama nichts als eine gewöhnliche Schauspielerin gewesen sei – wenigstens behauptet Mrs Garret-Lowden das. Und das, obwohl über ihre eigene Herkunft ganz andere Gerüchte in Umlauf sind! Ich vermute, dass einige Damen der Gesellschaft der Ansicht sind, Papa habe das edle Blut seiner Vorfahren verraten, indem er Mama geheiratet hat, aber sie besaß viel mehr von einer Lady als eine von ihnen.“
    „Ich glaube nicht, dass jemand aus den feinen
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