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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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„Als wir uns geküsst haben. Unter dem Mistelzweig …“ Unvermittelt beugte er sich vor und senkte seine Lippen auf ihre, sanft und doch besitzergreifend.
    Wie betäubt öffnete sie sich ihm, ließ sich von ihm necken und verführen. Sie schmiegte sich an ihn, spürte seine Wärme, die starken Muskeln seiner Brust und Schenkel und die harte Erregung, die ihr zweifelsfrei verriet, dass er sie zumindest begehrte – wenngleich er auch sonst keine Gefühle für sie hegen mochte.
    Hugo ließ die rechte Hand zu ihrem Gesäß gleiten und presste ihren Schoß gegen seine Lenden, um sich sogleich begehrlich an ihr zu reiben. Sie stöhnte auf; ergriffen von einer leidenschaftlichen Begierde, die so heftig in ihr aufwallte, dass sie die dünne Barrikade der Vernunft durchbrach.
    Als er sich schließlich von ihr löste, lag sie bebend in seinen Armen. „Lass es mich dir beweisen, Emilia. Lass mich heute Nacht in dein Bett kommen und dir beweisen, dass wir einander guttun würden. Du willst es auch, das kannst du nicht verbergen.“ Zärtlich umfing er ihre linke Brust und strich mit dem Daumen über die Knospe, die sich fast schmerzhaft gegen den Stoff drängte, während er seine Lippen über ihr Kinn streifen ließ, über ihren Hals, die Schulter.
    Seine Zunge sandte Feuerfunken über ihre Haut. Sie erschauerte und schloss die Augen, hinter ihren Lidern tanzten Lichtpünktchen. Ihr ganzer Körper stand förmlich in Flammen vor Wonne, Erregung und einer Sehnsucht, die sie schon längst erloschen geglaubt hatte … Bis Hugo gekommen war.
    Emilia spürte, wie er sie auf seine Arme hob. Einen köstlichen Augenblick lang ließ sie den Kopf auf seiner Schulter ruhen, streifte mit den Fingern durch sein dichtes, schwarzes Haar und wartete auf die Worte, die einzig und allein rechtfertigen würden, dass sie sich ihm hingab. Doch er sprach sie nicht aus, also sagte sie: „Hugo, das kann ich nicht tun.“
    Nicht etwa, weil es unmoralisch gewesen wäre, sich von ihm verführen zu lassen, dessen war sie sich allzu schmerzhaft bewusst. Vielmehr gründete ihre Weigerung auf der Tatsache, dass sie zwar mit ihren unerfüllten Träumen leben lernen konnte, nicht aber mit der Erfahrung, ihn nach einer gemeinsamen Nacht verloren zu haben. Bald schon würde sein Anfall von Ritterlichkeit verfliegen. Ihm würde klar werden, dass er sich nicht an eine respektable, gutsituierte, unberührte Debütantin, wie sie ein Earl ehelichen sollte, gebunden hatte – sondern an eine in Schande gefallene Tochter eines Barons, die selbst von der eigenen Familie verstoßen worden war.
    Hugo hatte den Raum bereits zur Hälfte durchquert, doch auf ihr Geheiß blieb er stehen und setzte sie ab.
    „Danke“, sagte Emilia so gefasst, wie es ihr möglich war. „Ich sehe dich beim Frühstück. Bitte verhalte dich gegenüber den Jungen so, als ob zwischen uns nichts vorgefallen wäre.“
    „Ich werde mich bemühen, keinen weiteren Schaden anzurichten“, erwiderte er verbittert, machte auf dem Absatz kehrt und ging in die Schankstube. Zitternd blieb sie allein in der Küche zurück.
    Hugo ließ sich auf eine der Bänke fallen, legte die Ellbogen auf den ramponierten Tisch und stützte den Kopf in die Hände. Trostlos fragte er sich, was zum Teufel er sich nur dabei gedacht hatte, Emilia einen Antrag zu machen. Die Antwort darauf war einfach: Er hatte überhaupt nicht gedacht. Er traute diesem neuen Gefühl, das sich Liebe nannte, nicht; wusste nicht, wie er es ausdrücken oder zeigen sollte. Also hatte sein altes Ich, der logisch denkende, selbstbeherrschte, disziplinierte Teil seines Wesens um ihre Hand angehalten. Da er nicht Gefahr laufen wollte, offen über seine Gefühle sprechen zu müssen, hatte er seinen Antrag damit begründet, dass sie Schutz benötige, nicht an diesen Ort gehöre und viel zu hart arbeiten müsse.
    Ganz offenkundig hatte er sie damit gekränkt und verletzt. Nun begann er mit akribischer und quälender Ehrlichkeit, seine Empfindungen zu analysieren. Er wusste, dass er sich für Emilia nicht verantwortlich fühlen musste, warum gab er es also vor? Weil Lawrence Bond in ihm eine überwältigende Eifersucht und männliche Besitzgier geweckt hatte? Ja, wenn er aufrichtig sein wollte, musste er sich dies eingestehen. Er verspürte ein ungezügeltes Verlangen, Emilia zu der Seinen zu machen, obwohl sie natürlich nicht sein Besitz war, und auch keine Mätresse oder Magd, deren Dienste man mit Geld kaufen konnte.
    Er begehrte sie,
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