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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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nicht so aufgefasst, und das war mein Bestreben.“
    „Ach, ja! Ihr Bestreben!“, erwiderte Antonia und hätte Philip am liebsten gefragt, was er wirklich mit dem Aufenthalt in Ticehurst Park bezwecke. Ihrer Ansicht nach waren es nicht Miss Dallings Schwierigkeiten, die ihn zu der Reise bewogen hatten.
    „Oh, hier sind Sie!“
    Antonia drehte sich um und sah den Bruder auf sich zukommen. „Du hast nicht einmal eine Stunde gelernt“, tadelte sie ihn, sobald er bei ihr war.
    „Das reicht“, entgegnete Geoffrey grinsend und schloss sich der Gruppe an. „Ihre Ladyschaften schlafen“, setzte er fröhlich hinzu. „Ich habe ihr Schnarchen bis in den Korridor gehört.“
    „Gut, dann müssen wir jetzt zum alten Obstgarten gehen.“
    „Was sollen wir da?“, wunderte sich Ambrose.
    „Dort soll Miss Dalling sich mit Mr Fortescue treffen und ihm helfen, Lady Copely für Ihrer beider Sache zu gewinnen.“
    „Mr Fortescue ist hier?“, fragte Catriona erfreut. „Wo?“
    Philip wies voraus und antwortete: „Hinter den Büschen. Wir werden bald bei ihm sein. Bezähmen Sie die Ungeduld jedoch noch ein Weilchen, damit die Gärtner sich nicht wundern, wenn Sie vorauslaufen, und Sie dann an Ihre Tante verraten.“
    Catriona hatte Mühe, sich zu beherrschen.
    Endlich war man bei dem vor neugierigen Blicken schützenden Gebüsch angelangt. „Mr Fortescue wollte sich um drei Uhr am Rand des alten Obstgartens einfinden“, erklärte Philip. „Folglich müsste er jetzt dort sein. Es versteht sich indes von selbst, dass Hammersley und Geoffrey Sie begleiten werden, Miss Dalling.“
    Hastig raffte sie die Röcke und strebte zum verabredeten Treffpunkt, gemesseneren Schritts gefolgt von Hammersley und Geoffrey.
    „Sie sollte eine Anstandsdame bei sich haben“, sagte Antonia bestürzt. „Ich werde mich ihr anschließen.“
    „Nein, dein Bruder reicht aus, um den Schein zu wahren“, widersprach Philip. „Wir sind woanders verabredet.“
    „Wie bitte?“ Verdutzt schaute Antonia ihn an und sah, dass er eine harte, unnachgiebige Miene aufgesetzt hatte. „Jetzt begreife ich!“, fuhr sie erzürnt fort. „Es ging dir weniger darum, dass Miss Dalling Mr Fortescue sprechen kann. Vielmehr hast du es darauf angelegt, mit mir allein zu sein!“
    „Es erstaunt mich, dass du so lange gebraucht hast, um das zu merken“, erwiderte Philip trocken. „Natürlich wollte ich den beiden helfen, aber der Zweck meines Aufenthaltes in Ticehurst Park war von Anfang an ein anderer.“

14. KAPITEL
    D er Gedanke, dass sie nun mit Philip unter vier Augen sprechen müsse, bestärkte Antonia in dem nach seinem Geständnis gefassten Entschluss. Schweigend schlenderte sie mit ihm weiter durch den Park, vorbei an hübsch angelegten Blumenrabatten, Statuen und Brunnen, und blieb in der Absicht, die Situation zu ihren Gunsten zu nutzen und ihm zu sagen, was ihr schon lange auf dem Herzen lag, jäh stehen. „Zufällig bin ich froh über die Gelegenheit, ungestört mit dir reden zu können“, sagte sie kühl. „Ich muss dir mitteilen, Philip, dass ich anderen Sinnes geworden bin.“
    Er spürte das Blut aus den Wangen weichen und musste sich zwingen, äußerlich weiterhin gelassen zu wirken. „Ach, wirklich?“, fragte er und hob die Brauen.
    „Ja“, bestätigte sie nickend. „Ich muss dich an die zwischen uns getroffene Abmachung erinnern …“
    „Wie gut, dass du sie nicht vergessen hast.“
    „Natürlich habe ich sie nicht vergessen. Damals haben wir, wie du sicher noch weißt, die Rolle besprochen, die ich ausfüllen sollte und die in deinen Augen im herkömmlichen Sinne einer guten Ehefrau entspricht.“
    „Du hast eingewilligt, sie zu übernehmen.“
    Steif neigte Antonia den Kopf. „Du hast recht“, erwiderte sie kühl. „Ich erkenne ebenfalls an, dass du so ritterlich warst und mir erlaubt hast, mit dir nach London zu reisen, ohne vorher unsere Verlobung offiziell bekannt zu geben. Das stellt sich nun als sehr klug heraus.“
    Schweigend schaute Philip Antonia in die weit geöffneten Augen und begriff jäh, dass er mit dieser Entscheidung einen schweren Fehler begangen hatte. Er hätte Antonia in Ruthven Manor lassen und alles vermeiden müssen, das zu der augenblicklichen Lage hätte führen können. Im Hinblick auf die jetzigen Gegebenheiten wäre es richtiger gewesen, sich unnachgiebig zu gebärden und Antonia unverzüglich zu heiraten. Die Gedanken überstürzten sich; er war kaum fähig, sich zu konzentrieren, brachte
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