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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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aufhält.“
    Georgiana, die für den Moment Ashdowne ganz vergessen hatte, hielt den Atem an und streckte ihren Kopf noch weiter in die Blätter.
    „Wer denn?“, erkundigte sich Whalsey.
    „Das Dienstpersonal.“
    „Heute Nacht ist die letzte Chance, du Hohlkopf! Was stehst du hier noch herum?“
    „Nun, wenn ich schon hier bin, kann ich mich ruhig auch ein bisschen amüsieren, oder etwa nicht?“, meinte Cheever aufsässig. „Es ist nicht gerecht, wenn Sie tanzen und sich unterhalten, während ich die ganze Drecksarbeit mache!“
    Whalseys Gesicht lief rot an, und er öffnete den Mund, so als ob er laut werden wollte. Doch zu Georgianas Enttäuschung schien er sich in den Griff zu bekommen und senkte seine Stimme so weit, dass sie sich anstrengen musste, ihn zu verstehen. „Wenn du hinter mehr Geld her bist – du weißt, dass ich keinen Penny habe, um …“
    Georgiana, die nun fast nichts mehr hören konnte, lehnte sich zwischen dem üppigen Blätterwerk so weit vor wie nur möglich, als die Pflanze in ihrem chinesischen Übertopf auch schon bedenklich zu schwanken begann. Das brachte auch sie ins Wanken. Sie stieß einen unterdrückten Schreckenslaut aus und griff nach einem der armdicken Stiele, in der Hoffnung, so noch die Pflanze und sich selbst halten zu können. Einen Augenblick lang schien Georgiana in der Luft zu hängen, während sie in die entsetzten Gesichter von Lord Whalsey und Cheever starrte.
    Sie war so sehr auf das eilig flüchtende Paar konzentriert, dass sie den anderen Mann erst sah, als es bereits zu spät war, und sie mitsamt der Topfpflanze vornüberkippte und auf ihn niederkrachte, sodass er und sie mitsamt den misshandelten Überresten der riesigen Staude zwischen ihnen und um sie herum auf dem Boden lagen.
    Wie von fern hörte Georgiana überraschte Rufe, als sie versuchte, wieder auf die Füße zu kommen. Ihre Beine jedoch schienen mit denen des Mannes, der unter ihr lag, verknotet, und ihr Ballkleid hatte sich skandalös weit nach oben geschoben und ihre Fesseln enthüllt. Am schlimmsten jedoch war, dass ihr nun alle weiteren Einzelheiten des hinterlistigen Plans entgangen waren, den die zwei Männer offenbar ausheckten. So etwas Dummes!
    Sie blies sich eine Locke, die nach vorn gefallen war, aus dem Gesicht und machte Anstalten, sich aufzusetzen. Da hörte sie einen Schmerzenslaut, als ihr Knie mit einem bestimmten Teil der männlichen Anatomie in Berührung kam. Georgiana stieß einen entsetzten Schrei aus und versuchte aufzuspringen, doch ihre ineinander verwickelten Unterröcke hielten sie zurück und ließen sie noch einmal vornüberfallen.
    Wieder konnte Georgiana Ausrufe hören, und dann spürte sie, wie eine Hand sie fest um die Taille fasste. Als sie den Kopf hob, zuckte sie erschreckt vor dem Gesicht zurück, das auf einmal vor ihr auftauchte. Die dunklen Augenbrauen hoben sich nicht mehr ironisch nach oben, sondern waren zusammengezogen, sodass die ebenmäßigen Züge darunter unheilverkündend verzerrt erschienen. Statt des anziehenden Mundes erblickte sie etwas, das einem Zähnefletschen sehr nahe kam. „Hören Sie um Himmels willen endlich zu zappeln auf!“, knurrte der Mann.
    „Lord Ashdowne!“, keuchte Georgiana. Sie wurde starr vor Entsetzen, dann hoben seine Hände sie bereits mühelos an und stellten sie auf die Füße. Verlegen trat sie einen Schritt zurück, doch er hielt sie noch immer, und Georgiana wurde sich auf einmal der Hitze bewusst, die von seiner Berührung ausging. Wie Feuer brannte seine Haut durch den dünnen Seidenstoff, den sie trug, und entflammte die ihre, wobei eine angenehme Wärme durch ihren Körper zu strömen schien.
    Merkwürdig! Georgiana starrte ihr Gegenüber gebannt an. Er war noch wesentlich schöner, wenn man ihm nahe war; seine Augen leuchteten so blau, dass die ihren im Vergleich dazu bestimmt trüb anstatt klar erschienen. Georgiana fühlte ein seltsames Kribbeln in der Magengegend. Noch während sie ihn so anschaute, ließ er sie los und trat zurück, wobei sein markantes Gesicht einen höchst verärgerten Ausdruck zeigte. Er hob eine schlanke Hand, um den Schmutz von seiner eleganten Seidenweste abzuklopfen. Zu ihrer Empörung sah der Marquess sie an, als wäre sie ein unangenehmes Ungeziefer, das er am liebsten zerdrücken oder zumindest so schnell wie möglich loswerden würde.
    Georgiana riss sich aus ihrer Benommenheit und murmelte so leise eine Entschuldigung, dass es wie der atemlose Unsinn einer entzückten
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