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Historical Collection Band 5

Historical Collection Band 5

Titel: Historical Collection Band 5
Autoren: Amanda McCabe , Linda Skye , Marguerite Kaye , Margaret Moore , Jeannie Lin
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für mich selbst behalten kann.“
    Dieser Plan hörte sich sogar in ihren eigenen Ohren irgendwie hohl an. Sie war wie einer der Karpfen, von denen sie ihm erzählt hatte, die aus dem engen Bottich befreit wurden, um in einem größeren Teich weiterhin in Gefangenschaft zu leben. Seltsam. So lange hatte sie überlegt und Pläne geschmiedet. Jetzt, da es endlich Wirklichkeit wurde und sie ihr Geschick selbst bestimmen konnte, fühlte sie sich wie verloren und ein bisschen schwindelig, wie ein Kind, das sich zu lange im Kreise gedreht hat.
    „Vielleicht eröffne ich eines Tages mein eigenes Trinkhaus“, fügte sie hinzu.
    „Tatsächlich?“ Cheng sah erfreut aus. „Meine kluge Geschäftsfrau.“
    Ihre Brust wurde eng, als er meine sagte. „Für dich hat die Zukunft doch etwas viel Größeres vorgesehen, da bin ich mir sicher“, sagte sie.
    Er lachte ein wenig nervös. „Erst mal sehen, wie ich in den Prüfungen abschneide. Die Schlacht dauert eine Woche.“
    Ihre Träume für Cheng waren irgendwie lebhafter als ihre eigenen. Wenn er seine Prüfungen bestanden hatte, würde man ihm einen gehobenen Posten in der kaiserlichen Verwaltung zuweisen. Abends würde er zu ihr kommen, egal wo sie auftrat, aber nicht als ein Gönner oder Stammkunde, sondern als ihr Geliebter, als Freund.
    „Vielleicht ende ich ja auch auf der Brücke über den Wei-Fluss“, sagte er.
    „Sag nicht so etwas!“ Es war ein schlechter Scherz, und sie zwickte ihn dafür. Es war bekannt, dass Studenten, die ihre Prüfungen nicht bestanden, sich manchmal unehrenhaft von dieser Brücke stürzten. „Du bekommst einen guten Verwaltungsposten“, prophezeite sie. „Und du ziehst in ein großes Haus für Hofbeamte.“
    Seine Lippen zuckten ein wenig, aber ihr wurde warm ums Herz bei dem Blick, mit dem er sie von oben herab ansah. „Nur wenn Himmel und Erde die Plätze tauschen, kann ich mich für den kaiserlichen Hof qualifizieren“, sagte er.
    Zärtlich küsste er sie auf die Stirn, und es zerriss ihr das Herz, denn sie wusste, dass sie sich nicht erlauben durfte, seine Zuneigung zu akzeptieren. Es war nicht mehr als eine lockere, vorübergehende Beziehung. Nichts von Dauer, wie alles hier in diesem Bezirk. Mit der Zeit würde sie sich unweigerlich nach mehr sehnen.
    Und ihr schöner Traum würde allmählich verblassen, selbst wenn sie sich weiterhin trafen. Cheng käme sicherlich eine Zeit lang noch zu ihr, aber ihre Unterhaltungen würden irgendwann nur noch freundschaftlich sein, und ihr anfangs loderndes Feuer der Leidenschaft würde langsam zu Asche erkalten. Bis Cheng eines Tages nicht mehr käme. Sie würde sehr lange auf ihn warten und dann feststellen, dass sie in der Zwischenzeit alt und runzlig geworden war. Er würde eine andere Musikantin finden oder eine Kurtisane mit viel Erfahrung in den Künsten, wie man reichen und angesehenen Herren gefällt.
    Cheng fuhr fort: „In Wahrheit würde ich lieber in meine Heimatprovinz zurückkehren, um dort einen Posten in der Provinzverwaltung einzunehmen. Das wäre mehr, als eine arme Familie in einem Bauerndorf je zu hoffen wagte.“
    Sie versuchte, ihre Enttäuschung nicht zu zeigen. Eben noch hatte sie doch selbst beschlossen, dass sie ihn nicht mehr sehen wollte, auch wenn er in Chang’an blieb, oder nicht? Sie konnte diese Beziehung nicht fortsetzen. Nicht als Dienerin. Das war es nämlich, was alle Kurtisanen und Unterhaltungskünstler waren. Diener. Selbst die Höchstgestellten unter ihnen waren nichts anderes als Leibeigene.
    „Deine Mutter wird sich sehr geehrt fühlen“, sagte sie. „Und ebenso Minister Lo.“
    Seine Stimme war ganz leise, als er fragte: „Und du?“
    „Ich werde jedem erzählen, dass ich früher einmal einen berühmten Verwaltungsbeamten kannte …“
    „Rose.“
    Nun schalt Cheng auch noch mit ihr. Sie hatte einen Fehler gemacht, weil sie in einem zu leichten und fröhlichen Ton gesprochen hatte. Darum zog sie sich nun innerlich zurück, denn sie war ein praktisch denkender Mensch und sagte sich, dass sie nur verlieren konnte, wenn sie sich an eine vage Hoffnung klammerte.
    „Rose“, sagte Cheng noch einmal in etwas sanfterem Ton. Er strich mit den Fingern durch ihr Haar und sah sie intensiv von oben herab an, in seinen Augen glomm ein dunkles Feuer. Es war offensichtlich, dass seine nächste Berührung kein zärtlicher Kuss auf die Stirn sein würde, sondern mehr – viel, viel mehr.
    Ihr Herz schlug bis in den Hals, sie konnte kaum noch atmen. Sollte
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