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Highland Secrets

Highland Secrets

Titel: Highland Secrets
Autoren: Elena MacKenzie
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Melozzo da Forli ähnlich. Ich selbst sah diese Ähnlichkeit nicht.
    »Guten Morgen, Tom. Heute ist wieder Waschtag?« Tom brachte jeden Mittwoch seine schmutzige Wäsche zu seiner Mutter. Er nannte das seine Mittwochsverabredung.
    »Ja, außer du magst meine Wäsche waschen. Ich hätte nichts dagegen, bei dir einzuziehen.«
    Ich lachte und winkte ab. »Meine Wohnung ist noch immer viel zu klein.« Das war meine Ausrede, die ich ihm immer entgegenbrachte. »Und deine WG, du weißt ja: zu viele Männer.« Tom wohnte mit drei jungen Männern in einem großen Apartment.
    »Ach Engelchen«, rief er mir hinterher, als ich an seiner Leiter vorbeihuschte, auf der er gerade stand, um eine Birne in einem der Notausgangsignale auszutauschen. »Mein Angebot gilt immer noch. Du und ich, ein Vollbad bei einem Glas gekühltem Sekt.«
    »Ich komme darauf zurück«, sagte ich und ging direkt in das Lager des Museums. Im hinteren Bereich hatte ich ein eigenes kleines Abteil. Gerade arbeitete ich an einem alten Fresko, das das Porträt eines jungen Mannes zeigte. Das Bild wurde dem Museum geschenkt. Jemand hatte es auf dem Dachboden eines alten Hauses gefunden. Der Künstler war unbekannt. Vielleicht war es sogar ein Selbstporträt. Es musste ungefähr aus dem 15. Jahrhundert stammen. Ich machte mich gleich an die Arbeit, dabei konnte ich entspannen und auch Adams heiße Küsse konnten mich nicht ablenken.
    »Hey, hast du unser Mittagessen vergessen?« Ich zuckte erschrocken zusammen, als Tom hinter mir auftauchte. Erstaunt sah ich auf die Uhr. Ich war doch gerade erst gekommen? Waren wirklich schon drei Stunden vergangen?
    »Tut mir leid«, sagte ich mit entschuldigendem Lächeln. »Ich habe die Zeit total aus den Augen verloren.«
    »Das habe ich gemerkt.« Tom hakte sich bei mir ein und zog mich aus dem Museum. »Eigentlich sollte ich beleidigt sein. Ich vergesse unsere gemeinsamen Essen nie. Das heißt dann wohl, dass mir mehr daran liegt als dir.« Tom zwinkerte mir zu und hielt mir die Tür zum Bistro gegenüber auf.
    Wir nahmen an einem Tisch für zwei Platz. Genau genommen saßen wir jeden Tag an diesem Tisch direkt am Fenster, mit Blick auf den Eingang des Museums. Tom strich sein dunkles Haar zurück und sah mich liebevoll aus seinen grünen Augen an. Ich seufzt innerlich. Einen so eindeutig warmen und herzlichen Blick hätte ich mir von Adam gewünscht. Aber das war jetzt vorbei, erinnerte ich mich. Es war jetzt mehr als einen Monat her, seit er mich zurück nach London gefahren hatte und aus meinem Leben verschwunden war. Vielleicht wurde es Zeit, nach vorne zu blicken? Wenn ich Adam vergessen wollte, sollte ich mich auf jemand anders konzentrieren. Ich wollte nicht mehr länger allein sein. Die Linda, die jeden Abend in ein leeres Heim gekommen war und sich nur auf ihre Karriere konzentriert hatte, die gab es nicht mehr. In Schottland war ich fast gestorben, und das, ohne das ich wirklich gelebt hatte. Und mit Adam auszugehen, hatte sich gut angefühlt. Ich war an diesem Abend frei gewesen.
    Ich musterte Tom. Er war attraktiv und warmherzig, immer fröhlich und ich mochte ihn. Ich sollte ihm eine Chance geben, dachte ich und biss auf meine Unterlippe.
    »Du isst deinen Salat heute wohl nicht?«, wollte Tom wissen und sah mich mit hochgezogener Augenbraue grinsend an. »Ich könnte mich erbarmen. Muss ja nicht weggeworfen werden.«
    Ich blinzelte und sah auf meinen Teller, der noch immer unberührt war, während Tom seinen Burger und die Chips schon verdrückt hatte. »Tut mir leid, ich war in Gedanken.«
    »Welcher Mann hat dich so abgelenkt? Sag es mir, ich werde ihn in die Themse werfen«, scherzte er.
    Mit einem koketten Lächeln schob ich mir die Gabel in den Mund und murmelte: »Du.«
    »Ich? Womit hab ich denn das verdient? Seit Wochen versuche ich, deine Aufmerksamkeit zu gewinnen.«
    Ich kaute und sammelte währenddessen meinen ganzen Mut. Bis jetzt hatte ich noch nie einen Mann um ein Date gebeten. »Wir könnten ja mal ins Kino gehen. Was denkst du?«
    Tom klappte der Mund auf. »Ist das dein ernst? Du willst wirklich mit mir ausgehen?«
    Ob ich wollte, da war ich mir nicht sicher. Aber ich hatte nun mal die Hoffnung, dass ein anderer Mann mich von Adam ablenken würde. Noch dachte ich viel zu häufig an den Mann, der in Kilts und in Jeans so unglaublich heiß aussah, dass ich bei dem Anblick jedes Mal hatte sabbern müssen. Adam hatte mich enttäuscht und im Stich gelassen.
    »Ja, lass uns was unternehmen.«
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